Bekannt wie Mozart
Der Sänger Wolfgang Ambros ist in Österreich eine Institution. Zuletzt hatte er vor allem mit persönlichen Schicksalsschlägen zu kämpfen
Ja, dem Wolferl ging es lange Zeit gar nicht gut. Als sich seine Freundin Anne Reger, die auch die Mutter seiner Zwillinge Rosalia und Sebastian ist, von ihm im Oktober 2013 getrennt hatte, stürzte er in ein tiefes Loch. Dramatisch war die Zeit für den Liedermacher Wolfgang Ambros, der im niederösterreichischen Wolfsgraben geboren wurde, auch deshalb, weil er schwer krank war. Aufgrund einer angeborenen Rückgratverkrümmung musste sich der Sänger einer achtstündigen Operation an der Wirbelsäule unterziehen, die ihn vor einer Zukunft im Rollstuhl bewahrt hat.
„Es war die Hölle für mich und ich dachte oft an Selbstmord“, gestand Ambros, der an diesem Sonntag seinen 65. Geburtstag feiert, einmal in einem Interview. Es waren nicht die einzigen Schicksalsschläge von Ambros, der vor seiner Beziehung mit Reger 32 Jahre mit Margit verheiratet war. Im Jahr 2007 wurde er mit der Diagnose Prostatakrebs konfrontiert, den er anschließend erfolgreich bekämpft hat. Das war im gleichen Jahr, als sein bester Freund und Kollege Georg „Schurli“Danzer an Lungenkrebs starb.
1972 ebnete Ambros mit dem Album „Alles andere zählt net mehr“nicht nur sich seinen Weg, sondern einer gesamten Liedermacherszene wie Georg Danzer, Ludwig Hirsch oder dem Münchner Konstantin Wecker. In Österreich ist Ambros neben Wolfgang Amadeus Mozart wohl der bekannteste Musiker.
Sein erstes seiner über 30 Alben machte einen baff. Da sang einer Lieder – melancholisch und tieftraurig. Lieder, die von einem Baum handelten („Der Baum“) der täglich von Selbstmördern aufgesucht wurde, oder vom „Pomfinewra“. Einer, der Beerdigungen aufsucht, um sich dann beim Leichenschmaus einzuschleichen. Oder vom „Hofa“, der angeblich „a Leich im Rinnsal massakrierte.“Genial auch sein zweites Album „Der Fäustling“. Da projizierte er mit dem Multitalent und seinem Schulfreund Joesie Prokopetz, der ihn schon bei „Alles andere zählt net mehr“unterstützt hatte, Goethes Faust in die 1970er Jahre. Das Album war lange vergessen und taucht in seinen meisten Biografien gar nicht auf. Erst im Jahr 2012 wurde es auf CD gepresst.
In Deutschland wurde Ambros erst richtig durch seinen Hit „Schifoan“bekannt, der für seine Kritiker aber eher zu seinen musikalischen Missgeburten zählt. Großen Anklang fanden auch seine Sprechgesang-Platten. Neben „Der Fäustling“gehören dazu „Der Watzmann ruft“, „Schaffnerlos“oder „Augustin“. Seine Hommage an Bob Dylan (1978) „Wie im Schlaf“zählt neben „19 class a Numbers“(1976) zu seinen Meisterwerken.
Privat und gesundheitlich geht es Ambros besser. Im Februar dieses Jahres hat er seine Freundin Uta geheiratet. Sein Sohn Matthias aus seiner ersten Ehe ist ebenfalls Musiker. Bei der Formation Seiler und Speer („ham kummst“) sitzt er am Schlagzeug. Wolfgang Langner Zu „Jeder dritte Straftäter ist ein Auslän der“(Seite 1) vom 14. März: Ihre Überschrift „Jede dritte Straftat wird von einem Ausländer begangen“hat mich maßlos geärgert.
Warum stand da nicht: 66,6 Prozent aller Straftaten werden von Deutschen begangen? Den Artikel unter dieser so tendenziösen Überschrift habe ich dann gar nicht erst