Wasser ist Gift
So putzt, pflegt und repariert man Holzmöbel richtig
Kleine Schäden wie Verschmutzungen und Verfärbungen lassen sich oft mit einem Spülmittel oder auch etwas Feuerzeugbenzin entfernen. „Wo das nicht klappt oder die Schäden größer sind, muss der Lack abgeschliffen werden“, erklärt DIY-Expertin Hermann. „Und zwar nicht nur an der beschädigten Stelle, sondern auf der ganzen Seitenfläche oder sogar dem gesamten Möbel.“Darüber kommt neuer Lack. Kleine Kratzer oder Dellen lassen sich mit Reparatursets aus Hart- oder Weichwachs auffüllen. Ist der passende Ton zum Möbel nicht dabei, werden verschiedene Farbwachse gemischt. Ganz feine Kratzer oder Scheuerstellen verschwinden mit einem Retuschierstift im passenden Farbton. ● Lasiert und geölt Für mit Öl oder Lasur behandelte Möbel ist Wasser komplett tabu. „Solche Möbel werden am besten mit einem weichen, trockenen, fusselfreien Tuch gereinigt“, sagt Hermann. „Auch ein weicher Besen oder eine weiche Staubsaugerdüse sind geeignet.“Feste oder starke Verschmutzungen wie Spuren vom häufigen Anfassen oder Gummiabrieb von Schuhsohlen an Tischbeinen lassen sich mit Schleifvlies abreiben, erklärt Ruf. „Dabei wird die obere Öl- oder Wachsschicht entfernt, die gewöhnlich die Verschmutzung enthält.“Danach muss daher der Oberflächenschutz erneuert werden.
Kratzer oder Dellen können beseitigt werden, in dem sie zunächst ausgeschliffen werden“, ergänzt Ruf. Anschließend muss das Holz aufquellen. Das gelingt mit einem feuchten Tuch, das kurz auf die beschädigte Holzfläche kommt, darüber wird das Bügeleisen im schwachen Programm für Wolle gestellt. Auch hier Öl oder Lasur neu auftragen. ● Unbehandelt Naturbelassene Oberflächen werden rissig und trocknen aus, wenn sie nicht die richtige Pflege bekommen. Hier darf etwas Wasser zum Einsatz kommen: „Diese Möbel kann man mit einem feuchten Schwamm und einer milden Naturalseife abreiben“, erklärt Hermann. Wichtig ist, sie anschließend gründlich zu trocknen.
Zwar lassen sich Kratzer und Flecken relativ gut durch Abschleifen entfernen. Aber am besten ist es, Schäden von vornherein zu vermeiden. „Gläser, Vasen oder Blumentöpfe bitte nur mit Untersetzern auf die Möbel stellen“, sagt Hermann. Wer diese robuster machen will, sollte sie nicht im Rohzustand lassen, sondern lackieren, ölen oder lasieren. Das bietet Schutz gegen Umwelteinflüsse. ● Furniert Furnierte Möbel lassen sich genauso behandeln wie Massivholz – je nachdem, ob sie lackiert, lasiert oder geölt sind. „Aber sie sind noch etwas empfindlicher“, erklärt Ursula Geismann, Sprecherin der Initiative Furnier + Natur. Denn bei Furnier handelt es sich um nur 0,3 bis 6 Millimeter dünne Blätter aus Holz, die auf ein Trägermaterial wie Spanplatten, MDF-Platten, Multiplex„Tiefere platten oder Sperrholz geleimt sind. Wasser, scharfe Reiniger, Hitze und Seife sind Gift für diese dünnen Hölzer. „Bei zu viel Feuchtigkeit quillt das Furnier auf, und die dünnen Blätter lösen sich ab“, erläutert Geismann. „Mit solchen Schäden sind Laien überfordert, hier muss ein Fachmann ran.“