Pausenbrot im Container
Die Burlafinger Grundschule platzt aus allen Nähten. Nun soll Abhilfe geschaffen werden, beschließen Neu-Ulms Stadträte. Auch eine andere Schule könnte bald erweitert werden
Gerade erst wurde der Grundstein für die neue Grundschule im Wiley gelegt und schon machen sich Neu-Ulms Kommunalpolitiker wieder Gedanken um noch mehr Plätze für den Nachwuchs. Und das ist auch notwendig: Denn laut Entwicklungsplan, der in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Bildung, Familie und Kultur vorgestellt wurde, werden es in den nächsten Jahren immer mehr Kinder und Jugendliche – und somit steigt der Platzbedarf.
Viele Familien, viele Kinder – so lassen sich laut Ralph Seiffert, der bei der Stadt für die Schulen zuständig ist, die nächsten Jahre überschreiben. „Die Stadt wird immer jünger.“Das belegt auch das üppige Zahlenwerk, das in der Sitzung vorgestellt wurde: Demnach leben 2036 beispielsweise 21,5 Prozent mehr 16- bis 19-Jährige in Neu-Ulm als noch im vergangenen Jahr, bei den unter Dreijährigen sind es 8,8 Prozent mehr.
Dass es immer mehr Kinder gibt, merkt derzeit auch das Personal an der Burlafinger Grundschule. Dort platzen die Räume aus allen Nähten. Ein Grund sei unter anderem die Mittagsbetreuung, die von vielen Kindern in Anspruch genommen werde. Die CSU Stadtratsfraktion wünscht sich daher, dass den „räumlichen Engpässen“Abhilfe geschaffen wird – sei es durch einen Anbau, durch Aufstockung des Gebäudes oder durch Container am Schulgebäude. Einen vierten Vorschlag steuerte die SPD bei: Die könnte sich auch gut einen kompletten Neubau vorstellen, vorausgesetzt die Kosten liegen im Bereich des machbaren. Und weil um die Grundschule selbst kein Platz mehr ist, nannte Rudolph Erne auch gleich einen möglichen Standort: „Jetzt hätten wir vielleicht die Möglichkeit, eine frei werdende Hofstelle dafür herzunehmen, oder am westlichen oder östlichen Ortsrand neu zu bauen.“Derzeit besuchen 184 Schüler (in acht Klassen) die Grundschule an der Waidmannstraße). Laut Prognose steigt die Zahl bis 2025/26 stetig an: auf 275 Schüler in zwölf Klassen.
Auch in Reutti müsse ab 2019 etwas getan werden. Zwar ist der Anstieg dort nicht ganz so signifikant (von derzeit 152 Schüler in acht Klassen auf 187 im Schuljahr 2025/26), aber dennoch brauche vor allem auch die Mittagsbetreuung mehr Platz. „Wir sollten die Schule nicht aus dem Blick verlieren“, sagt Seiffert und ergänzt, dass dieses Jahr der Pausenhof gestaltet werde. „Der Hartplatz könne davon ausgeschlossen werden, um dort eventuell einmal Platz für die Mittagsbetreuung zu schaffen.“
Alle Mitglieder des Ausschusses sprachen sich in der Sitzung für Container auf dem Pausenhof in Burlafingen aus. Außerdem soll nun einmal geprüft werden, ob das Dachgeschoss ausgebaut und das Schulhaus erweitert werden könnten – oder was ein Neubau kosten würde. Was die Grundschule Reutti angeht, so kommt ab 2019 eventuell eine Modulbauweise auf dem Schulgelände in Frage – je nach Bedarf.
Auch die Nachfrage nach Krippenund Kindergartenplätzen steigt weiter. Aktuell gebe es Seiffert in Neu-Ulm 379 Krippenplätze und 100 Tagespflegeplätze in insgesamt 17 Krippen. Weil auch die Zahl der unter Dreijährigen steigt, steige auch der Bedarf an Krippenplätzen.
Ein ähnliches Bild bei den Kindergärten. Laut Seiffert wird es zwar im Jahr 2019 ein Überangebot geben, da 2018 einige Bauprojekte anstehen (etwa ein neuer Kindergarten an der Schwabenstraße). „Doch das ändert sich schlagartig ab 2020“, sagt Seiffert. Dann bestehe
neuer Bedarf. In Zahlen heißt das: Über 60 neue Plätze werden notwendig. Für die Jahre 2023 und 2024 sind es laut den Prognosen sogar fast 140. Wie der Fachbereichsleiter erklärt, gebe es Stadtteile mit „einem gewissen Überhang – und in anderen benötigen wir die Plätze“. Daher wird sich in Zukunft für Eltern vor allem eines ändern: „Den ,Kindergarten um die Ecke’ werden wir auf Dauer nicht halten können“, prognostiziert Seiffert. „Eltern müssen weitere Wege fahren.“Er spricht momentan von einer „komfortablen Situation“. Etwa 6000 Euro Sachschaden sind am Dienstag gegen 14.15 Uhr bei einem Unfall im Pfaffenweg in NeuUlm entstanden. Wie die Polizei mitteilt, wollte eine 29 Jahre alte Frau mit ihrem BMW aus einem Grundstück in den Pfaffenweg einfahren. Ein Sattelzug versperrte der Frau die Sicht. Beim Hineintasten in die Straße kam es dann zur Kollision mit einem Kleintransporter. Verletzt wurde niemand. Das Fahrzeug der Frau musste nach Angaben der Polizei abgeschleppt werden. (az) Die Jahresversammlung des Schützengaus Neu-Ulm findet heute, Donnerstag, statt. Beginn ist um 19.30 Uhr im Schützenheim Finningen. (az)