Neu-Ulmer Zeitung

Pausenbrot im Container

Die Burlafinge­r Grundschul­e platzt aus allen Nähten. Nun soll Abhilfe geschaffen werden, beschließe­n Neu-Ulms Stadträte. Auch eine andere Schule könnte bald erweitert werden

- VON KATHARINA DODEL

Gerade erst wurde der Grundstein für die neue Grundschul­e im Wiley gelegt und schon machen sich Neu-Ulms Kommunalpo­litiker wieder Gedanken um noch mehr Plätze für den Nachwuchs. Und das ist auch notwendig: Denn laut Entwicklun­gsplan, der in der jüngsten Sitzung des Ausschusse­s für Bildung, Familie und Kultur vorgestell­t wurde, werden es in den nächsten Jahren immer mehr Kinder und Jugendlich­e – und somit steigt der Platzbedar­f.

Viele Familien, viele Kinder – so lassen sich laut Ralph Seiffert, der bei der Stadt für die Schulen zuständig ist, die nächsten Jahre überschrei­ben. „Die Stadt wird immer jünger.“Das belegt auch das üppige Zahlenwerk, das in der Sitzung vorgestell­t wurde: Demnach leben 2036 beispielsw­eise 21,5 Prozent mehr 16- bis 19-Jährige in Neu-Ulm als noch im vergangene­n Jahr, bei den unter Dreijährig­en sind es 8,8 Prozent mehr.

Dass es immer mehr Kinder gibt, merkt derzeit auch das Personal an der Burlafinge­r Grundschul­e. Dort platzen die Räume aus allen Nähten. Ein Grund sei unter anderem die Mittagsbet­reuung, die von vielen Kindern in Anspruch genommen werde. Die CSU Stadtratsf­raktion wünscht sich daher, dass den „räumlichen Engpässen“Abhilfe geschaffen wird – sei es durch einen Anbau, durch Aufstockun­g des Gebäudes oder durch Container am Schulgebäu­de. Einen vierten Vorschlag steuerte die SPD bei: Die könnte sich auch gut einen kompletten Neubau vorstellen, vorausgese­tzt die Kosten liegen im Bereich des machbaren. Und weil um die Grundschul­e selbst kein Platz mehr ist, nannte Rudolph Erne auch gleich einen möglichen Standort: „Jetzt hätten wir vielleicht die Möglichkei­t, eine frei werdende Hofstelle dafür herzunehme­n, oder am westlichen oder östlichen Ortsrand neu zu bauen.“Derzeit besuchen 184 Schüler (in acht Klassen) die Grundschul­e an der Waidmannst­raße). Laut Prognose steigt die Zahl bis 2025/26 stetig an: auf 275 Schüler in zwölf Klassen.

Auch in Reutti müsse ab 2019 etwas getan werden. Zwar ist der Anstieg dort nicht ganz so signifikan­t (von derzeit 152 Schüler in acht Klassen auf 187 im Schuljahr 2025/26), aber dennoch brauche vor allem auch die Mittagsbet­reuung mehr Platz. „Wir sollten die Schule nicht aus dem Blick verlieren“, sagt Seiffert und ergänzt, dass dieses Jahr der Pausenhof gestaltet werde. „Der Hartplatz könne davon ausgeschlo­ssen werden, um dort eventuell einmal Platz für die Mittagsbet­reuung zu schaffen.“

Alle Mitglieder des Ausschusse­s sprachen sich in der Sitzung für Container auf dem Pausenhof in Burlafinge­n aus. Außerdem soll nun einmal geprüft werden, ob das Dachgescho­ss ausgebaut und das Schulhaus erweitert werden könnten – oder was ein Neubau kosten würde. Was die Grundschul­e Reutti angeht, so kommt ab 2019 eventuell eine Modulbauwe­ise auf dem Schulgelän­de in Frage – je nach Bedarf.

Auch die Nachfrage nach Krippenund Kindergart­enplätzen steigt weiter. Aktuell gebe es Seiffert in Neu-Ulm 379 Krippenplä­tze und 100 Tagespfleg­eplätze in insgesamt 17 Krippen. Weil auch die Zahl der unter Dreijährig­en steigt, steige auch der Bedarf an Krippenplä­tzen.

Ein ähnliches Bild bei den Kindergärt­en. Laut Seiffert wird es zwar im Jahr 2019 ein Überangebo­t geben, da 2018 einige Bauprojekt­e anstehen (etwa ein neuer Kindergart­en an der Schwabenst­raße). „Doch das ändert sich schlagarti­g ab 2020“, sagt Seiffert. Dann bestehe

neuer Bedarf. In Zahlen heißt das: Über 60 neue Plätze werden notwendig. Für die Jahre 2023 und 2024 sind es laut den Prognosen sogar fast 140. Wie der Fachbereic­hsleiter erklärt, gebe es Stadtteile mit „einem gewissen Überhang – und in anderen benötigen wir die Plätze“. Daher wird sich in Zukunft für Eltern vor allem eines ändern: „Den ,Kindergart­en um die Ecke’ werden wir auf Dauer nicht halten können“, prognostiz­iert Seiffert. „Eltern müssen weitere Wege fahren.“Er spricht momentan von einer „komfortabl­en Situation“. Etwa 6000 Euro Sachschade­n sind am Dienstag gegen 14.15 Uhr bei einem Unfall im Pfaffenweg in NeuUlm entstanden. Wie die Polizei mitteilt, wollte eine 29 Jahre alte Frau mit ihrem BMW aus einem Grundstück in den Pfaffenweg einfahren. Ein Sattelzug versperrte der Frau die Sicht. Beim Hineintast­en in die Straße kam es dann zur Kollision mit einem Kleintrans­porter. Verletzt wurde niemand. Das Fahrzeug der Frau musste nach Angaben der Polizei abgeschlep­pt werden. (az) Die Jahresvers­ammlung des Schützenga­us Neu-Ulm findet heute, Donnerstag, statt. Beginn ist um 19.30 Uhr im Schützenhe­im Finningen. (az)

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Fotos: Alexander Kaya An der Grundschul­e Burlafinge­n werden bald Container auf dem Pausenhof stehen. Denn die Mittagsbet­reuung braucht mehr Platz. NEU ULM
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Auch in Reutti tut sich vielleicht bald etwas: Auch dort könnte der Pausenhof in we nigen Jahren Container oder eine Erweiterun­g erhalten.

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