Wenn Geldabheben Gebühren kostet
Eine Studie zeigt, dass die Kunden von über 40 Sparkassen zahlen müssen, wenn sie Scheine am hauseigenen Automaten abheben. Vor allem ein Institut in Oberbayern ist aufgefallen
Seit einiger Zeit steigen bei Banken in Deutschland die Gebühren. In manchen Fällen kann es inzwischen sogar etwas kosten, wenn Sparkassen-Kunden Bares am Geldautomaten ihrer Hausbank abheben. Dem Finanzportal Biallo zufolge verlangen deutschlandweit mehr als zehn Prozent aller Sparkassen selbst dann Gebühren, wenn Kunden den hauseigenen Automaten nutzen. Von den knapp 400 deutschen Sparkassen gewähren Biallo zufolge 24 ihren Kunden im Monat zwischen zwei und fünf kostenlose Abhebungen, danach werden Gebühren fällig. 20 andere Sparkassen gehen nach der BialloStudie noch weiter – bei ihnen müsse der Kunde schon ab der ersten Auszahlung Gebühren in Kauf nehmen. Die Sparkassen wehren sich gegen die Kritik.
Als negatives Beispiel nennt Biallo die oberbayerische Sparkasse Erding-Dorfen. Beim Konto „GiroKlassik“seien dort monatlich vier Abhebungen am Geldautomaten kostenlos, berichtet Biallo. Ab dem fünften Mal koste jede Auszahlung 29 Cent. Lässt man sich das Geld gar am Schalter auszahlen, sei dies bei der Sparkasse Erding-Dorfen pro Monat sogar nur zweimal kostenlos, berichtet Biallo. Danach zahle man klärt Stephan Sieg, der dort unter anderem für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. „Diese Gebühren kommen allerdings im üblichen Geschäftsbetrieb nicht vor“, berichtet Sieg auf Anfrage. „Mehr als einmal wöchentlich heben Kunden in der Regel kein Geld an der Kasse ab.“
Auch die meisten Kunden der Stadtsparkasse Augsburg müssen keine Gebühren für das Abheben zahlen. „Geldabhebungen sind bei uns grundsätzlich frei“, sagt Sprecher Ruppert Möhler. Dies gilt für Abhebungen am Geldautomaten und an der Kasse des Hauses sowie an den 25 000 Geldautomaten des Sparkassen-Verbundes in Deutschland. Nur eine Ausnahme kennt die Stadtsparkasse Augsburg: Wer sich dort bewusst für das günstige Online-Girokonto entscheidet, müsse eine Gebühr zahlen, wenn er an der Kasse Geld abhebt – am Geldautomaten seien Abhebungen dagegen auch für Online-Konto-Inhaber kostenlos.
Was ist also von der Biallo-Studie zu halten? Von den Sparkassen ist zu erfahren, dass es bei bestimmten Instituten Kontomodelle geben kann, bei denen das Geldabheben Gebühren kostet. Bei den Instituten gebe es aber immer auch mindestens ein Kontoangebot, bei dem Abhebungen kostenfrei und die Buchungen im Grundpreis enthalten sind. Dies gelte auch für die in der Biallo-Studie genannten Institute.
„Das Abheben an einem der rund 25 000 Geldautomaten der Sparkassen ist für Kunden der Sparkassen natürlich nach wie vor kostenlos“, berichtet deshalb Stefan Marotzke, Sprecher des Deutschen Sparkassenund Giroverbands in Berlin. „Je nach gewähltem Kontomodell könnten aber bei einzelnen Sparkassen – wie bei anderen Kreditinstituten auch – Entgelte bei Überschreitung einer bestimmten Anzahl an Buchungsvorgängen auf dem Konto entstehen.“Dies hänge in diesen Fällen vom jeweils gewählten Kontomodell ab und werde von jedem Institut selbst entschieden.
Zum Hintergrund: Die Sparkassen bieten heute nicht mehr ein Standard-Konto für alle an. Sie haben unterschiedliche Kontomodelle entwickelt. Service und Kosten variieren. Neben Basiskonten gibt es Konten für reine Online-Nutzer oder für Geschäftsleute. Aus den Gebühren bei einigen Kontomodellen pauschal zu konstruieren, dass die Sparkassen die kostenlose Bargeldversorgung abschaffen, wie in der Biallo-Studie dargestellt, bewertet man bei den Sparkassen deshalb als „abenteuerlich“.
Eines ist aber auch klar: Die Sparkassen machen deutlich, dass durch die Niedrigzinsphase Belastungen entstehen. Zu beobachten ist, dass sie Kosten für ihre Infrastruktur mit 25 000 Geldautomaten und 12 000 Sparkassen-Geschäftsstellen zunehmend über Gebühren auf die Kunden umlegen.
Thomas Bauer ist stocksauer. Der Chef des weltweit tätigen Tiefbau-Unternehmens Bauer aus Schrobenhausen hat einen Bericht der Süddeutschen Zeitung, er wolle sich möglicherweise am Bau der von US-Präsident Donald Trump an der Grenze zu Mexiko geplanten Mauer beteiligen, entschieden zurückgewiesen. „Total erfunden von vorne bis hinten“und „völlig unsäglich“sei dieser Bericht, sagte Bauer gestern im Gespräch mit unserer Zeitung. Und er stellte klar: „Nein, wir bauen diese Mauer nicht.“
Die SZ stützte sich in ihrem Bericht auf eine Liste mit 700 Firmen, die über ein öffentliches Portal ein grundsätzliches Interesse am Fortgang der Ausschreibungen zu dem heftig umstrittenen Projekt bekundet hatten. Bauer bestätigte gestern, dass auf diesem Portal „einer unserer Akquisiteure einen Haken hingemacht hat“. Dies sei aber offenbar standardmäßig geschehen und definitiv nicht mit der Unternehmensleitung in Deutschland abgesprochen gewesen. Tatsächlich bestehe kein Interesse an dem Projekt. „Das ist auch gar nicht unser Geschäft“, sagte Bauer und verwies darauf, dass sein Unternehmen Spezialtiefbau betreibe. „Für eine Mauer braucht man die Firma Bauer nicht“, sagte Bauer und fügte hinzu: „Wir haben noch nie eine Mauer gebaut in unserem Leben.“
Der Schrobenhausener Unternehmer, der auch Schatzmeister der CSU ist, hielt auch mit seinem politischen Urteil nicht hinter dem Berg. Als Bürger, so Bauer, lehne er „die menschenverachtende Rhetorik des Donald Trump“ab. Nicht dass an Grenzen Mauern oder Zäune gebaut werden sei das Problem. Es sei schließlich ein Unterschied zwischen einem Grenzzaun zur Schweiz oder der früheren Mauer der DDR. Aber die Art und Weise, wie Trump über die geplante Mauer zu Mexiko rede, sei „unerträglich“.