Neu-Ulmer Zeitung

Wie Geschichte bewahrt wird

Der Ulmer Förderkrei­s arbeitet viele Stunden, um die Bundesfest­ung zu erhalten

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Satte 12000 Arbeitsstu­nden hat der Förderkrei­s Bundesfest­ung Ulm vergangene­s Jahr geleistet. Hinzu kommen noch dutzende Stunden für Recherche- und Schreibarb­eiten, die zur aktiven Arbeit notwendig sind, teilt der Vorsitzend­e Matthias Burger mit. Bei der Jahresvers­ammlung blickten die Vereinsmit­glieder auf 2016 zurück, das geprägt war von zahlreiche­n Führungen und etlichen Arbeiten am Festungsmu­seum.

Die Mitglieder des 310-köpfigen Vereins waren für 388 Führungen mit 8535 Gästen unterwegs. Im vergangene­n Jahr wurden vor allem im Festungsmu­seum zahlreiche Projekte abgeschlos­sen oder sind kurz vor der Fertigstel­lung, sagt Burger. Hierzu zähle die aufwendige Sanierung der Außenfassa­de des rechten Flankentur­mes (Nordturm). Dort wurde das Mauerwerk über die Jahre hinweg feucht. In der Folge hatte der Frost ein leichtes Spiel und zerstörte sukzessive vor allem die äußere Kalksteins­chicht aus der Erbauungsz­eit von 1848 bis 1857. Die Restaurier­ung erfolgt mit dem heute eher selten verwendete­n Baustoff „Romanzemen­t“. Dieser wurde schon beim Bau des Forts als Bindemitte­l verwendet und eignet sich auch heute noch gut für diese Arbeiten. Die Fertigstel­lung könne noch nicht vorhergesa­gt werden – die ist vom weiteren Zustand des Mauerwerks, dem Wetter und der Anzahl der Mitglieder abhängig, die jeden Samstag ab 8 Uhr in der „FestungsBa­uhütte Fort Oberer Kuhberg“zupacken. „Neue Helfer sind hier, und für andere Projekte, gerne willkommen“, sagt Burger.

Zwei bereits vollständi­g abgeschlos­sene Projekte wurden der Öffentlich­keit 2016 vorgestell­t: die Vereinschr­onik und das „6-Pfünder Festungsge­schütz“. Kopfzerbre­chen bereiten dem Verein zwei Probleme: Zum einen, die hohe Luftfeucht­igkeit im linken Flankentur­m (Südturm). Bisher konnte noch keine Lösung gefunden werden.

Das zweite Problem stellt die nicht vorhandene Lagermögli­chkeit der zahlreiche­n Vereinsunt­erlagen dar. „Für die Dokumente, Filme, Bilder, Akten oder die aktuellen Bücher und Printmedie­n, muss sehr schnell eine Lösung zur trockenen und zentralen Lagerung gefunden werden“, sagt Burger.

Im Fort Friedrichs­au konnte die Dachsanier­ung der Kehlcaponn­iere fast abgeschlos­sen werden.

Der zweite Vorsitzend­e Michael Hartlieb gab einen Ausblick aufs Jahr 2017: Die Planungen für den bevorstehe­nden „Tag der Festung“am Sonntag, 4. Juni, laufen. Auch in diesem Jahr fährt wieder das „Festungsbä­hnle“und verbindet viele der rund 15 Stationen.

Nachdem im Fort Friedrichs­au die morsche Holzbrücke demontiert werden musste, soll in den kommenden Monaten die derzeit in der Fertigung befindlich­e Brücke aufgebaut werden. Ein größeres Projekt steht auch mit dem Ausbau des Festungsmu­seums kurz vor der Vollendung: Derzeit werden weitere Rohre für die Geschützpr­äsentation gegossen. (az)

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