Endspurt auf der Herdbrücke
Die Arbeiten auf dem wichtigen Bauwerk zwischen Neu-Ulm und Ulm haben sich um mehrere Monate verzögert. Doch jetzt ist ein Ende der Baustelle absehbar
Seit Juli vorigen Jahres wird auf der Herdbrücke zwischen Ulm und Neu-Ulm gearbeitet. Der Autoverkehr fließt zwar und auch Fußgänger und Radler können die Donau überqueren, aber es gibt immer noch Einschränkungen. Dabei hätte die Sanierung des fast 70 Jahre alten Bauwerks ursprünglich bereits im November abgeschlossen sein sollen. Doch vor allem das Wetter machte den Fachleuten der Stadt Ulm immer wieder einen Strich durch die Rechnung. Jetzt ist aber ein Ende der Baustelle in Sicht. „Bis Ostern sollte der Gehweg wieder passierbar sein“, sagte Gerhard Fraidel, Leiter der Abteilung Verkehrsinfrastruktur. Dann könnten auch die Besucher des lebendigen Kreuzwegs am Karfreitag ungehindert die Aufführung der italienischen Gemeinde anschauen. Ende Mai soll die Brücke dann komplett fertig sein.
Die älteste Donaubrücke der Doppelstadt ist zwar insgesamt in einem guten Zustand, jedoch war die Abdichtung zuletzt faktisch nicht mehr vorhanden. So drang Salzwasser in das Bauwerk ein und schädigte den Beton. Deshalb war eine Sanierung der Herdbrücke notwendig. Anfangs lief auch alles nach Plan. Aber dann geriet das Vorhaben immer weiter in Verzug. Um eine Beschichtung mit Kunstharz auftragen zu können, müsse die Temperatur stimmen, erläuterte Gerhard Fraidel. Doch die Witte- spielte nicht mit. „Wir haben keinen passenden Tag bekommen“, so der Abteilungsleiter. „Es war entweder zu kalt oder zu feucht. Deshalb konnten wir die Abdichtung nicht machen.“Insgesamt dreieinhalb Monate kamen die Arbeiten auf der Baustelle nicht voran. Jetzt hat endlich der Endspurt begonnen.
Der Unterbau der Brücke ist bereits fertig. „Der eigentliche Gehweg wird nächste Woche betoniert“, sagte Fraidel. Danach wird das neue Geländer montiert, das Fußgängern mehr Sicherheit bieten soll als das alte. Anfang Mai soll die Sanierung so weit abgeschlossen sein, dass es keine Verkehrsbehinderungen mehr gibt. Dann folgen nur noch Restarbeiten.
Die kurz nach dem Zweiten Weltkrieg erbaute Brücke, die täglich von Tausenden Autos, Bussen, Radlern und Fußgängern überquert wird, soll nun noch gut 30 Jahre lang halten. Durch die erheblichen Verzögerungen werden die ursprünglich mit 790000 Euro veranschlagten Kosten vermutlich deutlich überschritten. Eine genaue Zahl soll dem Gemeinderat in drei Wochen präsentiert werden. Günstiger als ein Neubau war die Sanierung in jedem Fall – der hätte mindestens 4,4 Millionen Euro gekostet.
Für die Brückenexperten der Stadt geht die Arbeit in den nächsten Jahren nicht aus. Zahlreiche Bauwerke in Ulm sind marode und müssen mit einem Millionenaufwand erneuert werden. Eine verrung gleichsweise kleine Baumaßnahme steht ab 18. April an. Dann wird der Fußgängersteg am Kienlesberg abgebrochen. Das wird etwa eine Woche dauern. An einem Tag wird dafür die Kienlesbergstraße gesperrt. Passanten müssen einen Umweg in Kauf nehmen.
An der Ludwig-Erhard-Brücke, die nördlich des Hauptbahnhofs über die Gleise Richtung Blaubeurer Straße führt, müssen ab Mai Schäden behoben werden. Dort wird großflächig Beton abgetragen und erneuert. Außerdem werden die Gehwege gerichtet. Die Gänstorbrücke, die zwischen Augsburger-Tor-Platz und Congress Centrum den Fluss quert, wird derzeit intensiv untersucht, um zu sehen, was erneuert werden muss. Fest steht bereits, dass die Wallstraßenbrücke und die Brücke über das Blaubeurer Tor dringend sanierungsbedürftig sind. „Das werden wir nach den Arbeiten an der Straßenbahnlinie 2 angehen“, sagte Gerhard Fraidel.
Der dickste Brocken, der noch bevorsteht, ist die Adenauerbrücke. Dieses stark befahrene Bauwerk zwischen Neu-Ulm und Ulm soll noch etwa zehn Jahre halten, danach steht ein Neubau an. Der wird weit über 20 Millionen Euro kosten, wobei noch nicht geklärt ist, wer die Kosten tragen muss. Insgesamt besteht zur Sanierung der maroden Brücken und Unterführungen in Ulm in den nächsten zehn bis 15 Jahren ein Finanzierungsbedarf von bis zu 70 Millionen Euro. Mehrere Radler musste die Polizei am Donnerstag in Ulm zurechtweisen. Eine Fahrradstreife der Polizei kontrollierte zwischen 15 Uhr und 15.30 Uhr in der Hirschstraße. In dieser kurzen Zeit musste die Polizei neun Radfahrer stoppen. Die fuhren unerlaubt durch die Fußgängerzone. Die Radfahrer mussten Verwarnungsgelder bezahlen. Und ihr Fahrrad schieben. Die Polizei wird in den kommenden Wochen und Monaten weitere Kontrollen durchführen. Radeln in der Fußgängerzone ist verboten. (az) Ein Einbrecher war am Donnerstag in einem Junginger Haus. Im Laufe des Vormittags schlich er zur Kellertür eines Hauses in der Beimerstetter Straße. Die Tür brach er mit Gewalt auf. In dem Einfamilienhaus durchsuchte er die Räume und wühlte in allen Schubladen. Ob er dort etwas Wertvolles gefunden hat, weiß die Polizei noch nicht. (az)