Neu-Ulmer Zeitung

Ein schönes Zeichen für Max

- Capito@augsburger allgemeine.de

Max ist schwer krank. Er hat Krebs. Um wieder gesund zu werden, hat Max eine sogenannte Chemothera­pie bekommen. So eine Behandlung setzt einem Körper ganz schön zu. Unter anderem hat Max dadurch seine Haare verloren. Das hat den Jungen sehr traurig gemacht. Um Max ein wenig aufzumunte­rn, haben sich seine Klassenkam­eraden etwas ausgedacht. Fast die gesamte Klasse 10a rasierte sich eine Glatze. Das einzige Mädchen in der Klasse ließ sich ihre Haare auch um etwa 20 Zentimeter kürzen. Die Aktion hat nicht nur die Lehrer überrascht. „Als ich eine Glatze wollte, hat die Friseurin erst ein paarmal nachgefrag­t, ob ich mir wirklich sicher bin“, berichtet ein Mitschüler von Max. Und Max? Der traute seinen Augen kaum, als er seine Freunde alle mit Glatze im Unterricht sitzen sah. Für die Schüler hingegen ist die Aktion keine große Sache: „Wir wollten zeigen: Das sind ja nur Haare, die wachsen wieder“, sagte ein anderer Schüler. Und wir sagen: Tolle Aktion, liebe 10a!

Euer

Team Stell dir vor, du kommst in ein fremdes Land. Du kennst dort niemanden und die Sprache verstehst du auch nicht. Dann stell dir weiter vor: Nach nur wenigen Monaten hast du so viel gelernt und sprichst die Sprache so gut, dass du auf ein Gymnasium gehen kannst. Eine tolle Leistung wäre das!

Mahdiyeh Bayat hat genau das geschafft. Vor eineinhalb Jahren kam das heute elfjährige Mädchen mit seinen drei älteren Geschwiste­rn und seinen Eltern als Flüchtling­e nach Deutschlan­d. Die afghanisch­e Familie beantragte Asyl. Das heißt, Mahdiyeh und ihre Familie suchten in Deutschlan­d Schutz. Sie baten mit ihrem Asylantrag darum, in Deutschlan­d bleiben zu dürfen.

Schnell war sie eine der Besten in ihrer Klasse

Kein einziges deutsches Wort hat sie damals gekonnt, erinnert sich Mahdiyeh. In Jedesheim wurde die Familie untergebra­cht. Das ist ein Stadtteil von Illertisse­n und liegt zwischen Memmingen und Ulm. „Alle waren sehr nett zu uns“, erinnert sich Mahdiyeh. Gleich in den ersten Tagen kamen Nachbarn und Helfer zu Besuch und redeten mit der Familie. Da die Familie aber damals noch kein Deutsch verstand, haben die Besucher versucht, sich mit „Händen und Füßen“zu verständig­en. Das heißt, sie haben sich mit Gesten, Zeichen und Bildern mit ihnen unterhalte­n. Beispielsw­eise zeigten sie einen Apfel für das Wort „Apfel“. Oder sie machten das Verb „laufen“durch Laufbewegu­ngen vor. Das funktionie­rte. Dieses bildhafte Verständig­en hat Mahdiyeh am Anfang dann auch beim Deutschler­nen sehr geholfen. „Deutsche Wörter, die mir so gezeigt wurden, sind gleich hängen geblieben“, sagt sie.

Bald darauf begann das Schuljahr und sie kam in die vierte Klasse der Grundschul­e. Am Nachmittag und auch beim Hausaufgab­enmachen erhielt sie Nachhilfe. Mahdiyeh fand bald Freundinne­n: Sie begann im Kinderchor ihres Ortes zu singen und auch im Sportverei­n zu turnen. Im Laufe des Schuljahrs wurde das Mädchen, das zuvor kein einziges Wort Deutsch sprechen konnte, eine der Besten in der Klasse.

Seit September geht sie nun aufs Gymnasium. Ihre Lieblingsf­ächer sind Mathe und Deutsch. Ihr aktueller Notendurch­schnitt ist besser als 2,0. Sie singt im Schulchor mit, spielt Flöte, liest gerne Bücher und schwimmt auch bei der Wasserwach­t. So ist sie den ganzen Tag über beschäftig­t. So wie ihre Geschwiste­r auch. Die 23-jährigen Zwillingsb­rüder gehen in die Berufsschu­le. Ihre 20-jährige Schwester besucht die Fachobersc­hule. Ihr Vater macht gerade ein Berufsprak­tikum. Ihre Mutter bekommt zweimal die Woche Deutschunt­erricht. Sonst ist sie zu Hause und versorgt den Haushalt. Deshalb ist ihre Mutter untertags viel allein. Dann machen ihr die Sorgen um die Zukunft der Familie besonders zu schaffen.

Ihr Opa starb bei einer Bombenexpl­osion

Denn diese Zukunft ist ungewiss, weil der Asylantrag von Mahdiyehs Brüdern abgelehnt wurde. Das heißt: Sie sollen zurück nach Afghanista­n. In ein Land, wo eine Gruppe namens Taliban durch Anschläge Angst verbreiten. Sie greifen auch Menschen an, die anders denken. Mahdiyehs Opa und der Cousin ihres Vaters wurden bei einer Bombenexpl­osion getötet.

Dass die Familie auseinande­rgerissen wird und die Brüder vielleicht schon bald zurückmüss­en, belastet auch Mahdiyeh schwer. „Besonders wenn ich mal allein zu Hause bin, werde ich sehr traurig“, sagt sie. Denn die Familie ist schon seit Jahren auf der Flucht. Zunächst flohen sie in den Iran. Das war noch vor Mahdiyehs Geburt. Später lebten sie in der Türkei. Nun möchte die Familie Bayat endlich in einem Land bleiben können. Mahdiyeh, ihre Eltern und ihre Geschwiste­r haben nur einen Wunsch: Zusammen in Sicherheit leben zu können. Marwin, 10, aus Schwabmünc­hen empfiehlt dir dieses Rezept. Er kocht es am Sonntag um 9.55 Uhr in der Show „An die Töpfe, fertig, lecker!“im Disney Channel: ● Du brauchst für die Lasagne: 250 g Rosenkohl, 125 g Champignon­s, eine halbe Hähnchenbr­ust (ca.100 g) oder Tofu, eine halbe Zwiebel, 1 Esslöffel (EL) Olivenöl, 6 Vollkorn-Lasagnepla­tten, Salz und Pfeffer, Paprikapul­ver rosenschar­f, Muskat. Für die Sauce: 1 TL Olivenöl, eine halbe Zwiebel, eine halbe Knoblauchz­ehe, 1 bis 2 EL Vollkornme­hl, 200 ml Hühnerbrüh­e oder Gemüsebrüh­e, 1-5 EL fettarme Milch, 1 Lorbeerbla­tt, 40g Emmentaler gerieben, Salz und Pfeffer ● 1. Schritt Fang mit der Béchamelso­ße an. Dafür die Zwiebel und den Knoblauch fein würfeln. In einer Pfanne das Olivenöl erhitzen und die Zwiebeln und Knoblauch darin glasig anschwitze­n. Das Mehl darüber stäuben und immer wieder rühren, damit das Mehl keine Klümpchen bildet. Nach und nach Brühe zugeben und weiter rühren. Alles wieder aufkochen lassen und so viel Milch zugeben, bis du eine relativ dicke, sämige Soße hast. Die Lorbeerblä­tter zugeben und etwa 10 Minuten bei kleiner Hitze köcheln lassen. Dabei immer wieder umrühren, damit nichts anbrennt. Zum Schluss die Lorbeerblä­tter aus der Soße nehmen. ● 2. Schritt Dann den geriebenen Käse unterrühre­n und mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecke­n. Den Backofen auf 180 Grad Celsius vorheizen. ● 3. Schritt Jetzt den Rosenkohl putzen und die runden Röschen längs in vier Stücke schneiden. Die Champignon­s schneidest du in Scheiben. Die Zwiebel schälen und würfeln. Die Hähnchenbr­ust solltest du zuerst waschen, mit Küchenkrep­p trocken tupfen und in Streifen schneiden. ● 4. Schritt Öl in einer Pfanne heiß werden lassen. Zwiebel darin anschwitze­n und dann das Hähnchenfl­eisch anbraten. Danach Pilze und Rosenkohl hinzufügen, Deckel auf die Pfanne geben und bei kleiner Hitze etwa 7 Minuten garen lassen, dabei ein bis zwei Mal umrühren. Mit Salz, Pfeffer, Paprikapul­ver und Muskat abschmecke­n. ● 5. Schritt In einer Auflauffor­m etwas Béchamelso­ße verstreich­en und Lasagnepla­tten darauf verteilen, sodass der Boden bedeckt ist. Nun die Rosenkohlf­üllung auf der Platte verteilen. Als nächstes eine Schicht Soße darüber geben und das Ganze wieder mit Lasagnepla­tten abdecken. Das wiederhols­t du zwei Mal. Die oberste Schicht sollten Lasagnepla­tten sein. Die restliche Soße auf den Lasagnepla­tten verstreich­en und noch etwas geriebenen Käse darauf geben. ● 6. Schritt Die Auflauffor­m kommt jetzt ohne Deckel für etwa 30 Minuten bei 180 Grad Umluft in den Backofen auf mittlerer Schiene. Als Dekoration kannst du zwei Knoblauchz­ehen in der Schale und feine, angebraten­e Zwiebelrin­ge benutzen.

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Foto: Z. Schmid Mahdiyeh ist elf Jahre alt, sie liest gerne und lebt seit eineinhalb Jahren in Deutsch land. Ihre Familie kommt aus dem Land Afghanista­n. Mahdiyeh hat nun Angst, dass ihre Brüder wieder zurück nach Afghanista­n müssen und die Familie auseinande­rge...
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Foto: dpa Um ihrem kranken Klassenkam­eraden Max Mut zu machen, hat sich fast die ganze 10a die Haare abschneide­n las sen.
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Marwin
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