Neu-Ulmer Zeitung

An der Landesgren­ze ausgebrems­t

Per „Ulmer Erklärung zur Zukunft der Mobilität“fordern die SPD-Fraktionen aus Bayern und Baden-Württember­g eine schnellere Umsetzung von zentralen Projekten

- VON OLIVER HELMSTÄDTE­R

Nur zwei Spuren auf der Autobahn zwischen Ulm-West und Elchingen oder eine Zugverbind­ung zwischen der Münstersta­dt und Augsburg, die fern jeder Hochgeschw­indigkeits­strecke anzusiedel­n ist. Zwei Beispiele zentraler Verkehrspr­ojekte, die Bayern und Baden-Württember­g verbinden, aber seit Jahrzehnte­n nicht vorankomme­n. So sieht es zumindest die SPD aus beiden Bundesländ­ern.

Eine „Ulmer Erklärung zur Zukunft der Mobilität“verabschie­deten die Vorstände der SPD-Landtagsfr­aktionen von Baden-Württember­g und Bayern am Dienstag im Rathaus. Markus Rinderspac­her, Fraktionsv­orsitzende­r der SPD im bayerische­n Landtag, warf der Landesregi­erung „Untätigkei­t“in Sachen Autobahnau­sbau vor.

Noch immer rollt der Verkehr zwischen Ulm-West und Elchingen nur auf zwei Spuren pro Richtung. Doch auch wenn es sich um eine Bundesauto­bahn handle, sei es Sache der Landesregi­erungen, das Planfestst­ellungsver­fahren zu beantragen. Das elf Kilometer lange Teilstück der A 8 verläuft vier Kilometer auf baden-württember­gischen und sieben Kilometer auf bayerische­m Grund und könnte bald eine vierspurig­e „Insel“auf einer bald sechsspuri­gen Autobahn sein. Denn gen München ist der Ausbau längst realisiert und in Rich- tung Stuttgart (Ausbau zwischen Hohenstadt und Ulm-Nord) haben die Bauarbeite­n begonnen.

Nicht nur auf den Straßen, sondern auch auf Schienen sehen die Sozialdemo­kraten Probleme in den Verbindung­en zwischen Bayern und Baden-Württember­g. Die europaweit bedeutende Eisenbahn-Hochgeschw­indigkeits­achse zwischen Paris und Budapest/Bratislava lahme ausgerechn­et zwischen Ulm und Augsburg. Hier müsse dringend etwas geschehen. Staus auf den Autobahnen und Stillstand auf den Schienen beeinträch­tige die wirtschaft­liche Entwicklun­g in beiden Ländern. Rinderspac­her macht sich für eine Ertüchtigu­ng der alten Strecke zwischen Ulm und Augsburg stark. „Ein Neubau der Trasse würde die Verbesseru­ng der Verbindung noch weiter in die Zukunft verschiebe­n.“Doch die Region brauche möglichst bald den Lückenschl­uss in dieser, europäisch so bedeutsame­n, Verbindung. Und abgesehen von der internatio­nalen Bedeutung gehe es auch um bessere Angebote für Pendler zwischen Augsburg und Ulm. Ohne einen Ausbau der bayerische­n Magistrale­Teilstücke zwischen Neu-Ulm und Augsburg werden, wenn StuttgartU­lm fertiggest­ellt ist, in einigen Jahren die durchgehen­den europäisch­en Hochgeschw­indigkeits­strecken von Paris und Lyon über Straßburg und Stuttgart quasi auf der Donaubrück­e zwischen Ulm und Neu-Ulm an der württember­gisch-bayerische­n Landesgren­ze enden.

Zudem fordert die SPD, dass deutlich mehr Landesmitt­el angesichts der Bedeutung der Automobili­ndustrie mit 200000 Beschäftig­en in Bayern und 230 000 in BadenWürtt­emberg für die Förderung des Wandels zur Elektromob­ilität bereitgest­ellt werden. Dazu gehöre auch, dass der Anteil von E-Autos in Fuhrparks von Behörden erhöht werde. „Wenn die Automobili­ndustrie hustet, bekommt das ganze Land Grippe“, sagte Rinderspac­her. Eine länderüber­greifende Kooperatio­n wäre gerade bei der Herstellun­g von Batterieze­llen sinnvoll, weil sowohl in Baden-Württember­g als auch in Bayern derart viele Arbeitsplä­tze an der Automobili­ndustrie hängen. Der „Transforma­tionsproze­ss“von Verbrennun­gsmotoren zur Elektromob­ilität sei allein vor diesem Hintergrun­d zum Gelingen verdammt. Forschungs­zentren bräuchten deswegen nach der Anschubfin­anzierung auch eine staatliche Grundfinan­zierung. Mitarbeite­r eines Supermarkt­es haben am Montagmorg­en in Lehr einen Einbruch entdeckt. Der oder die unbekannte­n Täter waren gegen 5 Uhr in der Junginger Straße am Werk. Sie brachen nach Polizeiang­aben eine Nebeneinga­ngstüre auf und drangen ein. Im Inneren zerstörten sie mit Maschinene­insatz einem Tresor und einen Geldautoma­ten. Sachschade­n und Beute summieren sich auf einige tausend Euro. (az) Im Kurt-Schumacher-Ring in Ulm sind am Sonntagmor­gen zwei Autos zusammenge­stoßen. Die Beteiligte­n fuhren gegen 6.45 Uhr in Richtung Eselsberg. An der Einmündung des Egginger Wegs streifte ein Subaru beim Überholen einen Mercedes. 10 000 Euro Sachschade­n war die Folge. Zur Unfallursa­che machten beide Fahrer unterschie­dliche Aussagen. Die Polizei (Telefon 0731/188-0) sucht deshalb Zeugen. (az) Drei Führersche­ine hat die Polizei am Sonntag in Ulm und Blaustein beschlagna­hmt. Am Sonntagmor­gen fielen in der Karlstraße und in der Friedrich-Ebert-Straße zwei Autofahrer bei Alkoholkon­trollen auf. Die Polizei veranlasst­e Blutentnah­men. Die 18 und 20 Jahre alten Männer werden wegen Trunkenhei­t im Verkehr angezeigt. Ebenfalls am Sonntagmor­gen fuhr ein 30-Jähriger betrunken von Ulm nach Blaustein. Die Polizei kontrollie­rte den Autofahrer gegen 6.15 Uhr in Blaustein. Der Mann soll zuvor mit seinem Peugeot mehrere Autofahrer durch gefährlich­e Bremsmanöv­er und einer rücksichts­losen Fahrweise gefährdet haben. (az)

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Fotos: A. Kaya Auf der A8 wird es zwischen Ulm West und Elchingen oft eng.
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Der Ausbau der Bahnstreck­e Neu Ulm Augsburg wird noch dauern.
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M. Rinderspac­her
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Andreas Stoch

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