Volker Ullrich verteidigt früheren Job
Sie wollten einen Job, doch aus dem angekündigten Bewerbungsgespräch wurde ein Verkaufsgespräch: Vielfach berichteten Menschen, die in einen Fonds der Firma Opalenburg investierten, dass es ihnen so ergangen sei, heißt es von der Münchener Kanzlei CLLB. Nun wollen viele Anleger raus aus dem Vertrag oder ihr Geld zurück. Alleine die Kanzlei vertrete eine zweistellige Anzahl von Mandanten gegenüber dem Unternehmen, sagt Anwalt Henning Leitz. „Nach den Erkenntnissen, die wir haben, sind eine ganze Menge von Anlegern über Vermittlungsmethoden angeworben worden, die ich für unlauter halte.“
Im Aufsichtsrat von Opalenburg saß jahrelang ein Mann, der heute den Wahlkreis Augsburg-Stadt im Bundestag vertritt: der Abgeordnete Volker Ullrich (CSU), von 2011 bis 2013 Ordnungsreferent der Stadt. Ullrich, ein Jurist und Diplom-Kaufmann, schied im April 2013 als Vorsitzender aus dem Gremium aus, wie aus Unterlagen im Handelsregister hervorgeht. Das war ein halbes Jahr vor der Bundestagswahl, bei der Ullrich als Direktkandidat gewählt wurde. Da der CSU-Mann im Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz sitzt, der sich auch mit Unternehmen wie Opalenburg beschäftigt, erregt seine damalige Tätigkeit nun Aufsehen. In einem Bericht des ZDF wurde die Frage aufgeworfen, ob der Abgeordnete einem Interessenkonflikt ausgesetzt ist. Der Sender lässt enttäuschte