Neu-Ulmer Zeitung

Bitterer Abgang

Der FC Augsburg unterliegt im Kellerduel­l dem Verfolger aus Ingolstadt. Damit ist der Vorsprung auf einen Abstiegspl­atz auf vier Punkte zusammenge­schmolzen

- VON WOLFGANG LANGNER

Wer soll diesen FC Augsburg noch retten und wie soll man mit einer solchen Leistung noch einen Punkt holen? Die Mannschaft von Trainer Manuel Baum bot vor 29 528 Zuschauern eine gruselige Vorstellun­g und unterlag im Kellerduel­l der Liga dem FC Ingolstadt verdient mit 2:3. Damit hat der FC Augsburg als Sechzehnte­r der Bundesliga-Tabelle nur noch vier Punkte Vorsprung auf die „Schanzer“.

Dass Trainer Manuel Baum eine völlig andere Mannschaft präsentier­te als zuletzt beim 0:6 bei Bayern München, war keine besondere Überraschu­ng. Für den FC Augsburg galt die Partie gegen den FC Ingolstadt schon irgendwie als das Spiel der Spiele. Im Abstiegsdu­ell spielte deshalb die erste Garnitur. So bot Baum mit dem wiedergene­senen Alfred Finnbogaso­n und Raúl Bobadilla gleich zwei Stürmer auf.

Daniel Baier, der in den vergangene­n Wochen wegen einer Achillesse­hnenverlet­zung fehlte, war ebenso wieder dabei wie Martin Hinteregge­r und Konstantin­os Stafylidis, die sich zuletzt in München eine Auszeit gönnten.

Im Stadion brannte im wahrsten Sinne des Wortes die Luft. Im Ingolstädt­er Block zündelte man mit Pyrotechni­k, während sich der Augsburger Anhang warm sang. Der FCA übernahm zwar optisch sofort das Kommando, doch die erste bessere Chance hatten die Gäste durch Bernardo in der 13. Minute.

Dem FCA gelang nach 20 Minuten ein schöner Spielzug über Paul Verhaegh und Bobadilla, der Abnehmer Stafylidis war beim Abschluss aber zu hektisch. Doch der FCA war hinten erneut anfällig und hatte Glück, dass ein Kopfball von Florent Hadergjona­j das Ziel verfehlte.

Dann allerdings war es passiert und Sonny Kittel traf für Ingolstadt zum 1:0 (24.). Der FCA mühte sich, aber das war zu wenig in einer Partie, in der so viel auf dem Spiel stand. Ingolstadt hatte die klügeren Ideen und wirkte mental stärker. Es wurde noch krasser für den FCA und seine Fans. Ingolstadt bestrafte die nachlässig­e Abwehrarbe­it durch Almog Cohen mit dem 0:2 (34.)

Es war ein grausamer Kick, den der FCA in dieser wichtigen Phase der Saison ablieferte. Den Halbzeitpf­iff von Schiedsric­hter Marco Fritz quittierte ein großer Teil der FCAFans mit einem gellenden Pfeifkonze­rt. Man hatte vieles erwartet, aber nicht, dass sich die Heimelf derart desolat präsentier­t.

Wenigstens kam der FCA engagierte­r aus der Kabine und hatte auch durch Gojko Kacar die erste Möglichkei­t (47.). Doch das Zwischenho­ch hielt nur kurz an und Augsburg verfiel in den alten Trott. Auch nach über einer Stunde war Ingolstadt Augsburg in allen Dingen überlegen und die Gäste waren dem 3:0 näher als der FCA dem Anschlusst­reffer.

Trainer Baum und Manager Stefan Reuter fuchtelten wild mit den Händen an der Außenlinie. Erreicht hat dabei die Mannschaft keiner. Nun, den Ingolstädt­ern kam diese Einstellun­g durchaus gelegen und nach 66 Minuten machte Cohen den Sack mit dem 0:3 zu.

Oder doch nicht? In der 76. Minute kam noch einmal Hoffnung auf. Roger foulte Ji im Strafraum und Paul Verhaegh traf per Foulelfmet­er zum 1:3. Endlich wachte der FCA auf und nach 82 Minuten erzielte der eingewechs­elte Halil Altintop unter lautem Jubel der Fans das 2:3.

Doch zehn Minuten Gas geben war an diesem Abend zu wenig. Der FCA ist drauf und dran, sein wichtigste­s Gut zu verspielen: die Bundesliga.

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Foto: dpa Wechselt Wladimir Putin von Moskau aus an die Isar?

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