Eine schrecklich erfolgreiche Familie
Dustin Johnson will den Titel beim wichtigsten Golfturnier verteidigen. Dabei wird er unter anderem von seiner Frau unterstützt. Die hat einen sehr bekannten Vater
Dustin Johnson, ganz klar! Wenn es um die Frage nach dem Favoriten auf den prestigeträchtigen Titel beim 81. Masters geht, fällt die Antwort der Golf-Experten fast einhellig aus. Zu dominant waren die Auftritte des Weltranglistenersten in den vergangenen Wochen vor dem ersten und bedeutendsten Major-Turnier des Jahres in Augusta. Drei Siege in Serie lieferte der USStar zuletzt ab. Die Konkurrenz war stets chancenlos gegen den 1,93 Meter großen Modell-Athleten, der seine Abschläge mit dem Driver regelmäßig über die 300-Meter-Marke prügelt.
Vor dem ersten Abschlag im Augusta National Golf Club an diesem Donnerstag gibt sich der US-OpenChampion wie immer ganz bescheiden. „Mein Spiel ist zur Zeit sehr solide. Ich spiele gut und es macht Spaß“, sagte Johnson fast schüchtern auf der Pressekonferenz. Um hier zu gewinnen, müsse schon „alles zusammenpassen“. Viel mehr war ihm kaum zu entlocken. Mit markigen Sprüchen hält sich die Nummer eins der Welt zurück. Im Rampenlicht zu stehen, ist nicht Johnsons Ding. Der 32-Jährige aus Columbia/South Carolina hat es am liebsten ruhig. Seit 2013 lebt er mit Paulina Gretzky, Tochter des kanadischen Eishockey-Helden Wayne Gretzky, zusammen. Gemeinsam haben sie den Sohn Tatum und erwarten bald das zweite Kind.
Die Familie ist seine Kraftquelle, durch sie hat er auch seine früheren Probleme mit Drogen in den Griff bekommen. Noch 2014 verbüßte er eine sechsmonatige Sperre auf der PGA-Tour, weil er zum dritten Mal einen Drogentest nicht bestanden hatte. Doch seitdem scheint Dustin Johnson sein Leben radikal umgestellt und in den Griff bekommen zu haben. Skandalfrei spielt er sich seit Monaten von Erfolg zu Erfolg.
Wer soll ihn da in Augusta stoppen? Publikumsliebling und Superstar Tiger Woods fehlt erneut wegen seiner anhaltenden Rückenprobleme, und die anderen großen Namen haben im Vorfeld des mit zehn Millionen Dollar dotierten Traditionsturniers an der Magnolia Lane ge- Titelverteidiger Danny Willett ist außer Form. Seit dem Masters-Triumph gelang dem Engländer kein Turniersieg mehr. Ein Fragezeichen steht auch hinter der Form von Jordan Spieth. Der Masters-Champion von 2015 und Vorjahres-Zweite aus den USA scheiterte in der vergangenen Woche bei der Houston Open in seinem Heimatstaat Texas sogar am Cut.
Rory McIlroy könnte noch am ehesten Johnson gefährlich werden. Dem Star aus Nordirland fehlt der Masters-Titel noch in seiner Sammlung. Mit einem Sieg in Augusta könnte der 27-Jährige den KarriereGrand-Slam perfekt machen. Wie sehr er nach diesem Titel giert, zeigt seine Aussage beim US-Sportsender ESPN. Sein Leben wäre nicht komplett, wenn er dieses „Green Jacket“nicht bekommen würde.
Deutschlands Golf-Veteran Bernhard Langer hat schon zwei dieser Exemplare in seinem Haus in Florida hängen. Der inzwischen 59-Jährige triumphierte 1985 und 1993 in Augusta. Jetzt tritt der dominierende Spieler der US-Senioren-Tour bereits zum 34. Mal an der Magnolia Lane an. Dass der Routinier alle Tücken des schweren Par72-Platzes kennt, bewies er erneut im vergangenen Jahr. Nach dem dritten Tag lag Langer sensationell auf dem dritten Rang, ehe er am Finaltag mit einer schwachen 79erRunde noch auf den 24. Platz zurückfiel. „Ich habe hier in den letzschwächelt. ten Jahren gut gespielt“, sagte Langer. „Es war gut, zu sehen, dass ich auf einem sehr langen Kurs konkurrenzfähig sein kann und mit den Jungs mithalten kann.“
Martin Kaymer ist mit dem Masters noch nicht so richtig warm geworden. Ein geteilter 31. Rang im Jahr 2014 ist sein bisher bestes Resultat. Aber der 32-Jährige sieht sich dennoch auf dem richtigen Weg. „Ich denke, mein Spiel in Augusta ist in den letzten Jahren immer besser geworden, ich habe mich gut auf die Bedingungen dort einstellen können“, sagte Kaymer. „Wenn ich die gute Form der letzten Wochen bestätigen kann, bin ich davon überzeugt, eine gute Rolle spielen zu können.“ Der Deutsche Skiverband geht mit einem neuen Bundestrainer für die Alpin-Damen um Viktoria Rebensburg in den Olympia-Winter. Anstelle von Markus Anwander bekommt der Österreicher Jürgen Graller die Verantwortung. „Wir haben die Leistungsziele nicht erreicht. Wir sind nicht wirklich vorangekommen“, sagte Alpinchef Wolfgang Maier zu der Entscheidung. Keine WM-Medaille und nur zwei Podestplätze im Weltcup waren zu wenig für die Verantwortlichen im DSV. Die zuletzt ansprechenden Resultate im lange schwächelnden Slalom-Team halfen Anwander nicht mehr. Der 46 Jahre alte Graller war in den vergangenen vier Jahren Europacup- und Nachwuchskoordinator im österreichischen Skiverband. Durch die Neubesetzung gibt es „schon noch mal richtig Bewegung. Er kann sich ein Team zusammensuchen, mit dem er dann loslegen kann“, sagte Maier. Die deutschen Eishockey-Frauen haben im 500. Länderspiel ihrer Geschichte den bislang größten Erfolg gefeiert. Die Auswahl von Trainer Benjamin Hinterstocker zog erstmals in ein Halbfinale bei einer Weltmeisterschaft ein. Das Team des Deutschen Eishockey-Bundes setzte sich in Plymouth überraschend gegen Russland mit 2:1 (0:1, 1:0, 1:0) durch und trifft nun auf Gastgeber USA. „Wir haben uns von Spiel zu Spiel weiterentwickelt und ich hoffe, dass wir diesen Erfolg fortsetzen können“, sagte Coach Hinterstocker nach dem Viertelfinalsieg. „Das Spiel gegen die USA wird Schwerstarbeit, aber wir werden wie in jedem bisherigen Spiel alles geben“, so Siegtorschützin Marie Delarbre.