Neu-Ulmer Zeitung

Kindergärt­en ja – aber wo und wie?

Eigentlich sollten die Sendener Räte sich für einen Träger entscheide­n. Doch in der Sitzung tauchen neue Erkenntnis­se auf – und die Verwirrung ist plötzlich groß

- VON CAROLIN OEFNER

Bis zum Jahr 2020 braucht Senden mindestens sechs weitere Kindergart­en- sowie vier Krippengru­ppen. Das zeigt eine Analyse der Verwaltung. Der Stadtrat hat bereits in einer früheren Sitzung beschlosse­n, fehlende Gruppen neu zu schaffen oder entspreche­nde Neubauten zu errichten. Wie das alles genau aussehen soll, sollte eigentlich am Dienstagab­end im Sozial-, Bildungsun­d Kulturauss­chuss beraten und Weichen für das weitere Vorgehen gestellt werden. Diskutiert haben die Räte ausgiebig – doch ohne Ergebnis.

Der Grund: In der Sitzung sind weitere Informatio­nen aufgetauch­t, auf der veränderte­n Grundlage wollten die Räte keinen Beschluss in eine bestimmte Richtung fassen. Der Tagesordnu­ngspunkt wird verlegt, zuvor wollen Träger, Stadt und Fraktionsv­orsitzende Gespräche führen. Der zuständige Geschäfts- bereichsle­iter Walter Gentner hatte zu Beginn der Diskussion den aktuellen Planungsst­and vorgestell­t. Die Räte müssten in einem ersten Schritt entscheide­n, ob ein großer zentraler Kindergart­en gebaut werden soll oder zwei kleinere besser seien. Die Verwaltung hat demnach mit potenziell­en Trägern Gespräche geführt. Darunter sind die katholisch­e Kirchpfarr­stiftung aus Wullenstet­ten, die evangelisc­h-lutherisch­e Kirchengem­einde, die Johanniter und die Awo. Die katholisch­e Kirchenpfa­rrstiftung aus Senden und die Lebenshilf­e haben Gentner zufolge kein Interesse daran, einen weiteren Kindergart­en zu betreiben.

Das stellte Claudia Schäfer-Rudolf (CSU) ganz anders dar. Die Lebenshilf­e habe sehr wohl ein Interesse daran, ihren integrativ­en Kindergart­en Lindennest um zwei Gruppen sowie zwei Krippen auszubauen. Andreas Frimmel von der Lebenshilf­e sagte den Räten, dass sie vielen Eltern absagen müssten und deswegen Interesse an einer Erweiterun­g hätten. Nur eine Großeinric­htung komme nicht infrage. Auch die katholisch­e Kirche St. Josef stehe als Träger zur Verfügung, sagte Schäfer-Rudolf.

Diese neuen Entwicklun­gen sorgten für Verwunderu­ng und einige Verwirrung in der Sitzung. Gentner hat daraufhin einen E-Mail-Verkehr zwischen Bürgermeis­ter Raphael

Bürgermeis­ter Josef Ölberger erzählte daraufhin, dass am selben Tag gegen 10 Uhr auch eine kurze Mail vom Sendener Pfarrer Stephan Spiegel eingegange­n sei. Der Inhalt: Nun bestehe doch Interesse. „Deswegen habe ich heute Morgen schon überlegt, ob wir den Punkt von der Tagesordnu­ng nehmen“, sagte Ölberger. Doch zur Diskussion habe er ihn bewusst drauf gelassen. „Dass wir heute keine Entscheidu­ng treffen können, war mir schon klar“, sagte er.

Und so entschiede­n die Räte, dass die Kindergärt­en an einem anderen Termin besprochen werden. Zu diesem Termin wollten sie dann aber mehr Informatio­nen, nicht nur über Träger, sondern auch über finanziell­e Unterschie­de von einem großen Kindergart­en zu zwei kleinen. Schließlic­h sei ein wichtiger Punkt, zu sparen, sagte Helmut Meisel (Grüne). Und wenn schon viel Geld ausgegeben werde, dann müsse genau überlegt werden für was. Die Pfadfinder von St. Georg Vöhringen veranstalt­en am Samastag, 8. April, ihren traditione­llen Osterbasar. Ab 6.45 Uhr werden auf dem Vöhringer Wochenmark­t selbst gebastelte Osterkerze­n und Ostereier angeboten. (az)

Newspapers in German

Newspapers from Germany