Kindergärten ja – aber wo und wie?
Eigentlich sollten die Sendener Räte sich für einen Träger entscheiden. Doch in der Sitzung tauchen neue Erkenntnisse auf – und die Verwirrung ist plötzlich groß
Bis zum Jahr 2020 braucht Senden mindestens sechs weitere Kindergarten- sowie vier Krippengruppen. Das zeigt eine Analyse der Verwaltung. Der Stadtrat hat bereits in einer früheren Sitzung beschlossen, fehlende Gruppen neu zu schaffen oder entsprechende Neubauten zu errichten. Wie das alles genau aussehen soll, sollte eigentlich am Dienstagabend im Sozial-, Bildungsund Kulturausschuss beraten und Weichen für das weitere Vorgehen gestellt werden. Diskutiert haben die Räte ausgiebig – doch ohne Ergebnis.
Der Grund: In der Sitzung sind weitere Informationen aufgetaucht, auf der veränderten Grundlage wollten die Räte keinen Beschluss in eine bestimmte Richtung fassen. Der Tagesordnungspunkt wird verlegt, zuvor wollen Träger, Stadt und Fraktionsvorsitzende Gespräche führen. Der zuständige Geschäfts- bereichsleiter Walter Gentner hatte zu Beginn der Diskussion den aktuellen Planungsstand vorgestellt. Die Räte müssten in einem ersten Schritt entscheiden, ob ein großer zentraler Kindergarten gebaut werden soll oder zwei kleinere besser seien. Die Verwaltung hat demnach mit potenziellen Trägern Gespräche geführt. Darunter sind die katholische Kirchpfarrstiftung aus Wullenstetten, die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde, die Johanniter und die Awo. Die katholische Kirchenpfarrstiftung aus Senden und die Lebenshilfe haben Gentner zufolge kein Interesse daran, einen weiteren Kindergarten zu betreiben.
Das stellte Claudia Schäfer-Rudolf (CSU) ganz anders dar. Die Lebenshilfe habe sehr wohl ein Interesse daran, ihren integrativen Kindergarten Lindennest um zwei Gruppen sowie zwei Krippen auszubauen. Andreas Frimmel von der Lebenshilfe sagte den Räten, dass sie vielen Eltern absagen müssten und deswegen Interesse an einer Erweiterung hätten. Nur eine Großeinrichtung komme nicht infrage. Auch die katholische Kirche St. Josef stehe als Träger zur Verfügung, sagte Schäfer-Rudolf.
Diese neuen Entwicklungen sorgten für Verwunderung und einige Verwirrung in der Sitzung. Gentner hat daraufhin einen E-Mail-Verkehr zwischen Bürgermeister Raphael
Bürgermeister Josef Ölberger erzählte daraufhin, dass am selben Tag gegen 10 Uhr auch eine kurze Mail vom Sendener Pfarrer Stephan Spiegel eingegangen sei. Der Inhalt: Nun bestehe doch Interesse. „Deswegen habe ich heute Morgen schon überlegt, ob wir den Punkt von der Tagesordnung nehmen“, sagte Ölberger. Doch zur Diskussion habe er ihn bewusst drauf gelassen. „Dass wir heute keine Entscheidung treffen können, war mir schon klar“, sagte er.
Und so entschieden die Räte, dass die Kindergärten an einem anderen Termin besprochen werden. Zu diesem Termin wollten sie dann aber mehr Informationen, nicht nur über Träger, sondern auch über finanzielle Unterschiede von einem großen Kindergarten zu zwei kleinen. Schließlich sei ein wichtiger Punkt, zu sparen, sagte Helmut Meisel (Grüne). Und wenn schon viel Geld ausgegeben werde, dann müsse genau überlegt werden für was. Die Pfadfinder von St. Georg Vöhringen veranstalten am Samastag, 8. April, ihren traditionellen Osterbasar. Ab 6.45 Uhr werden auf dem Vöhringer Wochenmarkt selbst gebastelte Osterkerzen und Ostereier angeboten. (az)