Die Jäger sagen, es braucht wolfsfreie Zonen
Konsequenz, die Zahl der Wölfe zu regulieren und Zonen zu schaffen, in denen die Tiere leben.
Ekkehard Kluge vom Umweltministerium glaubt nicht, dass man so das Problem löst. Die Landschaft zu „zerstückeln“in Wolfszonen und wolfsfreie Zonen, sei kontraproduktiv: Werden Wölfe geschlechtsreif, etwa im Alter von zwei Jahren, wandern die Tiere ab und suchen sich neue Reviere. Dabei legen sie mehrere hundert Kilometer zurück. Kluge sagt: „Das würde nicht funktionieren, wenn dazwischen Gebiete lägen, wo sie geschossen werden dürfen.“
Ähnliche Forderungen gab es auch in Bayern. Der Jagdverband, CSU und Freie Wähler fordern, den Schutzstatus des Wolfes abzusenken, um ihn leichter zum Abschuss freigeben zu können. Im Allgäu fordert der Alpwirtschaftliche Verein „wolffreie Alpgebiete“. Es müsse die Möglichkeit geben, den Wolf zu jagen. Denn das Wildtier passe nicht in die Gegend mit dichter Besiedelung und Viehwirtschaft. Der Wolf, er wird zum Streitfall, bevor er sich überhaupt im Freistaat angesiedelt hat.
Es ist, wie so oft im Leben, eine Frage des Standpunkts: Naturschützer freuen sich, dass die Tiere, die in Deutschland lange als ausgestorben galten, zurückkehren. Jäger und Landwirte hingegen sind besorgt. „Am wenigsten dafür kann der Wolf selbst, der kann einem glatt leidtun“, sagt Basigkow, der trotz allem fasziniert scheint von den Tieren. Gleich mehrere Videos von Wolfsrudeln zeigt er auf seinem Handy, und irgendwo zwischen den anderen Fotos muss auch noch ein Bild von einem gerissenen Tier sein, murmelt er und wischt über sein Smartphone. „Aber ich weiß nicht, ob man das hinbekommt, dauerhaft ohne Probleme mit dem Wolf zu leben.“