Von Grüngut und Gerechtigkeit
Auf der Kompostieranlage in Neu-Ulm gelten neue Regeln: Ab sofort dürfen Rasenschnitt und Äste zusammen und komplett kostenfrei abgegeben werden. Das birgt Vor- und Nachteile
Auf dem Neu-Ulmer Wertstoffhof herrschte gestern nahezu gähnende Leere – nur ein paar Autos mit ein paar Ästchen und ein paar Kübeln Grasschnitt standen auf dem Hof. Ralf Kroos und seine Kollegen wären froh, wenn’s samstags auch mal so friedlich zugehen würde. Den Tag am Wochenende nutzen die meisten Bürger, um die Überreste der Gartenarbeit zu entsorgen. Und mit den vielen Anlieferungen kommen oft auch die Diskussionen übers Wild-Parken auf dem Hof, über Mülltrennung und über Freundlichkeit im Allgemeinen. Zumindest ein Streitpunkt ist seit der jüngsten Stadtratssitzung nun ausgeräumt: Bürger werden künftig am Breitenhof beim GrasAbladen nicht mehr zur Kasse gebeten und können zudem Äste und Grünzeug zusammen abgeben.
Bislang musste der Naturabfall getrennt werden in die „grasige“(frischer Grasschnitt), die „krautige“(kleinere Äste) und die „holzige Fraktion“(Holzstücke) – drei Sammelstellen, drei Arten von Abfall. Klingt einfach, war es aber nie, wie die Mitarbeiter aus leidvoller Erfahrung wissen. Manche Bürger sortierten ihr Grüngut auf Hinweis der Männer in Orange ordnungsgemäß und andere legten es auf eine verbale Auseinandersetzung an. „Und es gab’ Leut’, die haben uns das Zeug mitten auf den Hof geworfen“, sagt Kroos, der seit 1994 für die Stadt arbeitet. „Es sind fünf bis zehn Prozent, die uns 100 Prozent Arbeit machen.“Er erlebt täglich hautnah, wie sehr sich einige Bürger dagegen
wehren, ihren Kompost zu trennen. Umso besser ist nun die Regelung, dass künftig Rasenschnitt und kleine Äste zusammen abgegeben werden können. „Das bedeutet künftig weniger Stress für das Personal hier“, sagt Jürgen Gerhardt, Abfallberater und Leiter des Baubetriebshofs der Stadt. Seit gestern greift die neue Regelung an der Breitenhofstraße.
Außerdem geändert haben sich die Gebühren: Bürger, die bislang mit einem Anhänger voll Gartenabfälle zur Kompostieranlage kamen, mussten für den ersten Kubikmeter
Gras nichts bezahlen und für jeden weiteren 16 Euro. Die Stadt erwirtschaftete dadurch vergangenes Jahr 9200 Euro. Ab sofort ist jeder Kubikmeter gratis. Das hat der Stadtrat in der jüngsten Sitzung beschlossen – und dabei den ein oder anderen Alternativvorschlag ins Rennen gebracht. Christa Wanke (FDP) hätte sich beispielsweise gut vorstellen können, dass die Gebühren an zwei Monaten im Herbst und im Frühjahr, wenn die Kompostieranlage am besten besucht sei, erlassen werden – in den anderen könnte alles gleich bleiben. Für impraktikabel hält Mitarbeiter Kroos einen Vorschlag wie diesen. „Dann warten die Leute auf die kostenfreien Monate und bringen alle gleichzeitig ihren Abfall.“Kroos kennt die GeldSpar-Tricks: Seit dem in den 80er Jahren die Gebühr für jeden weiteren Kubikmeter eingeführt worden ist, kamen die Bürgen einfach mehrmals die Woche. „Und das ist ja dann auch nicht der Sinn der Sache, dass mehrere Fahrten verursacht werden.“
CSU und SPD setzten sich in der Sitzung dafür ein, die 16 Euro zu streichen. „Der Verlust für die Stadt (9200 Euro) ist gering“, sagte Rudolf Erne (SPD). Sein Ratskollege von der CSU, Johannes Stingl: „Private Anlieferungen müssen kostenfrei sein.“Und: „Die Kontrolle der
In einer Wohnung des Asylbewerberheimes in der Ulmer Straße in Leipheim hat es am frühen Donnerstagmorgen gebrannt. Die Ursache steht nach Angaben der Polizei noch nicht fest. In dem dreistöckigen Wohnhaus brannte es in einem Abstellraum im zweiten Stock. Alle 50 Hausbewohner haben das Gebäude nach Informationen der Polizei unverletzt verlassen. Nach den Lösch- und Lüftungsarbeiten der Feuerwehr konnten alle Bewohner – bis auf acht, die unmittelbar neben dem Abstellraum wohnten – wieder zurück in ihre Wohnungen.
Für die acht Menschen wurde von Mitarbeitern des Landratsamts Günzburg eine andere Unterkunft zur Verfügung gestellt. Der Sachschaden wird auf etwa 10000 Euro geschätzt. Verletzt wurde nach Polizeiangaben niemand.
Der Kriminaldauerdienst der Kriminalpolizei Memmingen hat die Brandermittlungen vor Ort aufgenommen. An der Einsatzstelle waren knapp 85 Kräfte der Feuerwehren aus Leipheim, Riedheim, Echlishausen, Günzburg, Langenau, der Kreisfeuerwehrinspektion Günzburg und der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung. Auch der Rettungsdienst war mit mehreren Rettungswagen und Notärzten im Einsatz. Ebenso der Fachberater des THW Günzburg und mehrere Streifen der Polizei. (az)