Neu-Ulmer Zeitung

Bald blitzt es von vorn und hinten

In Senden drücken die Autofahrer stärker aufs Gaspedal als in Vöhringen. Die KVÜ will nun intensiver kontrollie­ren – mithilfe eines speziellen Fahrzeugs

- VON URSULA KATHARINA BALKEN

Die Verkehrsmo­ral hat sich nicht verschlech­tert – aber auch nicht verbessert. Denn laut Bericht der Kommunalen Verkehrsüb­erwachung (KVÜ), der im Haupt- und Umweltauss­chuss vorlag, sind die Fallzahlen im fließenden Verkehr nahezu konstant geblieben. Nur in Senden, wo die KVÜ ebenfalls im Einsatz ist, drückten die Autofahrer stärker aufs Gaspedal als erlaubt ist. Was die Situation im ruhenden Verkehr angeht, konnte ein leichter Rückgang der Fallzahlen verzeichne­t werden. Bei den Badeseen in Senden gab es sogar eine Reduzierun­g um mehr als 50 Prozent.

Die Jahresrech­nung weist für Vöhringen ein Plus von rund 9000 Euro auf. „Die Überwachun­g des fließenden Verkehrs ist notwendig“, betonte Bürgermeis­ter Karl Janson. Mit Abzocke habe das gar nichts zu tun. Was die Parkzeiten angehe, versuche die Stadt zusammen mit Bürgern, Geschäftsl­euten und Kun- den einen zufriedens­tellenden Konsens zu finden.

Wie die Vertreteri­n der KVÜ, Martina Matzner, sagte, gebe es einen neuen Messwagen: Nach vorn blitzt er mit Radar, am Heck ist er mit Lasertechn­ik ausgestatt­et. Die Messstelle­n in den beteiligte­n Kom- munen Vöhringen, Illertisse­n, Senden, Weißenhorn, Unterroth und Altenstadt seien mithilfe der Polizei neu festgelegt worden, wobei Gefahrensc­hwerpunkte wie auch Wünsche der Bürger nach Geschwindi­gkeitskont­rollen mit berücksich­tigt worden sind.

Die Sollstunde­n bei der Parküberwa­chung konnten nicht überall eingehalte­n werden. Das lag laut Matzner an der Einarbeitu­ngszeit für die Mitarbeite­r, die mit der Technik des neuen Fahrzeugs vertraut gemacht werden mussten. In den Städten Vöhringen, Senden, Weißenhorn und Altenstadt konnten die Sollstunde­n im fließenden Verkehr ebenfalls nicht erreicht werden. Als Gründe dafür nannte die KVÜ-Vertreteri­n Lieferschw­ierigkeite­n des neuen Fahrzeuges, erforderli­che Schulungen und eine umfangreic­he Einarbeitu­ng in die Technik. Dass trotz der Differenz zwischen Soll- und Ist-Stunden die Fallzahlen konstant blieben, liege an der Technik des Messwagens, der zur gleichen Zeit in zwei Richtungen Verkehr und Geschwindi­gkeiten überwachen kann.

2016 wurde die Umstellung des Bearbeitun­gsprogramm­s im Innendiens­t erforderli­ch. Das bisherige wird in absehbarer Zeit eingestell­t. Außerdem wurde für die Arbeit im Büro eine neue Kraft eingestell­t. Unfall mit Blechschad­en: Wie die Polizei mitteilt, passierte am Mittwochab­end in der Kemptener Straße in Senden ein Unfall, bei dem glückliche­rweise niemand verletzt wurde. Eine 44-jährige Autofahrer­in war stadteinwä­rts unterwegs und fuhr an der Kreuzung zur Hauptstraß­e auf ein Auto auf, das bei Rotlicht an der Ampel stand. Bei der späteren Unfallaufn­ahme bemerkten die Polizisten Alkoholger­uch bei der Unfallveru­rsacherin. Ein Alkoholtes­t ergab einen Wert von über ein Promille. Anschließe­nd wurde der Frau Blut abgenommen und ihr Führersche­in sichergest­ellt. Gegen sie wird jetzt ermittelt. An beiden Autos entstand ein Sachschade­n von circa 2000 Euro. (az) Zwei Streithähn­e sind am Mittwochab­end gegen 22 Uhr aneinander geraten, ein Mann wurde dabei verletzt. Wie die Polizei jetzt mitteilt, kam es in einer Gemeinscha­ftsunterku­nft in der Vöhringer Industries­traße zu einer Auseinande­rsetzung. Im Verlauf dieses Streites schlug ein 53-Jähriger eine Türe zu. Zu diesem Zeitpunkt hielt jedoch der 19-jährige Kontrahent seine Hand am Türrahmen fest – er erlitt eine Verletzung am Handgelenk und musste vom Rettungsdi­enst in eine Klinik eingeliefe­rt werden. Der alkoholisi­erte 53-Jährige verhielt sich weiterhin aggressiv und wurde von den Beamten in Gewahrsam genommen. Er musste sich in einer Arrestzell­e der Polizeiins­pektion Illertisse­n ausnüchter­n. (az)

 ?? Symbolfoto: Katharina Balken ?? Mit einem neuen Messwagen kann die KVÜ in zwei Richtungen, nach vorne und nach hinten, die Geschwindi­gkeit der Fahrzeuge aufzeichne­n.
Symbolfoto: Katharina Balken Mit einem neuen Messwagen kann die KVÜ in zwei Richtungen, nach vorne und nach hinten, die Geschwindi­gkeit der Fahrzeuge aufzeichne­n.

Newspapers in German

Newspapers from Germany