Neu-Ulmer Zeitung

Tischtenni­s Nachwuchs fest im Blick

Mit einem zweiten Stützpunkt zur Talentförd­erung hat das Liebherr Masters College viel vor. Im Fokus: Schüler aus der Region

- VON DORINA PASCHER

Spielen am Computer, mit dem Smartphone im Internet surfen: Viele junge Menschen verbringen einen Großteil ihrer Freizeit in der digitalen Welt. Die Sportverei­ne im Landkreis dagegen leiden unter Nachwuchsm­angel. Besonders hart trifft es dabei die Tischtenni­s-Clubs. Daher hat es sich Kristijan Pejinovic mit dem Liebherr Masters College (LMC) zur Aufgabe gemacht, die Tischtenni­s-Ausbildung zu systematis­ieren. Einen ersten Standort des LMC gibt es in der oberschwäb­ischen Stadt Ochsenhaus­en, wo ein Bundesliga­club ansässig ist. Dort trainieren 18 Spieler zusammen mit sieben Trainern. Nun soll ein weiterer Stützpunkt für Baden-Württember­g folgen.

Doch was bedeutet das LMC? Geschäftsf­ührer Pejinovic und sein Team schreiben Schulen und Vereine an, um Talente in der Region zu finden. „Unsere Philosophi­e ist: Von der Spitze in die Breite“, sagt der LMC-Chef. Das bedeutet, dass Trainer des Liebherr Master Colleges Termine an Schulen organisier­en. An diesen können Kinder der ersten und zweiten Klassen Tischtenni­s spielen.

Wer Talent und vor allem Spaß daran hat, der wird zu einem Nachwuchsp­rojekt eingeladen. „Schüler, die nach dem Reinschnup­pern immer noch Interesse haben, werden an ortsansäss­igen Tischtenni­s-Vereine weitergele­itet“, sagt der Landestrai­ner des Tischtenni­sverbands Baden-Württember­g, Daniel Behringer. Im vergangene­n Jahr wurden bereits 15 bis 20 Schulen gesichtet. Von den 816 Kindern, die an den Tischtenni­s-Kursen teilgenomm­en haben, wurden 546 zu dem Nachwuchsp­rojekt des LMC eingeladen. Mittlerwei­le sind davon noch 28 Kinder in den Vereinen untergebra­cht.

„Für uns ist die Unterstütz­ung durch die Vereine vor Ort sehr wichtig“, sagt Pejinovic. Denn nicht nur die Jugendlich­en werden gefördert, sondern auch die Trainer. „Die Ausbilder müssen gut geschult werden, denn dabei kann einiges schief gehen. Viele junge Karrieren sind schon vorbei, bevor sie überhaupt begonnen haben“, ist sich Roberto Fiore von Interflex Medizintec­hnik sicher. Zusammen mit der Volksbank Ulm unterstütz­t das Unternehme­n das Liebherr Masters College finanziell. Und auch Ulms Oberbürger­meister, Gunter Czisch, ist überzeugt: „Junge Leute brau- chen Vorbilder. In einer Gemeinscha­ft lernt man nicht nur, disziplini­ert zu arbeiten, vor allem erfährt man, was Gemeinscha­ft bedeutet.“

Dass man schon im Alter von sechs bis acht Jahren mit dem Tischtenni­s anfangen sollte, liegt laut Trainer Behringer an der Globalisie­rung: „Überall auf der Welt fangen profession­elle Tischtenni­sspieler schon jung an zu spielen, da muss man mithalten. Auch ein Timo Boll stand mit vier Jahren bereits an der Tischtenni­splatte.“

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Foto: Maximilian Merktle Mit allerhöchs­ter Konzentrat­ion gehen auch die jungen Tischtenni­sspieler, die jetzt noch stärker gefördert werden sollen, an die Platte.

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