Neu-Ulmer Zeitung

Ulmer am Boden

Für die Spatzen läuft gegen Kassel alles schief und am Ende verlieren sie auch noch die Partie. Welche Spieler in der hektischen Schlusspha­se vom Platz fligen

- VON STEFAN KÜMMRITZ

Ein gebrauchte­r Tag für die Spatzen. So ziemlich alles lief daneben und dann verloren sie gestern Abend auch noch die Regionalli­gapartie gegen den KSV Hessen Kassel, die eigentlich auf ein Remis vorprogram­miert war und auch so hätte ausgehen müssen, noch mit 1:2. „Der etwas Glückliche­re hat gewonnen“, sagte nachher denn auch Gästetrain­er Tobias Cramer, während der Trainer des SSV Ulm 1846 Fußball, Stephan Baierl, eingestand: „Wir sind an der Niederlage selbst schuld.“Und weil die Begegnung im Ulmer Donaustadi­on auch nicht sehr viel Niveau hatte, werden wohl einige der neu gekommenen Zuschauer – insgesamt waren es gestern Abend an die 3400 – nicht wieder kommen. Gute Werbung haben die Spatzen für sich nicht betrieben.

Erst schlecht gespielt, dann Chancen ausgelasse­n, schließlic­h ein Elfmeterto­r kassiert, der zur Niederlage führte, ein Schiedsric­hter Simon Karcher, der mit Fehlentsch­eidungen auf beiden Seiten und ständigem Diskutiere­n das Spiel zerpfiff, dazu eine Gelb-Rote Karte für Alper Bagceci und eine Rote für Johannes Reichert – die Ulmer konnten die Parte gegen Kassel nicht gewinnen. Mit einem Unentschie­den wären sie am Ende zufrieden gewesen, aber auch das blieb ihnen versagt. Auch weil sie spielerisc­h einfach zu wenig zu bieten hatten. Der einzige, der oft für gute Momente im Spielaufba­u sorgte und die gegnerisch­e Abwehr in Kalamitäte­n brachte, war „Richie“Halili. Er war es auch, der die Spatzen in der 3. Minute mit einem Kopfballto­r (!) in Führung brachte.

Der Auftakt war stark, was bald danach kam, war ungenügend. Als ob die Ulmer ein Auswärtssp­iel bestritten. Die Hessen übernahmen das Kommando, die Gastgeber verteidigt­en und versuchten meist mit untauglich­en Mitteln, also unpräzise geschlagen­en langen Bällen in den Angriff, zu kontern. Als in der 29. Minute ein Freistoß in den Ulmer Strafraum segelte, war nicht etwa SSV-Keeper Holger Betz zur Stelle, um den Ball herunterzu­pflücken, sondern Lucas Albrecht – und der köpfte zum 1:1 ein.

Nach der Pause hatte Ulm eine gute Phase. Die Spatzen machten Druck, aber Janik Michels Schuss wurde von Torhüter Niklas Hartmann zur Ecke abgewehrt (48.) und ein Schuss von Christian Sauter ging knapp drüber (56.). Dazwischen scheiterte allerdings KSV-Spieler Henrik Giese am Außenpfost­en des SSV-Gehäuses (51.). Dann ein ungeschick­tes Foul von Tim Göhlert im Strafraum – Elfmeter. Lucas Albrecht verwandelt­e diesen ganz sicher zum Kasseler 2:1 (83.). Überflüssi­g waren die Gelb-Rote Karte für Bagceci (85.) und die Rangelei zwischen Kasseler und Ulmer Spielern mit der Folge, dass Reichert für sein Foul Rot sah und der Kasseler Yassine Khadraoui wegen einer Tätlichkei­t vom Platz flog. SSV 46 Fußball: Betz – Celiktas, Krebs, Gäöhlert, Fassnacht – Bagceci, Gondorf (70. Reichert), Sauter, Graciotti (84. Bar wan) – Halili – Michel.

Auf die Handballer­innen der SG Burlafinge­n/Ulm wartet in der Württember­gliga heute die nächste schwere Aufgabe. Um 19.30 Uhr haben sie im Schulzentr­um Pfuhl den TSV Heiningen zu Gast, der drei Spieltage vor Schluss auf Rang eins steht und den Vorsprung auf den Tabellenzw­eiten halten will. Die Gastgeberi­nnen wollen nach den ernüchtern­den Ergebnisse­n der vergangene­n Wochen den Favoriten zumindest etwas ärgern. (az)

 ?? Foto: Horst Hörger ?? Die Ulmer Luca Graciotti (links) und Fabian Gondorf am Boden – ein Bild mit Symbolchar­akter. Bei den Spatzen lief gestern Abend so ziemlich alles schief und deshalb verloren sie vor schöner Kulisse gegen Hessen Kassel mit 1:2.
Foto: Horst Hörger Die Ulmer Luca Graciotti (links) und Fabian Gondorf am Boden – ein Bild mit Symbolchar­akter. Bei den Spatzen lief gestern Abend so ziemlich alles schief und deshalb verloren sie vor schöner Kulisse gegen Hessen Kassel mit 1:2.

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