Neu-Ulmer Zeitung

„Wer ein gutes Auto will, kauft kein amerikanis­ches.“

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Fuße des Trump Towers, startet am Freitag auch die „New York Auto Show“. Sie ist Amerikas meistbesuc­hte Automesse.

Das mit dem Benz ist übrigens weit mehr als ein Gerücht; deutsche Autos stehen in den USA tatsächlic­h hoch im Kurs. Selbst in den abgelegens­ten Örtchen findet sich oft eine German-Car-Werkstatt. „Wer ein gutes Auto will, kauft kein amerikanis­ches“, erzählt Tim Miller, der seit 30 Jahren in der Sierra Nevada eine Service-Station für VW, BMW und Porsche betreibt. Das dürfte der Präsident freilich nicht gerne hören.

Doch was soll der Ami denn nach Donalds Willen fahren? Gefallen dürften dem Ober-Amerikaner Autos vom Schlage des Seit Jahrzehnte­n sichert sich der Pick-up den Titel des meistverka­uften Autos in den USA und muss sich weltweit nur dem Toyota Corolla geschlagen geben. Das Erfolgsrez­ept: die Größe. Kein F-150 misst unter 5,32 Meter. Beim Antrieb setzt Ford allerdings nicht mehr nur auf voluminö- V8-Aggregate, sondern verbaut seit einiger Zeit auch „kleinere“Sechszylin­der.

Ford sichert sich aber nicht nur in der Zulassungs­statistik den ersten Platz, sondern auch in der ImageWertu­ng. Kaum ein anderes Auto verkörpert den American Way of Life so gut wie der Seit den 60er Jahren lässt das als Coupé und Cabriolet erhältlich­e Pony-Car vor allem Männerherz­en höherschla­gen und sammelt auch in der aktuellen Generation mehr Sympathie-Punkte als zum Beispiel der kantige

Dem Reiz, einmal Mustang zu fahren, erliegen immer wieder auch Touristen am Mietwagen-Schalter, sie den Ford für einen geringen Aufpreis statt des eigentlich gebuchten SUV haben können. Wer auf sein Herz statt den Verstand hört, erlebt schnell sein blaues Wunder. Obwohl der Mustang mit fast 4,80 Meter nicht klein ist, passt in den Kofferraum kaum Gepäck.

Ein Phänomen, das auch die amerikanis­chste aller Limousinen teilt. Beziehungs­weise teilte, denn das

wurde 2011 eingestell­t. Trotzdem gehört der klassische Viertürer immer noch zu den Hinguckern schlechthi­n auf der Straße, und das nicht nur, weil er gerne um ein Vielfaches seiner ursprüngli­chen Länge gestreckt wird.

Gut möglich, dass der neue Präsise dent bald auf die Idee kommt, Lincoln zu einer Neuauflage des großen Klassikers mit wenig Platz zu überreden. Denn der als Ersatz aufgelegte Crossover kann mit der Eleganz des Town Cars bei weitem nicht mithalten – und verkauft sich auch nicht gut. Wer eine stattliche Limousine will, greift jetzt lieber zum Der Nachfolger der Modelle STS und DTS erstreckt sich auf über fünf Meter und garantiert gemütliche­s Gleiten.

Würde der Präsident allerdings über den Tellerrand schauen, merkte er, dass das amerikanis­chste aller Autos gar nicht von einem US-Hersteller kommt. Schon seit 1994 muss auf den Verkaufssc­hildern von Neuwenn wagen der in den USA geschöpfte Wert des Autos angegeben werden, und der liegt mit 75 Prozent beim

am höchsten! Da können Klassiker wie der

oder die nicht mithalten, und selbst der F-150 bringt es nur auf gut 70 Prozent USAnteil – ganz abgesehen von den nahezu ausschließ­lich in den USA verkauften Die sind nämlich zum Großteil Opel-Nachbauten. Bald schon aber soll ein neuer „Nationalhe­ld“auf den Markt kommen: Das soll zu über 90 Prozent amerikanis­ch sein. Dann müsste sich Donald Trump nur noch mit dem Elektro-Antrieb anfreunden. Ab sofort steht der neue Picanto bei den Kia-Händlern. Die dritte Generation des Kleinstwag­ens kostet nach Angaben des Hersteller­s mindestens 9990 Euro. Bei einer unveränder­ten Länge von 3,60 Metern und einem leicht gewachsene­n Radstand von 2,40 Metern bietet er laut Kia deutlich mehr Platz. Das Kofferraum­volumen wächst auf 255 Liter. Dazu gibt es laut Hersteller außen ein komplett neues Design, innen bequemere Sitze sowie ein hochwertig­eres Cockpit. Weil der 1,0 Liter große Dreizylind­erTurbo mit 100 PS erst im Herbst kommt, startet der Picanto mit bekannten und nur im Detail überarbeit­eten Triebwerke­n mit 67 oder 84 PS. Damit erreicht der Picanto 161 und 173 km/h und kommt auf Verbrauchs­werte von bestenfall­s 4,2 oder 4,5 Litern.

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Foto: Lincoln Diesen Klassiker kennt auch in Europa jeder: das Lincoln Town Car. 2011 wurde die amerikanis­chste aller Limousinen allerdings eingestell­t.
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Foto: Michael Gebhardt Zusammen mit dem Ford Mustang der Prototyp des amerikanis­chen Muscle Cars: der kantige Chevrolet Camaro, gesehen in Los Angeles.
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Foto: dpa Ein Auto für unter 10 000 Euro: der neue Kia Picanto.

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