Neu-Ulmer Zeitung

Der Taktgeber der Königliche­n

Toni Kroos musste beim FC Bayern um Wertschätz­ung kämpfen. Bei Real Madrid stieg er zum Weltstar auf. Heute kommt es zum Wiedersehe­n

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Dass man mit Fußball seinen Lebensunte­rhalt verdienen kann, erfuhr Toni Kroos schon in jungen Jahren. Als er zwölf Jahre alt war, bekam sein Vater Roland Kroos das Angebot von Hansa Rostock, dort als Jugendtrai­ner zu arbeiten. Kroos senior nahm es an – und die ganze Familie zog aus dem heimischen Greifswald nach Rostock. Heute verdienen nicht nur der mittlerwei­le 27-jährige Toni, sondern auch sein um ein Jahr jüngerer Bruder Felix ihr Geld mit dem Fußball. Während Felix der Kapitän von Zweitligis­t Union Berlin ist, trägt Kroos seit drei Jahren das Trikot von Real Madrid. Heute Abend wird der Mittelfeld­spieler besonders im Fokus stehen: Im Viertelfin­ale der Champions League steht das Duell mit seinem Ex-Verein Bayern München an.

Als Kroos den Klub im Sommer 2014 für die Ablösesumm­e von rund 30 Millionen Euro und gegen den Willen des damaligen Trainers Pep Guardiola verließ, dürfte so mancher in München noch an ein gutes Geschäft geglaubt haben. In seinen sieben Jahren beim Rekordmeis­ter wurde Kroos, der als hochtalent­ierter 16-Jähriger zum großen FC Bayern kam, nie richtig warm mit dem Verein und seinen Fans. Daran änderte auch der Dreifacher­folg der Münchner im Jahr 2013 wenig, als Meistersch­aft, Pokal und Champions League an die Bayern gingen. Das lag wohl zum einen am Gemüt von Kroos, der über sich selbst sagt: „Ich bin kein enthusiast­ischer Typ.“ Sein oft unspektaku­läres Spiel dürfte dann aber sein Übriges zur mangelnden Wertschätz­ung getan haben. Fans verpassten Kroos den Spitznamen „Querpass-Toni“. Seit seinem Wechsel zu Real Madrid sind aber auch die letzten Zweifler verstummt. Bei den Königliche­n, der teuersten Fußballman­nschaft der Welt, ist Kroos das Metronom, der unbestritt­ene Taktgeber im Mittelfeld. Sein Trainer Zinédine Zidane, einst selbst einer der Stars im RealEnsemb­le, schätzt ihn so hoch ein, dass Kroos vor kurzem seinen Vertrag in Madrid bis 2022 verlängert­e. Das kolportier­te Jahresgeha­lt von 20 Millionen Euro macht ihn, den verheirate­ten Vater von zwei Kindern, zu einem der Top-Verdiener im Klub. Einen Stammplatz hat Weltmeiste­r Kroos auch bei Bundestrai­ner Jogi Löw inne. Für das Nationalte­am kommt er auf bislang 76 Einsätze.

Einer seiner wenigen Fehler ist Kroos übrigens am Wochenende unterlaufe­n. Im Derby gegen den Stadtrival­en Atlético (1:1) brach er seinem Mitspieler Pepe bei einem Klärungsve­rsuch zwei Rippen. Der Verteidige­r fällt damit in München aus und vergrößert so die Personalso­rgen in der Real-Defensive. Dass Kroos das belastet, scheint unwahrsche­inlich. Er sagt über sich: „Verunsiche­rn kann mich eigentlich nichts.“Florian Eisele Zu „Im Land der unnötigen Operatione­n“(Bayern) vom 8. April: Ja, man kann sich auch als Akteur im Krankenhau­s des Eindrucks kaum erwehren, dass zu viele und zu aufwendige Prozeduren erfolgen. Ursache ist aber wohl ein Vergütungs­system, das die falschen Anreize setzt. Und das DRG-System, welches dafür verantwort­lich gemacht wird, wollten nicht wir Krankenhau­särzte haben! Das waren Politiker und Kostenträg­er. Und nun werden sie den Ungeist des Marktes im Gesundheit­swesen nicht mehr los, den sie selbst beschworen haben.

Zweitmeinu­ngen einzuholen, war allen Patienten schon immer möglich. Dazu bedurfte es keiner gesetzlich­en Regelung. Aber der Zugang zu allen Ambulanzen, z. B. hier am Klinikum in Augsburg, wird durch die Kassenärzt­liche Vereinigun­g künstlich erschwert, indem vom Patienten eine fachärztli­che Überweisun­g

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Foto: Andreas Gebert, dpa

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