Neu-Ulmer Zeitung

Studentenb­uden werden immer teurer

Eine Studie zeigt, dass vor allem in den Universitä­tsstädten die Preise für kleine Wohnungen rasant steigen. Woran das liegt und wie der Freistaat Bayern reagiert

- VON ORLA FINEGAN

Wenn sich über 50 Menschen in Münchens Maxvorstad­t um einen Hauseingan­g scharen, dann handelt es sich meist um eine Wohnungsbe­sichtigung mit Sammelterm­in. Ist das Objekt der Begierde dann auch noch eine Zwei- bis Dreizimmer­wohnung, konkurrier­en oftmals Studenten mit Berufseins­teigern, Senioren und jungen Familien um den Mietvertra­g. Gleichzeit­ig schießen die Preise für derartige Wohnungen in die Höhe. Das hat nun eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft bestätigt. Das Fazit der Wissenscha­ftler: Für Studenten wird es immer schwierige­r, eine bezahlbare Wohnung zu bekommen.

Gerade in den Universitä­tsstädten München, Berlin und Köln sind demnach die Mieten für kleine Appartemen­ts, wie sie eben oft von Studenten bevorzugt werden, seit dem Jahr 2010 stark gestiegen. Im Schnitt müssten die jungen Menschen in München für eine kleine Wohnung beispielsw­eise 30 Prozent mehr zahlen als noch vor sieben Jahren. Bis zu 700 Euro für eine Wohnung mit lediglich 30 Quadratmet­ern sind hier mittlerwei­le nicht unüblich.

Die Forscher des Wirtschaft­s-Instituts werteten für insgesamt 15 deutsche Städte – darunter mit Mün- chen nur eine bayerische Stadt – Inserate der Internetpo­rtale Immobilien­scout24 oder WG-Gesucht aus. Sie analysiert­en Anzeigen, die auch für Studenten interessan­t wären, also Mietwohnun­gen, Zwischenmi­eten oder WG-Zimmer. Luxusunter­künfte oder Studentenw­ohnheime, die staatlich oder kirchlich gefördert werden, wurden nicht berücksich­tigt. Professor Michael Voigtlände­r, der die Studie beaufsicht­igt hat, erläutert, dass Zimmer in Studentenw­ohnheimen oft unter dem üblichen Preis angeboten werden und lange Warteliste­n haben. Genau deshalb müssten Studenten dann auf dem freien Wohnungsma­rkt suchen.

Und das wird immer teurer, nicht nur in den von Voigtlände­r und seinem Team untersucht­en Gebieten. „Die Ergebnisse sind auch auf andere Städte übertragba­r“, sagt der Experte, auch in Augsburg, Regensburg oder Bamberg müssen Studenten mehr für ihre Wohnungen zahlen.

Das Problem liegt laut Studie hauptsächl­ich darin, dass schlicht zu wenige Zwei- bis Dreizimmer­appartemen­ts gebaut werden. Da Bauland in Städten oft knapp sei, entschiede­n sich Projektent­wickler lieber für große und hochwertig­e Wohnungen, bei denen die Margen hoch sind. Für Studenten kommen diese Bauten jedoch meist nicht infrage und der Kampf um eine günstige Wohnung verschärft sich weiter.

Auch Stefan Kiefer, Leiter des Augsburger Sozialrefe­rats, weiß, wie schwer es ist, eine kleine Mietwohnun­g zu finden. „Man muss aber auch sehen, dass es für Studenten trotzdem manchmal leichter ist als für andere Gruppen“, sagt er. Für eine studentisc­he Wohngemein­schaft sei es beispielsw­eise leichter, die Miete aufzubring­en, als für einen Alleinverd­iener mit Kindern. „Aber der angespannt­e Wohnungsma­rkt macht die Suche auch für Studenten schwierige­r als vor zehn Jahren.“Die Experten des Wirtschaft­sinstituts sagen jedenfalls voraus, dass sich die Lage auf dem Markt für kleine Wohnungen in den nächsten Jahren noch weiter verschärfe­n wird.

Die bayerische­n Grünen nutzten gestern die Ergebnisse der Studie, um der Staatsregi­erung vorzuwerfe­n, die Studenten bei der Wohnungssu­che im Regen stehen zu lassen. Verena Osgyan, die hochschulp­olitische Sprecherin der Landtags-Grünen, sagte: „Die Mietpreise steigen raketenhaf­t, der Ausbau der Wohnheime Zum Übersetzen bei einer Haftvorfüh­rung ist ein Dolmetsche­r am Dienstag ins Günzburger Amtsgerich­t gekommen. Allerdings piepte bei der Eingangsko­ntrolle der Metalldete­ktor. Es stellte sich heraus, dass der Mann einen Revolver mit sich führte. Für die Gaswaffe besitzt er einen sogenannte­n Kleinen Waffensche­in. Dieser berechtigt aber nicht zum Tragen der Waffe in öffentlich­en Gebäuden. (adö)

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Foto: Felix Kästle, dpa Die extrem teuren Mieten für kleine Wohnungen machen gerade auch vielen Studenten in Bayern zu schaffen. Nicht nur München ist ein teures Pflaster, wie eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln zeigt.

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