Wie Hobbygärtner jetzt ihre Pflanzen schützen sollten
Der Kälteeinbruch dieser Tage hat man chen Freizeitgärtner überrascht. Es drohen empfindliche Frostschäden. Mit Blick auf die Minusgrade in den kom menden Nächten brauchen Pflanzen jetzt Schutz. Die Gartenexpertin Ma rianne Scheu Helgert von der Bayeri schen Gartenakademie erklärt, wo rauf es dabei ankommt. ● Topfpflanzen auf Balkon oder Terrasse sollte man in frostigen Nächten an die Hauswand stellen und abdecken. Gerade Süd wände bieten Schutz, da sie tagsüber Sonnenwärme speichern, die sie nachts abgeben. Befindet sich der Bal kon an einer windigen Westseite, bleiben die Pflanzen besser im Haus. Morgens sollten sie an die frische Luft gestellt werden, da es im Wohnzimmer oft zu warm ist. ● Bei Frost sind Obstge hölze und sträucher gefährdet. Erd beerbeete sollten abgedeckt werden, auch Beerensträucher brauchen Schutz. Blüten von Johannisbeersträu chern verrieseln sonst, nur einzelne Beeren werden reif. Noch stärker ge fährdet sind Steinobst wie Kirschen oder Zwetschgen – ob in voller Blüte oder Abblüte. Selbst einen Fruchtan satz kann Frost beschädigen. Bei minus ein Grad ist nur ein Teilschaden zu erwarten, bei minus drei Grad ist ohne Schutz kaum Ernte zu erwarten. Klei ne Bäume sollten mit einem Gartenvlies oder Jutesack umgeben werden, gro ße sind für Hobbygärtner allerdings kaum zu schützen. ● Pflanzen mit fest ge wachsenem Wurzelwerk haben ge gen Frost deutlich größere Chancen als Jungpflanzen mit frischen Trieben. Deswegen sollten gerade junge Kräu terpflanzen drinnen bleiben. In der Gärtnerei sind sie in Gewächshäusern bei 15 Grad vorgetrieben und kulti viert worden, deshalb halten sie selbst einen kleinen Kälteschock nicht be sonders gut aus. Meist haben sie saftige weiche Blätter, die leicht kaputt ge hen. ● Die Pflanzen, die im Sommer Garten, Terrasse und Balkon zieren, sind jetzt noch nichts für draußen. Entweder verbringen sie die kommenden Nächte also im Haus oder komplett abgedeckt. Selbst wenn die Pflanze mit ein paar Blüten überlebt, wird sie enorm im Wachs tumsprozess gebremst. Besser lässt man Geranien, Petunien oder Bego nien bis zu den „Eisheiligen“Mitte Mai im Inneren. ● Wer Pflanzen im gut schließenden Gewächshaus an baut, darf beruhigt sein: Bis zu minus zwei Grad sollte keine Frostgefahr bestehen. Handelt es sich um ein schlecht gedämmtes Pflanzhaus, be steht bei minus ein Grad Frostgefahr. Empfindliche Gurken oder Toma tenpflanzen werden besser zusätzlich bedeckt. Bei Salat besteht keine Ge fahr, er hält Minusgrade aus. (zian) O
Tipps von der Bayerischen Gartenakademie gibt es für Hobby gärtner telefonisch unter 0931/9801147 und online unter www.lwg.bayern.de