Diese Wahl ist eine Qual
Es ist ein bisschen wie in einem ganz großen Verein: Die Mitglieder wählen einen Hauptausschuss und der regelt stellvertretend für sie alle laufenden Angelegenheiten bis zur nächsten Wahl. Der große Unterschied der Sozialwahl: Im Verein wissen die Mitglieder – wenn sie denn wählen dürfen – in der Regel, wen sie wählen.
Es ist ja gut, dass die Vorfahren in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts den Institutionen der Sozialversicherung, also Krankenkassen und Rentenversicherungsträgern, die demokratisch legitimierte Selbstverwaltung ermöglicht haben. Und dass sie sich selbst hier aus der Verantwortung nahmen. Aber was ist ein solches Mitspracherecht von Versicherten und Rentnern heute noch wert, wenn deren selbst ernannte Vertreter in Kungelrunden ausgekartet werden und es schon als Erfolg gefeiert werden muss, dass da und dort mehrere Listen voller unbekannter Namen zur (Aus-)Wahl stehen?
Es muss sich deshalb niemand wundern, wenn die Wahlunterlagen unbesehen im Altpapier landen. Das passiert, wenn mangelnde Transparenz auf verbreitetes Desinteresse stößt.