Neu-Ulmer Zeitung

Welche dieser Frauen darf ins Weltall?

Meteorolog­in und Pilotin wetteifern um Platz auf der Raumstatio­n ISS

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Die Mädchennam­en Insa oder Nicola könnten sich bei jungen Eltern in den kommenden Jahren besonderer Beliebthei­t erfreuen. Mit einiger Wahrschein­lichkeit wird noch vor dem Jahr 2020 eine Trägerin dieses Namens als erste deutsche Frau ins Weltall fliegen. Sie schriebe damit nicht nur Geschichte, sondern dürfte auch vielen kleinen Mädchen zum großen Vorbild werden.

Frauen für Technik zu begeistern, ist das Ziel der Initiative „Die Astronauti­n“. In deren Rahmen wurden Insa Thiele-Eich und Nicola Baumann für eine Ausbildung zur Astronauti­n ausgewählt – aus 400 Bewerberin­nen. Eine der beiden soll einen mit Sponsoreng­eldern finanziert­en Flug zur Internatio­nalen Raumstatio­n ISS antreten, während die Zweite als Ersatz bereitsteh­en und gegebenenf­alls später ihre Chance erhalten wird.

Wahl von Baumann ist auf den ersten Blick vielleicht diejenige, die am wenigsten überrascht. Die 32-jährige Münchnerin steuert beruflich eines der wertvollst­en und mächtigste­n Geräte im Bundeswehr-Arsenal – das Kampfflugz­eug Eurofighte­r. Regelmäßig absolviert die Frau im Dienstgrad eines Majors Flüge mit einer Geschwindi­gkeit von mehr als 2000 Stundenkil­ometern. Sie ist es gewohnt, auch bei extremen körperlich­en Belastunge­n einen kühlen Kopf zu bewahren. Dass sie nun womöglich als deutsche Astronauti­n Geschichte schreibt, bezeichnet Baumann als einen „Traum, der wahr wird“. Schon jetzt freut sie sich auf die Ausbildung in der Schwerelos­igkeit, die bei sogenannte­n Parabelflü­gen entsteht. Auch die vielen Unterwasse­rübungen kann die Maschinenb­auerin kaum erwarten. Zu ihren Hob- bys zählt sie neben Mountainbi­ken und Kitesurfen auch das Tauchen.

Die Parabelflü­ge fallen auch Thiele-Eich als Erstes ein, wenn sie an die aufregende­n Programmpu­nkte der Astronaute­nausbildun­g denkt. Sie habe schon einmal die Schwerelos­igkeit auf solch einem Flug erlebt, sagt die gebürtige Heidelberg­erin. Sollte sie es ins All schaffen, möchte sie gern weiter an ihren Forschungs­themen arbeiten. Die Meteorolog­in betreibt an der Universitä­t Köln Grundlagen­forschung, um bessere Vorhersage­modelle für Wetter und Klima zu entwickeln. In ihrer Doktorarbe­it befasst sie sich zudem mit den Auswirkung­en des Klimawande­ls auf Bangladesc­h. Thiele-Eich könnte in die Fußstapfen ihres Vaters Gerhard Thiele treten, der im Februar 2000 als zehnter Deutscher ins All flog.

Die Initiatore­n von „Die AstroDie nautin“machen keinen Hehl daraus, dass die Finalistin­nen auch nach ihrer Medientaug­lichkeit ausgewählt wurden. Wer ins All fliegen will, muss auch öffentlich darüber reden wollen und Begeisteru­ng vermitteln. Vorbild ist Alexander Gerst: Der Astronaut verlieh während seiner Weltraummi­ssion im Jahr 2014 mit seinem Enthusiasm­us und seiner Nahbarkeit der deutschen Raumfahrt unerwartet Schub.

Die Finalistin­nen sind beide verheirate­t, Thiele-Eich hat zudem zwei Töchter. Deren Unterstütz­ung habe sie genauso wie die ihres Ehemanns, versichert sie. Es klingt etwas genervt, vielleicht auch, weil männlichen Astronaute­n solche Fragen nicht gestellt werden.

Auch die Landsberge­rin Ivana Hrbud wollte zu den Sternen. Doch die 51-Jährige schaffte es nicht ins Finale. Zwei Tage suchte die Polizei in Ohio einen Mörder. Der Mann hatte in Cleveland einen Rentner umgebracht und die Bluttat auf Video hochgelade­n. Jetzt ist klar: Den entscheide­nden Hinweis gaben Mitarbeite­r bei McDonalds. Wie Spiegel Online berichtete, stoppte Steve Stephens am Dienstag vor einer Filiale der Fastfood-Kette in Erie, wo ihn ein Mitarbeite­r am Drive-inSchalter erkannte und den Notruf wählte. Als die Polizei sein Auto stoppte, erschoss er sich. (AZ) Bei einem schweren Busunglück in der nordindisc­hen Himalaja-Region sind am Mittwoch 44 Menschen ums Leben gekommen. Nach Angaben eines Polizeispr­echers kam der Bus im Bundesstaa­t Himachal Pradesh von einer kurvigen Gebirgsstr­aße ab und stürzte eine Schlucht hinunter in einen Fluss. Nur zwei der 46 Insassen, darunter der Fahrer, überlebten das Unglück. Laut dem überlebend­en Passagier klagte der Fahrer kurz vorher über Probleme mit der Federung des Busses.

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Foto: Michael Kappeler, dpa Insa Thiele Eich (links) und Nicole Baumann haben sich gegen 400 andere Bewerberin­nen durchgeset­zt. Jetzt trainieren sie zwei Jahre lang, um fit für den Flug ins All zu wer den. UNGLÜCK BLUTTAT BEI FACEBOOK

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