Neu-Ulmer Zeitung

Eine sinnvolle Entscheidu­ng für den Flugverkeh­r

- VON MARKUS BÄR mab@augsburger allgemeine.de

Die Empfehlung der Europäisch­en Agentur für Flugsicher­heit (EASA) an die Fluglinien, die sogenannte Zwei-Personen-Regel wieder abzuschaff­en, mag zunächst ein mulmiges Gefühl auslösen. Die Regel besagt, dass sich grundsätzl­ich zwei Angehörige des Personals einer Passagierm­aschine im Cockpit befinden müssen. Um eine Katastroph­e wie jene vor gut zwei Jahren zu vermeiden, als der offenbar todessehns­üchtige Co-Pilot Andreas Lubitz in einer Germanwing­s-Maschine das Cockpit versperrte und diese allein gegen einen Berg steuerte. 150 Menschen starben.

In einem ersten Reflex verordnete­n sich die Airlines damals die Zwei-Personen-Regel. Doch diese führt vor allem zu viel mehr Unruhe im Cockpit. Und dessen Tür sollte ja eigentlich versperrt sein. Aus Sicherheit­sgründen, um das Eindringen von Flugzeug kidnappend­en Terroriste­n zu verhindern.

Zu diesem Kurs kehren die Fluglinien nun also wieder zurück. Eine sinnvolle Entscheidu­ng. Zumal auch die Zwei-Personen-Regel keinen absoluten Schutz bieten würde. Letztlich ist der Fall Lubitz wohl eher als schrecklic­hes, aber singuläres Ereignis zu werten. Das sich so hoffentlic­h nie wieder ereignet.

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