Am schlechten Image sind „die Medien“schuld
spanischsprachigen Radio-Show „Mi America“am Samstagmorgen warnt der gebürtige Mexikaner seine Landsleute, den „MainstreamMedien“nicht zu glauben: „Die lügen euch an.“Via Knister-Funk impft er seinen Hörern ein, Trump wolle „nur Kriminelle deportieren, die niemand hier haben will“. Wer für das Mittelwelle-Programm des Bauarbeiters zahlt, bleibt sein Geheimnis. Woher die falsche Botschaft stammt, nicht. Denn die hat auch der Mann mit der roten „Make America Great Again“-Mütze bei Salty’s Barbecue internalisiert. Javier Reyes glaubt nach den ersten 100 Tagen, Donald Trump habe das Zeug, „ein neuer Ronald Reagan werden“. Der habe zwar „Illegale“amnestiert, würde aber heute bestimmt auch Muslime draußen halten und eine Mauer bauen.
Javier erzählt, wie er als Kind in der texanischen Grenzstadt El Paso von seinem Haus einen Baseball über die Grenze nach Mexiko schlagen konnte. Genauso einfach könnten Mitglieder der Drogenkartelle Kugeln über die Grenze feuern. „Mit einer Mauer würde das nicht passieren.“Er sei nicht gegen Fremde, versichert der freundliche Trumper, der zum Abschied bei Salty’s dazu rät, die Schweinerippen zu bestellen. „Aber ich möchte Leute hier haben, die unser Land lieben.“Dazu gehöre auch, in die Kirche gehen zu können, ohne Angst davor haben zu müssen, „von radikalen islamischen Terroristen erschossen zu werden“. Willkommen in Kern County, USA.