Die Lehrer sind die Wegbereiter
Es könnte so schön sein: Losgelöst von Notendruck und Lernstress sollen Schüler auf Realschule und Gymnasium gehen dürfen. Lehrer sollen zwar beraten, Eltern aber allein entscheiden, welche Schulform die beste für ihre Kinder ist. Was die SPD-Landtagsfraktion vorschlägt, mag für Schüler und Eltern reizvoll klingen. Dabei ist es eine Illusion, die nicht in unsere Leistungsgesellschaft passt. Mit den Konsequenzen eigener Leistungen muss jeder zurechtkommen. Schüler lernen das gerade mit Noten und Zeugnissen, die ein klares und faires Feedback bieten.
Das Problem ist ein anderes: Eltern messen dem Übertritt oftmals eine zu große Bedeutung bei und vergessen dabei, dass es mehrere Wege zur Mittleren Reife oder zum Abitur gibt. Wer für das „Wohl“der Kinder allein dem Elternwillen Vorrang einräumen will, droht, ihnen damit erst Recht zu schaden. Denn Schüler, die trotz fehlender Leistung aufs Gymnasium oder die Realschule gehen, sind dort oft überfordert. Grundschullehrer besitzen die Kompetenz, Leistungen der Schüler sauber zu bewerten und sie auf eine weiterführende Schule vorzubereiten. Sie sind die Wegbereiter.