Grausame Gewalttaten erschüttern Bayern
Nach drei erschreckenden Verbrechen am Wochenende, bei denen zwei Menschen starben, sind die Hintergründe unklar. In einem Fall ist der Täter noch immer auf der Flucht
Drei grausame Gewaltverbrechen in Bayern haben am Wochenende Polizei und Bevölkerung erschüttert. In Prien am Chiemsee mussten zwei Kinder dabei zusehen, wie ein Mann auf offener Straße ihre Mutter erstach. In Nürnberg endete ein Familiendrama tödlich und im oberbayerischen Hallbergmoos wurde eine Frau nach einem Volksfest vergewaltigt. In allen drei Fällen sind die Hintergründe der Taten noch unklar.
In Prien am Chiemsee ereignete sich das Verbrechen am frühen Abend vor einem Supermarkt. Gegen 18.45 Uhr ging dort ein 29-jähriger Mann auf eine Frau los, die mit ihren fünf und elf Jahre alten Kindern unterwegs war. Medienberichten zufolge stach der Mann mit einem großen Messer auf die 38-Jährige ein. Sie erlag im Laufe des Abends ihren schweren Verletzun- gen. Ein zufällig anwesender Polizist sowie mehrere Passanten überwältigten den Täter, der am Montag in eine geschlossene psychiatrische Einrichtung gebracht wurde.
Die beiden fünf und elf Jahre alten Kinder, die die grausame Tat mit ansehen mussten, wurden noch vor Ort von einem Kriseninterventionsteam betreut. Sie seien vorläufig in Obhut genommen worden, berichtete die Polizei. Die Hintergründe der Tat und die Beziehung zwischen Opfer und Angreifer waren auch am Montag noch unklar. Laut Polizei handelt es sich bei Täter und Opfer um Afghanen.
Noch gesucht wird hingegen der Mann, der in der Nacht zum Sonntag im oberbayerischen Hallbergmoos eine 26-jährige Frau vergewaltigt hat. Wie die Polizei berichtet, befand sich die Spanierin nach einem Besuch eines Volksfestes auf dem Nachhauseweg, als sie nahe des Münchner Flughafens zwischen Mitternacht und zwei Uhr morgens von einem unbekannten Mann überfallen und missbraucht wurde. Ein Jogger fand die hilflose und stark unterkühlte Frau am Sonntagmorgen in der Nähe des südlichen entfernt. Ob einer dieser beiden Männer mit der Tat in Verbindung steht, sei derzeit Gegenstand der Ermittlungen. Die Polizei fahndet jedenfalls nach den zwei arabisch aussehenden und klingenden Männern.
Wohl um ein Familiendrama handelt es sich bei dem Gewaltverbrechen in Nürnberg. Ein 31 Jahre alter Mann hat dort am Sonntagabend auf seine Eltern eingestochen und sich danach freiwillig der Polizei gestellt. Seine 61-jährige Mutter starb am Montag im Krankenhaus, der 64-jährige Vater liegt weiterhin auf der Intensivstation, sein Zustand sei aber stabil, wie die Polizei gestern mitteilte.
Die Hintergründe der Tat sind weiter unklar. Die Polizei, die zur Nationalität der Familie gestern keine Angaben machte, ermittelt wegen Totschlags gegen den 31-jährigen Sohn. Ein tragischer Verkehrsunfall hat sich in der Nacht zum Montag in Pfronten (Ostallgäu) ereignet. Gegen 2.30 Uhr waren vier junge Männer mit einem Auto auf dem Nachhauseweg. Alle außer dem Fahrer waren stark alkoholisiert. Plötzlich öffnete ein 19-Jähriger aus bislang ungeklärter Ursache die Fahrzeugtür und sprang während der Fahrt hinaus. Er wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. (AZ)