Neu-Ulmer Zeitung

FCA Trainer Baum will Leidenscha­ft wecken

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Trainingsw­oche beobachtet, seine Spieler seien mit einem Lächeln bei der Sache gewesen. Mit einem positiven Erlebnis nehme man Dinge wesentlich besser auf, doziert Pädagoge Baum, der vor seiner Tätigkeit beim FCA als Realschull­ehrer arbeitete. Entspreche­nd hoffnungsv­oll geht er mit seiner Mannschaft das Auswärtssp­iel bei Borussia Mönchengla­dbach an (Samstag, 15.30 Uhr).

Augsburgs Trainer will einerseits das mentale Hoch seiner Profis nutzen, anderersei­ts setzt er auf eigene Reize und Motivation­shilfen, die ihm die Bundesliga-Vergangenh­eit liefert. In Gladbachs Borussen-Park hat der FCA 2012 den ersten Klassenerh­alt perfekt gemacht, 2015 glückte dort zudem der Einzug in den Europapoka­l. Baum hat die Bilder davon noch im Kopf. „Vielleicht bauen wir das eine oder andere von diesem positiven Erlebnis in die Besprechun­gen ein“, betont er. Ob nun Foto, Video oder verbaler Rückblick, will Baum nicht verraten. Fehle die Überraschu­ng, verpuffe schließlic­h die Wirkung.

Baum tritt im Saisonends­purt weniger selbst als Motivator auf, stattdesse­n will er Leidenscha­ft und Hingabe auf anderen Wegen wecken. Baum, ganz der Psychologe, vermeidet seit Wochen negatives Vokabular. So kämpfe seine Mannschaft nicht gegen den Abstieg, sondern für den Klassenerh­alt. Bei seinen Spielern scheint die Botschaft anzukommen. Offensivsp­ieler Schmid jedenfalls erklärt, er freue sich auf die letzten drei Begegnunge­n gegen Gladbach, Dortmund und Hoffenheim. Und der Abstiegska­mpf mache ihm sogar Spaß, fügt er hinzu. Was zunächst verwundert, begründet Schmid: „Wir schauen nach oben und können etwas erreichen.“

Bei einem Sieg ist am Wochenende sogar der Klassenerh­alt möglich. Vorausgese­tzt, Hamburg und Wolfsburg holen zusammen maxi- mal nur einen Punkt und Ingolstadt gewinnt nicht. An Mathematik und Theorie will sich Augsburgs Trainer nicht beteiligen. Aus seiner Sicht mache das keinen Sinn, weil sich die Platzierun­gen im unteren Tabellendr­ittel ständig veränderte­n. „Auf die momentane Situation kann man sich nicht verlassen“, sagt Baum. Der Fokus liege allein auf dem eigenen Spiel. Außerdem betont Baum: „Es ist tatsächlic­h so: Das kann man ausblenden.“

Das Auftreten seiner Spieler soll ebenso wenig die drohenden Gelbsperre­n beeinfluss­en. Verhaegh, Max, Gouweleeuw, Janker, Baier, Ji, obendrein Torhüter Hitz sind mit vier Verwarnung­en belastet. Kommt eine Gelbe Karte hinzu, fehlt der jeweilige Profi zu Hause gegen Dortmund. Baum vertraut seinen Spielern, dass sie in Gladbach nur in höchster Not eine Verwarnung riskieren. Mit ihnen extra darüber reden müsse er nicht, weil seine Jungs clever genug seien, führt Baum aus.

Womöglich geht der Trainer derart entspannt mit der Bürde drohender Sperren um, weil ihm nahezu der komplette Kader zur Verfügung steht. Lediglich die langzeitve­rletzten Koo und Moravek müssen nahe der niederländ­ischen Grenze passen. In der Offensive kann es sich Baum daher leisten, Caiuby und Bobadilla als Joker einzusetze­n.

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