Ein Wesen, das im Labor entstand
Vor rund 200 Jahren erfand die Autorin Mary Shelley die berühmte Geschichte von Frankenstein und einem Monster. Was das mit schlechtem Wetter zu tun hat, erfährst du hier
Vor rund 200 Jahren war der Sommer in ganz Europa sehr kalt und verregnet. Damals besuchte eine junge Frau mit Freunden das Land Schweiz. Sie hieß Mary Shelley und kam aus der Stadt London in Großbritannien. Wegen des schlechten Wetters konnten die Freunde nicht viel unternehmen. Sie blieben vor allem im Haus. Um sich die Zeit zu vertreiben, dachten sie sich unheimliche Geschichten aus.
Der Schöpfer erschrickt, weil es so hässlich ist
Mary Shelley erfand eine besonders gruselige Geschichte. Sie erzählte ihren Freunden von einem Wissenschaftler, der aus Leichenteilen ein Wesen erschafft und es zum Leben erweckt. Diese Geschichte ist bis heute bekannt: Mary Shelley hat Frankenstein erfunden. 1818, also vor rund 200 Jahren, erschien ihre Geschichte als Buch. Wenn Menschen an Frankenstein denken, stellen sie sich oft ein böses Monster vor, dem Schrauben im Hals stecken.
„Frankenstein ist in Wirklichkeit aber der Name des Wissenschaftlers. Das Wesen, das er erschaffen hat, hat gar keinen Namen“, sagt Stephanie Großmann. Sie kennt sich gut mit der Geschichte aus. Der Wissenschaftler heißt Viktor Frankenstein. Er will in der Geschichte Leben erschaffen. Er besorgt sich Leichenteile, die er zusammennäht. Mithilfe von Strom gelingt es ihm, das Wesen zum Leben zu erwecken. Er erschrickt allerdings, weil er es so hässlich findet. Besonders sorgfältig hat er nämlich nicht gearbeitet. Niemand darf wissen, was er getan hat. Das Wesen sei zunächst gar nicht so böse, wie es später in vielen Filmen gezeigt worden sei, sagt die Expertin.
Am Ende geht es aber traurig und gruselig zu
Es sehnt sich nach Anerkennung und lernt die menschliche Sprache. Es bringt sich sogar Lesen und Schreiben bei und verliebt sich. „Es wird erst dadurch böse, dass es immer zurückgewiesen wird“, erklärt die Frankenstein-Fachfrau.
Die Geschichte von Frankenstein endet dann sehr dramatisch: Das Wesen ist verzweifelt, weil es immer wieder abgewiesen wird und niemand es mag. Es wendet sich am Ende gegen seinen Schöpfer Frankenstein und tötet viele Menschen, die diesem nahestehen. Frankenstein macht sich nun selbst auf die Jagd nach ihm und stirbt dabei. Und das Wesen verbrennt sich danach aus Verzweiflung selbst. Was für eine gruselige Geschichte!