Neu-Ulmer Zeitung

Es wird ein hartes Ringen

Ulm kann sich heute in Ludwigsbur­g eigentlich keine zweite Pleite leisten. Trainer Thorsten Leibenath will von einem „Angstgegne­r“nichts wissen. Wie er dies belegt

- VON STEFAN KÜMMRITZ

Es geht für die Basketball­er von Ratiopharm Ulm noch nicht um alles, aber um sehr viel. Nachdem der Erste der Hauptrunde in der ersten Play-off-Runde das erste Heimspiel gegen den Hauptrunde­nAchten Ludwigsbur­g überrasche­nd nach Verlängeru­ng mit 93:96 verloren hat, sollte er heute Abend (20.30 Uhr) in Ludwigsbur­g – 300 Ulmer Fans sind dabei – nicht erneut verlieren, sonst wird es fürs Team von Trainer Thorsten Leibenath eng und es gerät mächtig unter Druck. Einen 0:2-Rückstand nach zwei von höchstens fünf Begegnunge­n aufzuholen, wäre gegen die starke Mannschaft von John Patrick eine enorm schwere Aufgabe. Immerhin hat Ulm in der laufenden Saison gegen Ludwigsbur­g von vier Spielen in Meistersch­aft und Pokal bereits drei verloren. So wird der erste Play-offKontrah­ent schon vielfach als „Ulmer Angstgegne­r“betitelt.

Thorsten Leibenath will davon nichts wissen, hält sich aber doch verdächtig lange damit auf, dies zu belegen: „Ich gebe mir größte Mühe, dass sich das bei meinen Spielern nicht festsetzt. Ich tue mich mit dem Begriff Angstgegne­r schwer. Wir haben keine Angst, sondern Selbstbewu­sstsein. Es wäre auch nicht hilfreich, vor Ludwigsbur­g Angst zu haben. Wir haben vor der Leistung des Gegners Respekt. Es ist eine spannende Geschichte, dass der Achte gegen den Ersten 1:0 führt, alles andere spielt für uns keine Rolle. Es war vorher klar, dass jede Serie hart wird, egal, wie der Gegner heißt.“

Ulm verlor am vergangene­n Samstag ohne den noch verletzten Da’Sean Butler und ohne den langzeitve­rletzten Tim Ohlbrecht. Seinem Kapitän Per Günther bescheinig­t Leibenath zwar eine gute Leistung im ersten Play-off-Spiel, aber er setzte ihn im letzten Viertel und in der Verlängeru­ng nicht mehr ein. Was er damit begründet, dass Bray- don Hobbs „sensatione­ll gespielt“habe. Vor seiner Verletzung war Per Günther immer Starter, danach nicht mehr. Hobbs ist derzeit einfach stark, und Günther?

Der Ulmer Trainer hat trotz der Niederlage auch Positives im Spiel gegen Ludwigsbur­g gesehen: „Wir haben die ersten 14 bis 15 Minuten sehr gut verteidigt, über weite Stre- cken sehr gut gerebounde­t und auf den Ball aufgepasst, sind vermehrt an die Freiwurfli­nie gekommen und haben uns beim Rückstand zurück in die Partie gekämpft.“All das reichte aber nicht aus, um den Gegner zu besiegen. Bei dem hatte vor allem der Ex-Ulmer Rocky Trice einen Sahnetag erwischt und mit einem der vielen von Ludwigsbur­g getroffene­n Dreier in letzter Sekunde die Ulmer Niederlage besiegelt. „Wir können natürlich hoffen, dass Ludwigsbur­g die Dreier nicht wieder so gut trifft“, so Leibenath. „Aber als Profis müssen wir uns auf alle Eventualit­äten einstellen und sollten eher sehen, dass wir Trice, Cliff Hammonds und Chad Toppert mehr auf den Füßen stehen.“ Sieg und Niederlage für die Frauen des SSV Ulm 1846 in der Oberliga. Gegen den Mannheimer HC II gelang ein 3:0-Erfolg, zu dem Verena Ströbele nach einer Strafecke und zweimal Lea Sailer die Treffer beisteuert­en. Dabei zeigte Torhüterin Julia Kraft eine starke Leistung. Eine Enttäuschu­ng gab es dann am Tag darauf, denn das Ulmer Team verlor beim TSV Mannheim mit 0:1. Dabei hatte der SSV 46 einen Sieg fest eingeplant gehabt. (az)

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Foto: Horst Hörger Im ersten Play off Spiel haben die Ludwigsbur­ger den Ulmern (rechts vorne Augustine Rubit) nicht nur das Leben schwer ge macht, sondern sogar als Außenseite­r gewonnen. Heute haben sie auch noch den Heimvortei­l.

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