Der Bub hat Baccara Rosen gekauft – und sie schimpft
getöpfert. „Ich weiß bis heute nicht so genau, ob das ein Schwan oder eine Ente sein soll.“Das Gelächter am Tisch ist groß. Aber das Ding wegwerfen, das könnte sie nicht. „Das bleibt bis zum Lebensende“, sagt sie. Und Monika Vogel meint: „Das wird immer interessanter, je älter man wird.“
Marlies Voppichler öffnet eine Flasche Sekt, die Damen stoßen an. Auf den Muttertag. Und auf das vielleicht schönste Geständnis des Nachmittags, das von Lena Lachenmair, 60. Sie hat sich die Geschichten der Frauen angehört, gesagt, dass sie versteht, wenn man den Muttertag nicht groß feiern mag. Und dann meint sie, fast, als wäre es ihr peinlich: „Bei mir ist es das Gegenteil. Ich liebe den Muttertag.“Applaus, Lachen, Kreischen. Lena Lachenmair sagt, das liege an ihrer Tochter Melanie, die sich jedes Jahr etwas für sie einfallen lasse. Eine Radtour, Eisessen in Landsberg, ein Wanderausflug. „Ich weiß nur, dass ich mir diesen Tag freihalten muss.“Der Rest bleibt eine Überraschung.
Geschenke will Lena Lachenmair nicht. Sie bekommt sie trotzdem. „Denn jetzt kommt der Gipfel“, sagt sie. Die Frauen hören gespannt zu. „Mein Papa bringt mir jedes Jahr Blumen vorbei. Und er ist 89.“Vielleicht, sagt sie, ist das die alte Schule. Vielleicht, weil er das auch früher bei ihrer Mutter gemacht hat. „Auch deswegen ist der Muttertag für mich so ein schöner Tag.“