Royale Briefmarke
Dänemarks Königin Margrethe, 77, und ihr Mann Prinz Henrik, 82, sind nun auch auf einer Briefmarke zu sehen. Der Anlass: Ihre goldene Hochzeit am 10. Juni.
Auch nach der erneuten Pleite Deutschlands beim Eurovision Song Contest (ESC) will die ARD dem Musikwettbewerb treu bleiben. „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“, sagte ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber. Auf die Frage, ob Deutschland nach dem dritten ESC-Debakel in Folge aussteigen solle, sagte er: „Nein.“Natürlich sei das Ergebnis für Levina und das Team eine herbe Enttäuschung gewesen. Das Lied habe in Europa die Herzen der Menschen nicht erreicht. Schreiber plädiert nun dafür, den ESC-Vorentscheid zu reformieren. Details dazu nannte er nicht: „Wir informieren, wenn es ein Ergebnis gibt. Jetzt eine Antwort zu erwarten, ist unseriös.“
Sängerin Levina, 26, war mit ihrem Song „Perfect Life“am Wochenende Vorletzte geworden. In den beiden Jahren zuvor landete Deutschland jeweils sogar auf dem letzten Platz. Gewonnen hat in diesem Jahr Portugal. Der ESC sei „die mit weitem Abstand erfolgreichste Fernsehshow des Jahres in einer Sendelänge von 20.15 Uhr bis circa 1.40 Uhr“. Die Startgebühren für Deutschland hätten in diesem Jahr bei rund 380 000 Euro gelegen – „deutlich unter den durchschnittlichen Produktionskosten von Unterhaltungsshows im Hauptabend“, sagte Schreiber.
Unterdessen wurde Portugals Gewinner Salvador Sobral über Nacht so etwas wie ein neuer Held seines Landes. Schon fast auf einer Höhe mit Weltfußballer Cristiano Ronaldo. Schlicht, fast schüchtern, hatte der 27-Jährige seine Jazz-Ballade „Amar pelos dois“(Liebe für zwei) beim ESC-Finale ins Mikrofon gehaucht. Bei seiner Ankunft in Lissabon am Sonntag wurde er frenetisch gefeiert. Und nicht nur er – auch seine zwei Jahre ältere Schwester Luísa, die sein Lied komponiert hatte. Salvador Sobral leidet portugiesischen Medien zufolge an einer Herzschwäche. Angeblich wartet er auf eine Herztransplantation. Es sind Berichte, die von ihm weder bestätigt noch dementiert wurden.
Zum ESC, den Sobral bis dahin eher abfällig als Musikzirkus abgetan hatte, kam er nur, weil ihn seine Schwester dazu überredete. „Ich habe den ESC vorher noch nie im Fernsehen gesehen“, sagte er. Im kommenden Jahr wird nun zum ersten Mal Portugal den ESC ausrichten. Das Land dürfte dann die Gelegenheit nutzen, seine berühmte Fado-Musik vorzustellen, die inzwischen zum Unesco-Weltkulturerbe gehört – und die auch Salvador Sobral in seiner melancholischen JazzBallade inspirierte.
Trecker „Robert“ist startbereit, der Mini-Wohnanhänger steht parat. Zwei Jahre nach seiner Traktor-Tour zum Nordkap geht Winfried Langner wieder auf große Fahrt. Der als „Trecker-Willi“bekannte 81-jährige Rentner aus dem südniedersächsischen Lauenförde will diesmal mit seinem maximal 18 Stundenkilometer schnellen Traktor nach St. Petersburg tuckern. Zur Reise Richtung Russland mit seinem Deutz aus dem Baujahr 1961 und seinem kleinen Wohnwagen hinten dran will er am Samstag aufbrechen. „Ich will jeden Tag so 120, 130 Kilometer machen“, sagt Langner.
Die Gemeinde Lauenförde will ihren wohl bekanntesten Bürger gebührend verabschieden, kündigte der ehrenamtliche Bürgermeister Werner Tyrasa an. „Zu Ehren von Trecker-Willi wird ein Spielmannszug aufspielen.“Außerdem bekommt der Rentner eine Ortsfahne mit auf den Weg, um sie am Zielort zu hissen.
Für Hin- und Rückfahrt hat Trecker-Willi rund vier Monate eingeplant. Der Weg führt über Polen, die russische Exklave Kaliningrad und die baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland. Dort geht es über die russische Grenze Richtung St. Petersburg.
Überall, wo es schön ist, will er unterwegs Station machen, sagt der Witwer und Vater von sechs Kindern. Geschlafen wird im MiniWohnwagen. Und weil er Kochen und Geschirrspülen nicht mag, will er zum Essen so oft wie möglich einkehren. Angst, dass Traktor „Robert“unterwegs einmal streiken könnte, hat Winfried Langner nicht. Im Notfall könne er schließlich alles selbst reparieren. „Ich brauche keine Hilfe“, sagt der Baumaschinenmonteur im Ruhestand. Und ein Navi will er auch nicht mitnehmen. „Ich verlasse mich lieber auf meine Landkarten.“