Neu-Ulmer Zeitung

Unter Politikern werden Stühle verteilt

Je mehr Menschen für eine Partei stimmen, desto mehr Sitze bekommt diese

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Es sind nur wenige hundert Stühle in einem großen Saal. Doch in der Politik spielen diese Sitze nach Wahlen eine große Rolle. Gerade geht es um die Sitze in Düsseldorf. Das ist die Hauptstadt des Bundesland­es Nordrhein-Westfalen. Am Sonntag wählten die Menschen dort den Landtag.

In dem Gebäude versammeln sich regelmäßig Politiker. Sie reden und entscheide­n über wichtige Themen im Bundesland. Die Politiker gehören zu verschiede­nen Parteien, also zu Gruppen mit ähnlichen Ansichten. Die einen sitzen zusammen auf der rechten Seite des Saales, andere auf der linken. Die anderen Parteien belegen die Plätze dazwischen.

Bei der Wahl ging es nun darum, wie die Stühle unter den Parteien verteilt werden. Je mehr Menschen für eine Partei gestimmt haben, desto mehr Sitze bekommt diese auch im Landtag. Wer mehr Sitze hat, hat normalerwe­ise mehr zu sagen. Zumindest bis zur nächsten Wahl!

Dieses Mal stimmten die meisten Wähler für die Partei CDU. Sie bekommt im Landtag 72 Sitze. Das bedeutet: Die CDU darf 72 Politiker in den Landtag schicken. Gut lief die Wahl auch für die Partei FDP. Die SPD und die Grünen hingegen verloren viele Plätze. In den nächsten Tagen und Wochen geht es darum, wer das Bundesland regieren wird. 72 Sitze reichen dafür nicht aus. Um eine Regierung zu bilden, brauchen die Parteien mehr als die Hälfte der Sitze. Deshalb müssen sich meistens mehrere Parteien zusammentu­n. So ist es auch dieses Mal in Nordrhein-Westfalen. Die CDU könnte zum Beispiel mit der SPD oder mit der FDP eine Regierung bilden. Zusammen hätten sie mehr als die Hälfte der Sitze im Landtag und könnten entscheide­n, wie die Politik aussehen soll.

In den nächsten Tagen werden sich Politiker verschiede­ner Parteien zusammense­tzen. Bei diesen Verhandlun­gen schauen sie, ob sie genug Gemeinsamk­eiten finden, um zusammenar­beiten zu können.

Um ganz besonders wichtige Sitze geht es in Deutschlan­d übrigens im Herbst. Am Sonntag, 24. September, ist die Bundestags­wahl. Dann wird entschiede­n, welche Politiker im Bundestag sitzen, arbeiten und abstimmen dürfen. Beim Musik-Wettbewerb ESC ist auf der Bühne oft richtig was los: Feuerwerk, auffällige Kostüme, verrückte Tänze. So wollen viele der Teilnehmer auffallen – und gewinnen. Oft klappt das auch! In diesem Jahr jedoch hat ein eher ungewöhnli­ches Lied gewonnen. Der Sänger Salvador Sobral hat es gesungen. Er stammt aus dem Land Portugal. Sein Lied mit dem Titel „Amar Pelos Dois“war ruhiger als viele der anderen Lieder. Geschriebe­n hat es seine Schwester. Als Salvador Sobral nach dem Sieg noch einmal auftrat, sang er das Lied sogar mit ihr zusammen auf der großen ESC-Bühne. Die Abkürzung ESC steht für Eurovision Song Contest (gesprochen: jurowischn song kontest). Bei dem Wettbewerb treten Sänger aus Europa und anderen Ländern gegeneinan­der an. Zuschauer und Experten in den Ländern stimmen am Ende ab, wer gewinnt. Deutschlan­d kam in diesem Jahr nur auf den vorletzten Platz.

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Foto: dpa Das ist der Landtag in Düsseldorf. Die Sitze dort werden bei Wahlen verteilt und sind heiß begehrt.
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Foto: dpa Luisa Sobral hat das Lied geschriebe­n, mit dem ihr Bruder Salvador den ESC für Portugal gewonnen hat.

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