Neu-Ulmer Zeitung

„Ich fahre keine Sündenbock­strategie“

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Amtszeit. All die Herausford­erungen der vergangene­n drei Jahre würden ja „normalerwe­ise für zwei oder drei Amtszeiten reichen“. Doch man müsse die Dinge nehmen wie sie sind und dann abarbeiten, „dafür ist man ja gewählt worden“.

Doch bei aller demonstrat­iver Nüchternhe­it war Freudenber­ger vergangene­s Jahr durchaus erschütter­t, als das Rekorddefi­zit der Kreisklini­ken ruchbar wurde. Er hielt mit seinen Emotionen nicht hinterm Berg, wirkte konsternie­rt. Das zu zeigen gehört aber nach seinem Selbstvers­tändnis ebenfalls zum Amt dazu: „Man sollte vermeiden, jegliche Gefühlsreg­ung zu unterdrück­en.“Wenn es darum geht, Schuldige zu suchen, gibt er sich allerdings zurückhalt­end, denn er wolle keine „Sündenbock­strategie“fahren. Das Problem anzupacken sei wichtiger, „als eine Person zu finden, der man das Ganze in die Schuhe schieben kann“.

Aber natürlich besteht das Leben als Landrat nicht nur aus dem Dauer-Krisenmodu­s. Es sei ja auch schon vieles Gutes geschaffen worden, etwa der Start des Fernwärmen­etzes in Weißenhorn, auf das Freudenber­ger besonders stolz ist. Und besonders gefreut hat ihn der Abschluss der Sanierungs­arbeiten am Illertalgy­mnasium, der gestern groß gefeiert wurde, als „Fortführun­g der Bildungsof­fensive“. Unter dem Strich sagt Freudenber­ger, trage er das Amt gerne. Und was die Krisenbewä­ltigung angeht: „Schwierige­s ist auch schön.“

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