Viel Engagement – und wer dankt’s?
Nach der Kritik eines anonymen Schreibers sitzt der Frust bei den Feuerwehrlern tief. Sie brechen eine Lanze für ihr knochenhartes Amt
Sie fahren nachts zu brennenden Häusern oder vollgelaufenen Kellern, bei Schnee und Eis zu schweren Unfällen und wenn es sein muss, helfen sie auch mal Katzen von Bäumen herunter – alles größtenteils ehrenamtlich. Ein anonymer Schreiber sieht das anders. Wie jüngst berichtet, hat sich der Kritiker über Feuerwehren im Landkreis beschwert, über zu lange Anfahrtszeiten und darüber, dass Kommandanten seiner Ansicht nach lukrative Einsätze abkassieren. Der Kreisbrandrat hat das bereits vehement von sich und seinen Einsatzkräften gewiesen. Bei diesen ist der Frust über solche anonymen Anschuldigungen groß. Sie holen jetzt selbst zum Gegenschlag aus.
„Anonym Dinge zu behaupten, ist feige“, sagt beispielsweise Wilhelm Schneider, Kommandant der Weißenhorner Feuerwehr, auf Anfrage unserer Zei- „Jeder kann gerne mal den Job machen. Ich könnte genauso gut im Bett liegen bleiben und nichts tun – aber ich und viele andere haben sich dazu entschieden, anderen Leuten zu helfen.“Schneider versteht nicht, weshalb es Menschen gibt, die Helfer kritisieren: „Wir pumpen nachts nach Starkregen vollgelaufene Keller aus und stehen morgens um 7 Uhr dann wieder bei der Arbeit.“Geld bekommen die freiwilligen Feuerwehrler dafür nicht. Nur die Kommandanten erhalten eine Entschädigung, die die Zeit ausgleichen soll, die die Chefs einer Wehr noch zusätzlich in ihrer Freizeit mit Organisatorischem verbringen. Von einem lukrativen Job – wie es der anonyme Schreiber vermutet hat – könne nicht die Rede sein, sagt Kreisbrandrat Bernhard Schmid. „Oft macht ein Kommandant Telefonate von Zuhause aus oder nutzt sein Privatauto für Fahrten im Auftrag der Feuerwehr – dafür soll das Geld ein Ausgleich sein.“Und weil wohl kein Feuerwehrmann im Landkreis und darüber hinaus die unzähligen Stunden notiere, die er freiwillig Hilfe leiste, werde die Aufwandsentschädigung pro Fahrzeuge der Feuerwehr abgerechnet. Das sei in der „Verordnung zur Ausführung des Bayerischen Feuerwehrgesetz“genau geregelt.
Dass sich damit gerade so die Ausgaben decken lassen, wird an einem Beispiel deutlich: Christian Link ist Kommandant der Feuerwehr in Altenstadt. Der Fuhrpark bestehe aus vier Groß- und zwei Kleinfahrzeugen sowie drei Anhängern. Ihm sind als federführender Kommandant zudem die sechs Ortsteile des Marktes Altenstadt unterstellt. Link ist die vergangenen Motung. nate einmal durchgegangen: „Für die Tätigkeit als Kommandant investiere ich in meiner ’Freizeit’ für das ’Hobby’ Feuerwehr monatlich 80 bis 120 Stunden“, sagt er. Rund 350 Euro erhält er im Monat als Aufwandsentschädigung – das entspricht (bei durchschnittlich 100 Stunden im Monat) 3,50 Euro pro Stunde. „Hier frage ich mich: Wie soll sich hier jemand bereichern?!“, sagt Link. „Wer würde sich solch eine Arbeit suchen?“
Link habe sich deshalb schon die ein oder anderen „blöden Kommentare“anhören müssen. Auch er ist gefrustet. Ebenso sein Kollege aus Weißenhorn: „Wir kämpfen ständig um Mitglieder“, sagt Schneider, der erst am Wochenende eine zweitägige Werbeaktion veranstaltet hat. „Wir versuchen, jungen Leuten die Lust am Helfen zu vermitteln. Und dann werden wir dafür noch kritisiert?“Er und einige seiner Kollegen hoffen, dass der nächste Bürger, der eine Frage über das Feuerwehrwesen hat, sich direkt bei den Kommandanten oder beim Kreisbrandrat informiert. Prozionistische – also israelfreundliche – Haltungen in der arabischen Bevölkerung des Staates Israel stehen heute im Fokus eines Diskussionsabends der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Arbeitsgemeinschaft Ulm / Neu-Ulm im Steinhaussaal Ulm. Um 19.30 Uhr berichtet Referentin Sarah Zoabi, eine religiöse Muslima, die sich als israelische Patriotin versteht, über ihre Haltung. Der zweite Referent, Oliver Vrankovic, lebt in Israel und beschäftigt sich seit Jahren insbesondere mit Spannungen und Integrationsbemühungen in der israelischen Gesellschaft. (az) Die Lokale Agenda Elchingen veranstaltet am Donnerstag, 18. Mai, einen Abend zum Thema Car-Sharing in Elchingen. Dieses findet im Bürgerbüro Thalfingen (Rathaus) statt. Beginn der Veranstaltung ist um 18.30 Uhr. (az)