Neu-Ulmer Zeitung

Auto fährt in U Bahn Station: Ermittlung läuft

Berliner Polizei schließt einen Anschlag aus. Warum verlor der Fahrer die Kontrolle?

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Nach dem dramatisch­en Unfall, bei dem ein Auto in eine Berliner U-Bahn-Station gefahren ist, haben sich die Ermittlung­en am Wochenende weiterhin auf den Hergang konzentrie­rt.

Der 19-jährige Autofahrer hatte mit seinem Kleinwagen am Freitagabe­nd eine Radfahreri­n gestreift – warum, war gestern noch unklar. Danach hatte er die Kontrolle über das Auto verloren und war die Treppe zur U-Bahn-Station Bernauer Straße hinabgefah­ren. Dabei wurden vier Menschen schwer und zwei weitere leicht verletzt. Nach Angaben der Rettungskr­äfte kam der Wagen erst am Ende der Treppe auf dem Bahnsteig zum Stehen. Es müssten noch Zeugen sowie Unfallbete­iligte befragt werden, sagte eine Polizeispr­echerin am Sonntag. In Lebensgefa­hr war niemand.

Die 21 Jahre alte Radfahreri­n wurde jedoch schwer verletzt, unter anderem am Kopf. Der Autofahrer und sein 20-jähriger Beifahrer verletzten sich auf der Unglücksfa­hrt ebenfalls schwer an Kopf, Rumpf und Rücken. Ein 28-jähriger Passant, der vor dem Eingang zum U-Bahnhof stand, erlitt eine Fußfraktur. Auf dem Bahnsteig erlitten ein 28-jähriger Mann und eine 33-jährige Frau leichte Verletzung­en. Unklar war gestern auch noch, ob der Autofahrer zu schnell unterwegs war. Dass er unter Alkoholode­r Drogeneinf­luss stand, schließt die Polizei derzeit aus. Am Unfallort war ein Großaufgeb­ot von Feuerwehr und Polizei im Einsatz. Darunter seien auch schwer bewaffnete Polizisten gewesen, berichtete ein Augenzeuge.

Einen erneuten Terroransc­hlag in Berlin, wo zum Unfallzeit­punkt noch der Evangelisc­he Kirchentag mit zehntausen­den Besuchern stattfand, schlossen die Ermittler jedoch schnell aus. Am frühen Samstagmor­gen war die Spurensich­erung beendet, die Feuerwehr zog den Unfallwage­n mit einem Drahtseil aus dem U-Bahnhof.

Die Station Bernauer Straße nutzen auch viele Touristen: Dort befindet sich die Gedenkstät­te Berliner Mauer. Sie erinnert an die Menschen, die im sogenannte­n Todesstrei­fen starben.

Vor dem Prozess in Bonn gegen den mutmaßlich­en Vergewalti­ger einer jungen Camperin bei Bonn setzen Details aus der Notrufzent­rale die Polizei unter Druck.

Nach Angaben der Rheinische­n Post hatte eine Beamtin der Bonner Polizeilei­tstelle den Notruf des Freundes der Frau zunächst als dummen Scherz abgetan. „Hallo, meine Freundin wird gerade vergewalti­gt“, soll der Anrufer geflüstert haben. Ein entspreche­ndes Protokoll aus der Telefonzen­trale finde sich in den Akten zu dem Fall. Der Mann telefonier­te heimlich vom Zelt aus, während sich der mutmaßlich­e Täter draußen an der Frau verging. Dem abgelehnte­n Asylbewer- ber aus Ghana gelang nach der Tat die Flucht.

Die Polizistin soll den Freund am Telefon lediglich gefragt haben: „Sie wollen mich nicht verarschen, oder?“Sie habe nach dem kurzen Gespräch versproche­n, Kollegen zu schicken, aber keinerlei Hilfe am Telefon geleistet, sich mit „Danke, tschö“verabschie­det und aufgelegt. Auch ein zweiter Anruf in der Notrufzent­rale blieb demnach erfolglos.

Die junge Camperin war Anfang April in Troisdorf bei Bonn überfallen und vergewalti­gt worden. Der Täter hatte die beiden Opfer mit einer Astsäge bedroht, die er vorher den Teilnehmer­n einer Grillparty gestohlen haben soll. Dann zwang der bewaffnete Mann die Frau dazu, aus dem Zelt zu kommen. Während er sie vergewalti­gte, musste ihr Freund im Zelt ausharren – denn der Unbekannte drohte, die Frau umzubringe­n, sollte der 26-Jährige eingreifen.

„Das Verhalten des Mannes war richtig“, sagte damals ein Polizeispr­echer, als vor allem im Internet die Frage diskutiert wurde, warum er seine Freundin nicht verteidigt hatte. Hätte der Freund eingegriff­en, hätte es noch schlimmer kommen können. Der mutmaßlich­e Täter wurde wenige Tage später festgenomm­en und sitzt in Untersuchu­ngshaft. Sein Prozess soll im Herbst beginnen. Ein 35-jähriger Mann soll im USStaat Mississipp­i acht Menschen in drei Häusern erschossen haben. Zu den Toten zählt ein Polizist, berichtete­n Medien. Der mutmaßlich­e Täter wurde festgenomm­en und mit einer Schusswund­e ins Krankenhau­s gebracht. Wie er sich die Verletzung zuzog und das Motiv blieben unklar. Den Berichten zufolge wurden die Menschen in zwei Orten erschossen. Drei Frauen und der 36-jährige Polizist seien in einem Haus in Bogue Chitto gefunden worden, die Leichen von zwei Jugendlich­en und einem Mann und einer Frau in zwei weiteren Gebäuden in Brookhaven.

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Foto: S. Wormsbäche­r, dpa Das silberne Auto rollte bis auf den Bahnsteig.
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