Schön, dass bunte Fahnen wehen
Es war ein überraschend vergnüglicher Fußballabend, den Deutschland und Dänemark den Zuschauern geboten haben. Schließlich befindet sich die Branche im Urlaubsmodus. Es ging um nichts und beide Trainer hatten nur die Spieler aufzubieten, die sich nicht wegen einer Nasen-OP, einem Motivationsloch oder andersartig kaschierter Unlust verweigert hatten. Trotzdem lockte der Kick acht Millionen vor die Fernseher. Das lässt erwarten, dass es eines Tages genügen wird, leere Spielertrikots ins Stadion zu hängen – und Millionen schalten ein.
In Kopenhagen spielte jener Rest von Perspektiv-Akteuren, den Jogi Löw zum ungeliebten Confed Cup in Russland eingeladen hat. Eine zusammengewürfelte Truppe, jung und dynamisch zwar, aber ohne ein Talent, das Fußballträume zum Leben erweckt. Dass der Bundestrainer Julian Draxler zum Anführer für die Russland-Expedition befördert hat, belegt das Dilemma. Einerseits ist es der Weltmeister, der beim Probelauf zur WM 2018 vorspielt, der in Russland einen Ruf zu verteidigen hat, andererseits ist kein einziger gestandener deutscher WM-Akteur beim Confed Cup am Start. Kopenhagen war vor allem jenseits des Rasenvierecks erfolgreich. In der Wirkung der regenbogenfarbenen Spielführerbinden und Eckfahnen, mit denen die Dänen das Treffen geschmückt haben. Ein pfiffiges Eintreten für Vielfalt im Allgemeinen, für Schwule und Lesben im Besonderen. Der Deutsche Fußball-Bund