„Wir befinden uns im Belagerungszustand. Aber ihr werdet sehen: Wir werden daraus stärker hervorkommen!“
Clique um Richard Nixon, die veranlasst hatte, dass das Hauptquartier der Demokraten im Washingtoner Watergate-Hotel abgehört wurde. Anschließend wurde viel Geld ausgegeben, um den Vorgang zu vertuschen. Ausschlaggebend für den bisher einzigen Rücktritt eines USPräsidenten waren die schmutzigen Tricks, mit denen seine Mitarbeiter die ermittelnde Justiz behinderten. Andererseits spielte die Veröffentlichung der Gesprächsprotokolle aus dem Weißen Haus eine große Rolle. So wurde nämlich offenkundig, in welch ordinärer und unflätiger Weise der Präsident und seine Mitarbeiter redeten. Das nach außen hin vorgespielte Bild Nixons als seriöser Politiker war zerstört.
Für Trump gelten indes andere Maßstäbe: Er hat die politische Korrektheit stets abgelehnt und besaß nie ein Saubermann-Image. Lügen und „Fake News“gehören für ihn zum Geschäft. In dieser Hinsicht hat er die Wähler nicht getäuscht. Sollte er jedoch gegen Gesetze oder die Verfassung verstoßen haben, wird es für ihn gefährlich.
Um es in der Boxersprache auszudrücken: Der Präsident ist angeschlagen, aber nicht k.o. Seine Nehmerqualitäten sind erstaunlich hoch. Erneut sind bei einem Luftangriff der US-geführten Allianz auf ISGebiete in Syrien nach Angaben von Beobachtern mindestens acht Zivilisten getötet worden. Die meist zuverlässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete am Freitag von Luftangriffen, die ein Krankenhaus und eine Moschee in der größtenteils von den Islamisten kontrollierten Provinz Dair as-Saur getroffen hätten. Unter den Toten sollen demnach fünf Mitarbeiter des medizinischen Personals sein. Die von den USA geführte Koalition hatte zuletzt ihre Luftangriffe auf Stellungen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Osten Syriens ausgeweitet. Sie unterstützt damit die Militäroffensive auf die Stadt Al-Rakka, die inoffizielle Hauptstadt des IS. Das Nothilfebüro der Vereinten Nationen, Ocha, äußerte angesichts der steigenden Anzahl ziviler Opfer Sorge um die Bevölkerung der umkämpften Stadt. In Österreich tritt am 1. Oktober ein Verbot der Vollverschleierung im öffentlichen Raum in Kraft. Bundespräsident Alexander Van der Bellen verlieh der Neuregelung durch seine Unterschrift am Freitag Gesetzeskraft, obwohl er die im Mai vom Parlament beschlossene Maßnahme „kein gutes Gesetz“genannt hatte. Wer ab Anfang Oktober vollverschleiert – etwa mit Burka oder Nikab – in die Öffentlichkeit tritt, muss mit einer Strafe von bis zu 150 Euro rechnen. Das Verbot ist Teil eines Integrationsgesetzes, das für Flüchtlinge und Asylbewerber die Teilnahme an Sprachkursen, Staatsbürgerkunde, Bewerbungsund Arbeitstrainings verpflichtend vorsieht. Wer die Teilnahme an dem zwölfmonatigen Integrationsprogramm verweigert, muss mit Kürzungen staatlicher Zuwendungen rechnen.