Heizöl ist so billig wie lange nicht mehr
51 Cent zahlen Verbraucher derzeit für einen Liter, der bisher tiefste Preis des Jahres. Zwei Experten erklären die Hintergründe und geben Tipps, ob sich der Kauf jetzt lohnt
Mit knapp 51 Cent pro Liter hat der Preis für Heizöl den bisher tiefsten Stand des Jahres erreicht. Auf einem ähnlichen Niveau lag der Preis zuletzt im vergangenen November. Johannes Gösling, Geschäftsführer des Heizölhändlers Präg aus Kempten, und Christoph Bender, Geschäftsführer beim Mineralölwirtschaftsverband, erklären, warum Heizöl aktuell so günstig ist und was das für Verbraucher bedeutet.
Warum ist der Heizölpreis gerade so niedrig?
„Der Heizölmarkt ist einfach gut versorgt mit Ware, seit zwei Jahren schon befinden wir uns in einer Phase vergleichsweise niedriger Ölpreise“, sagt Christoph Bender. Hinzu kommt eine derzeit relativ geringe Nachfrage. Johannes Gösling geht ins Detail: „Die Opec (Organisation erdölexportierender Länder, Anm. d. Red.) hat zwar beschlossen, die Ölmengen, die gefördert werden, einzuschränken und so einen weiteren Preisverfall zu stoppen.“Das klappt jedoch nur bedingt. „Derzeit produzieren besonders die USA sehr viel Öl“, sagt Gösling. Durch das sogenannte Fracking in Ölschiefervorkommen werden dort neue Ölquellen erschlossen. Das wirkt sich auch auf den Heizölpreis aus.
Wird der Preis noch weiter fallen?
Ganz genau kann das natürlich niemand voraussagen. Es gibt zahlreiche Faktoren, die den Ölpreis beeinflussen. „Eine einzelne Meldung, wie beispielsweise vor wenigen Tagen die Nachricht über die Isolation Katars, kann den Preis nach oben treiben“, erklärt Johannes Gösling. Die Entwicklungen am Persischen Golf haben dem Ölpreis am vergangenen Dienstag eine kurzfristige Erhöhung beschert.
Gibt es regionale beim Heizölpreis? Unterschiede
Aufgrund unterschiedlicher Transportund Logistikbedingungen kann der Preis für Heizöl regional schwanken. Dabei handelt es sich aber meist um Unterschiede von nur wenigen Cents. Die Grundtendenz zeigt: Momentan sind die Heizölpreise in ganz Deutschland auf einem Tiefstand. Je nach Bestellmenge schwanken sie derzeit zwischen 51 und rund 80 Cent pro Liter.
Sollten Verbraucher Heizöl jetzt kaufen oder besser noch warten?
„Wie bei Aktien auch, kann niemand genau sagen, wie die weitere Entwicklung aussieht“, sagt Gösling. Doch der aktuelle Preis sei „sehr attraktiv“. Auch Christoph Bender ist der Meinung, dass gerade eine gute Zeit sei, Heizöl einzukaufen. Sparfüchsen rät Johannes Gösling: „Den Preis bis auf den allerletzten Cent zu optimieren, funktioniert sowieso nicht. Wer jetzt Bedarf hat, sollte kaufen. Die Preise sind günstig.“Verbraucher, die noch einen ausreichenden Vorrat an Heizöl haben, können auch noch abwarten. „Eine extreme Preiswende nach oben ist kurzfristig nicht zu erwarten“, sagt Gösling.
Welche Zeit ist am besten, um die Heizölreserven aufzufüllen?
Die Zeiten, in denen Heizöl im Sommer deutlich weniger kostet als im Winter, seien lange vorbei, erklärt Johannes Gösling: „Die Frage ist immer, wie gerade die weltpolitische Situation aussieht. Da ist nicht entscheidend, ob in Deutschland gerade Sommer oder Winter ist.“
Worauf sollten Verbraucher beim Heizölkauf achten?
Gösling rät zu einer ausreichend großen Bestellmenge: „Kleine Mengen kosten durchschnittlich immer mehr als große Mengen.“Er empfiehlt, mindestens einen Jahresbedarf an Heizöl zu bestellen, damit sich auch die Transportkosten rechnen. Zudem rät er Verbrauchern zu Premium-Heizöl. „Die modernen Anlagen werden technisch immer anspruchsvoller.“Durch Premium-Ölsorten sollen die Anlagen länger halten – „wie bei modernen Autos. Da nimmt man ja auch nicht mehr das Motoröl von vor zwanzig Jahren.“ der Zins- und Goldpreisdrückerei. Denn bei ihrer fortgesetzten Rettung des Weltfinanzsystems mit „Geld“kann sie keine Konkurrenzwährung „Gold“gebrauchen. Sie würde die Wirkung der Geld-Mission ähnlich behindern wie umdrehungsfreie Limonade die Stimmung auf einem Junggesellenabschied. Ein massiv ansteigender Goldpreis würde Geld das Vertrauen entziehen und Gold als Geldersatz im Rahmen einer Tauschwirtschaft hoffähig machen. Vor dem Hintergrund wird Gold trotz zuletzt klarer Stabilisierung leider keine weiteren großen Kurssprünge machen, obwohl vieles dafür spricht. Stört mich das? Nein! Ich bleibe ein großer Freund des physischen Goldes. Bei Fortsetzung der Schuldenunion werden wir noch dankbar sein, neben Aktien und Immobilien auch das Sachkapital Gold zu besitzen. Zur Erinnerung: Die großen Staatsschulden der Historie wurden nie zurückgezahlt. Und was spricht dann dafür, dass dies heutzutage bei einem Mehrfachen der damaligen Verschuldung der Fall sein sollte? Diese Regel hat keine Ausnahme.
ist Leiter des Bereichs Kapitalmarkt analyse der Baader Bank und einer der führen den Börsenexperten.