Förderschule auf dem Prüfstand
Durch einen Zusammenschluss könnte die Einrichtung in Illertissen zum zentralen Standort im Landkreis-Süden werden. Die Kreisräte sehen diese Pläne allerdings kritisch
Für rund 19,3 Millionen Euro hat der Landkreis die Sanierung und Erweiterung des Illertal-Gymnasiums in Vöhringen gestemmt. Erst im Mai wurde die Bildungseinrichtung eingeweiht. Doch kaum ist die eine Sanierung abgehakt, diskutieren die Kreisräte bereits über ein neues Schulprojekt.
Auf dem Programm einer gemeinsamen Sitzung des Schul- und Bauausschusses im frisch sanierten Gymnasium stand gestern ein neues Konzept für die Wilhelm-Busch-Schule. An der Einrichtung mit Hauptsitz in Illertissen und Außenstelle in Weißenhorn werden Kinder mit besonderem Förderbedarf unterrichtet. Die Schule wird vor allem von Kindern aus dem südlichen Landkreis besucht: Das Einzugsgebiet reicht von Senden und Weißenhorn im Norden bis Kellmünz im Süden. In Illertissen werden dabei die Klassen 1 bis 4 unterrichtet, in Weißenhorn die Klassen 5 bis 9. Genau diese Trennung der Schule auf zwei Standorte ist laut Rektor Johannes Wehr allerdings alles andere als optimal. Schon lange bestehe deshalb der Wunsch, die Außenstelle in Weißenhorn in den Hauptsitz in Illertissen zu integrieren.
Für den Schulleiter geht es dabei um nicht weniger als den Fortbestand der Förderschule. Deren Schülerzahl an beiden Standorten hat sich innerhalb der vergangenen zwölf Jahre mehr als halbiert: von 299 auf aktuell 136. Ursache für den „unverhältnismäßig hohen Rückgang“ist laut Wehr neben der Tatsache, dass immer mehr förderbedürftige Kinder mittlerweile Regelschulen besuchten, auch die räumliche Trennung. Wegen begrenzter Ressourcen könnten manche Angebote auf Dauer nicht an beiden Standorten bestehen, etwa eine Ganztagsbetreuung. Die sei in Zukunft nur in Illertissen möglich, wo auch die Schulleitung sitzt. „Um zu überleben, brauchen wir andere Rahmenbedingungen“, so Wehr.
Für den Schulleiter kommt dabei nur eine Zusammenlegung der Standorte infrage – und die sollte im besten Fall in den kommenden vier Jahren über die Bühne gehen. Die Idee: Schon im nächsten Schuljahr könnten die Schüler der Klassen 5 und 6 nach Illertissen umziehen. Das sei laut Wehr ohne größere Kosten möglich. Bereits im Schuljahr 2021/22 sollen dann die restlichen Kinder folgen – der Standort in Wei-
ßenhorn könnte aufgelöst werden. In Illertissen könne so der Ganztagsbetrieb ausgebaut und neue, jahrgangsübergreifende Stütz- und Förderklassen eingeführt werden. Um alle Kinder an einem Standort unterzubringen, wäre in Illertissen allerdings ein Ergänzungsbau notwendig. Die geschätzten Kosten für den Umzug inklusive Neubau: rund 5,2 Millionen Euro. Eine Summe, die einige Kreisräte aufhorchen ließ.
Im Gegensatz zu Schulleitung und Regierung von Schwaben, die die Pläne einer Zusammenlegung ebenfalls befürwortet, traten die Mandatsträger gestern erst einmal auf die Bremse. Nicht nur wegen der zusätzlichen finanziellen Belastung für den Landkreis, der als Sachaufwandsträger einen Teil der Kosten stemmen müsste, sahen die Kreisräte das Vorhaben kritisch.
Zu wenig „ausgegoren“nannte etwa Richard Ambs (CSU) die Pläne, die den Räten vorgelegt worden sind. Dass eine Zusammenlegung der beiden Standorte überhaupt im Raum stehe, sei für die Kreisräte insgesamt sehr „überraschend“gekommen, so Beate Altmann. Wie die restlichen Mitglieder der Ausschüsse sprach sich die CSU-Frau und Grundschul-Rektorin dafür aus, das Thema erst einmal zu vertagen. Bevor über die Zukunft der WilhelmBusch-Schule gesprochen wird, soll ein Gesamtkonzept für alle Förderschulen im Landkreis auf den Tisch.
Denn über eines waren sich die Räte einig: die Förderung von Kindern, die vor allem in ihrer sozialemotionalen Entwicklung Defizite haben, wird im Landkreis zunehmend wichtiger. Von Altmann und Ansgar Batzner (Freie Wähler) wurde deshalb die Einrichtung einer Schule für Erziehungshilfe ins Spiel gebracht. Also einer Einrichtung, die Kinder mit erheblichen emotionalen und sozialen Defiziten unterstützt. Im Regierungsbezirk Schwaben gebe es bislang keine staatliche Schule in diesem Bereich. Und das, obwohl der Bedarf groß sei, so Schulamtsdirektor Batzner: „In unseren Schulen brennt es diesbezüglich.“Die Kreisräte gaben Ulrich Kapfer von der Regierung von Schwaben deshalb mit auf den Weg, sich für die Einrichtung einer Schule für Erziehungshilfe im Landkreis einzusetzen.
Bevor eine mögliche Fusion der Wilhelm-Busch-Schule im November dann erneut auf der Tagesordnung steht, wollen sich die Räte vor Ort außerdem ein Bild von der Situation der Schule machen.
Vor mehr als zehn Jahren machte eine schwarze Schwänin Schlagzeilen, die sich in ein Tretboot verliebt hatte. An die arme Schwänin, die ihre Zuneigung an ein herzloses Ding – vermutlich aufgrund dessen Größe – verschenkt hatte, musste der Bücherwurm beim Schwimmen am Pfuhler See denken. Kommen derzeit sonst aus dem Gebüsch piepsende und die Eltern anbettelnde halbwüchsige Blesshühner und Haubentaucher, zog da in der Sommerhitze ein rosafarbener Riesen-Flamingo seine Kreise, gemächlich, stumm, ungeheuer groß und mit einem Pärchen zwischen seinen Flügeln.
Bislang erschien der einsame Schwanenmann Jakob in diesem Sommer nicht am Pfuhler See, und der Bücherwurm hofft, dass dem auch so bleiben möge. Denn Bücherwurm hat eine düstere Ahnung: das Sommermärchen vom allein gebliebenen Schwanenmann, der seine Gefühle an eine riesige schwimmende aufblasbare Flamingo-Dame verliert. Size does matter, offenbar gerade bei Schwänen. Und der Gummi-Flamingo hätte der Enttäuschung eines aggressiven Schwanenmannes wenig entgegenzusetzen: Bei dieser Liebe wäre die Luft schnell ’raus.
Dass ein solches aufblasbares Tier Schwanenfrau Petra beeindrucken könnte, darüber braucht man sich dagegen keine Sorgen zu machen, las der Bücherwurm: Die Schwänin lebt mit ihrem späten Glück, einem echten Schwan, in Osnabrück. Nur beider Sohn schlage etwas aus der Art und schwärme für eine Ente.