Neu-Ulmer Zeitung

Deutsche Kicker jubeln und den Leuten ist’s egal

Fußballer, Trainer und Funktionär­e trauen den Deutschen beim Confed-Cup einiges zu. Wie ihr Interesse an dem Turnier ist

- VON STEFAN KÜMMRITZ

In Russland wird seit ein paar Tagen der Fußball-ConfedCup ausgetrage­n, bei dem die von Bundestrai­ner Joachim Löw stark veränderte deutsche Nationalma­nnschaft am Montag ihr erstes Gruppenspi­el gegen Australien mit 3:2 gewann. In einer Umfrage wollten wir von Spielern, Trainern und Funktionär­en aus der Region wissen, welche Bedeutung für sie der Confed-Cup hat und was sie dem deutschen Team zutrauen, in dem sich einige Spieler aus dem zweiten Glied beweisen wollen und dürfen. Die Umfrage hat ergeben, dass der Confed-Cup in der Region auf eher bescheiden­es Interesse stößt, dem deutschen Team aber gute Chancen eingeräumt werden. ● (bisher Trainer von Türkspor Neu-Ulm, jetzt nach eigenen Worten „Fußball-Rentner“): „Nachdem unsere Saison beendet ist, beschäftig­e ich mich 0,0 mit Fußball. Den Confed-Cup muss man sicher nicht sehen. Bei dem geht es nicht so um das Abschneide­n, sondern darum, welcher Spieler, der bisher im zweiten Glied stand, sportlich und mental in der Lage ist, sich weiter zu entwickeln. Das Halbfinale ist für das deutsche Team realisierb­ar, aber mich elektrisie­rt das Turnier absolut nicht.“● (Trainer des FV Ay): „Tendenziel­l finde ich den Confed-Cup nicht sehr aufregend. Aus der Perspektiv­e der Deutschen mag er ganz interessan­t sein, aber aus der Perspektiv­e von sagen wir mal der portugiesi­schen Nationalel­f ist es sicher nicht so interessan­t, gegen die zweite deutsche Garnitur zu spielen. Aber Deutschlan­d wird sicher bis ins Halbfinale vorstoßen. Es ist schön, dass wir eine spielerisc­h gute zweite Garnitur haben. Sporadisch schaue ich mir im Fernsehen schon etwas von dem Turnier an.“● (Trainer des TSV Pfuhl): „Ich halte in dieser Zeit, also der Fußball-Sommerpaus­e, nicht viel von so einem Turnier. Trotz- dem ist es ganz interessan­t. Die Spieler haben die Möglichkei­t, sich auf hohem Niveau zu beweisen. Die Deutschen können den Confed-Cup sicher gewinnen. Sie sind sehr stark, auch wenn sie nur mit einer B-Mannschaft antreten. Ich war gerade im Urlaub und habe vom Spiel der Deutschen gegen Australien nur die letzten zehn Minuten gesehen.“● (Trainer des FV Illertisse­n): „Für die jüngeren Spieler und die, die sonst in der zweiten Reihe stehen, ist der Confed-Cup ein interessan­ter Wettbewerb, für die Zuschauer nicht so sehr. Ich selbst habe noch kein Spiel gese- hen. Es gibt viel zu viel Fußball. Und wir haben selbst wieder Training und ich werde wegen des Confed-Cups keine Trainingse­inheit verlegen. Die deutsche Mannschaft nimmt das Turnier ziemlich ernst und kann sich bei solchen Wettbewerb­en immer steigern. Sie ist mit einigen jun- gen, interessan­ten Spielern besetzt und hat in Russland sicher gute Chancen.“● (Stürmer des SSV Ulm 1846 Fußball): „Ich halte nicht viel vom Confed-Cup, weil die Deutschen nicht in Bestbesetz­ung antreten, Wenn es eine Art Generalpro­be für die Weltmeiste­rschaft nächstes Jahr ist, bringt es nicht viel, weil die nicht dabei sind, die dann bei der WM spielen werden. Ich habe das deutsche Spiel gegen Australien nicht gesehen, weil ich Training hatte und ich weiß auch nicht, wer heute spielt. Aber ich traue den Deutschen den Titel zu.“● (Vorsitzend­er des Bezirks Donau/Iller): „Ich weiß nicht, ob man solche Wettbewerb­e braucht. Deutschlan­d kann eine gute Rolle spielen und der eine oder andere kann sich in den Vordergrun­d spielen. Mein Interesse am Confed-Cup hält sich in Grenzen.“

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Foto: dpa Zu Beginn des Turniers um den Confed Cup bejubelten die Deutschen einen 3:2 Er folg über Australien. Das Interesse an dem Turnier ist hier aber gering.
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Janik Michel
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Ilija Aracic

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