Was die Grafertshofer bewegt
Im Gasthof zur Rose kommen kaputte Bänke, eine dunkle Ecke und neue Spielgeräte an der Roth zur Sprache. Der Rathauschef äußert sich auch zum Hochwasserschutz
Allzu große Sorgen scheinen die Bürger im Weißenhorner Stadtteil Grafertshofen nicht zu haben. Mehrfach hat sich Bürgermeister Wolfgang Fendt am Mittwochabend auf der Bürgerversammlung im Gasthof zur Rose erkundigt, ob es Fragen gibt. Nach anfänglichem Zögern meldeten sich dann doch einige der ungefähr 30 Bürger, die gekommen waren.
Als „Schandfleck“bezeichnete ein Mann einen, vor allem bei jungen Leuten, beliebten Treffpunkt bei zwei Holzbänken auf dem Feld Richtung Emershofen. Immer wieder gebe es dort Lagerfeuer, sagte er. Und die Bänke würden in Mitleidenschaft gezogen: „Die Stadt muss jedes Jahr neue Bänke aufstellen.“Sein Vorschlag: Statt die kaputten Sitzgelegenheiten immer wieder durch neue Holzbänke zu ersetzen, solle die Stadt doch Metallbänke aufstellen – oder gar keine mehr.
Fendt nahm diese Anregung dankend auf und sagte, dass ein ähnlicher Treffpunkt an der Weißenhorner Realschule Probleme bereite: „Jeden Morgen räumen wir den Dreck auf.“Um mit den Jugendlichen dort ins Gespräch zu kommen, ist die Stadt nach Angaben des Rathauschefs derzeit auf der Suche nach einem Streetworker. Wobei Fendt auch betonte: Im Vergleich zu anderen Städten herrsche in Weißenhorn noch heile Welt. Ein anderer Grafertshofer würde es schon begrüßen, wenn die Stadt sicherstellt, dass keine Autos mehr über die Feldwege zum besagten Treffpunkt fahren.
Eine Bürgerin fragte, ob es notwendig sei, jedes Jahr aufs Neue groben Kies auf die Emershofer Straße aufzutragen. „Das tut dem Fahrrad nicht gut und es fährt sich ganz schlecht fest“, sagte sie. Fendt will sich erkundigen, ob ein anderes Material für den Feldweg verwendet werden könnte.
Eine Grafertshoferin, die sich per Brief an Fendt gewandt hatte, wollte wissen, ob im Grüngürtel entlang der Roth Spielgeräte aufgestellt werden könnten. „Das kostet 12 999 Euro“, sagte er. In Richtung Hegelhofen habe man bereits mit der Umsetzung des geplanten Naherholungsgebiets entlang des Flüsschens begonnen. „Wir werden schauen, dass wir eine Planung aus einem Guss machen.“
Ein Mann beklagte sich in einer weiteren Wortmeldung über eine dunkle Ecke in Grafertshofen. Auf der Westseite der Kirche gebe es so gut wie keine Beleuchtung, sagte er. Zwei Lampen mit Bewegungsmelder würden genügen. Dazu Fendt: „Wenn die Stadt für den Weg verantwortlich ist und ein Stromkabel dort liegt, werden wir das machen.“
Von sich aus sprach der Bürgermeister das Thema Hochwasserschutz an. Er zeigte auf einer Karte eine relativ große, blau eingefärbte Fläche östlich der Zunftstraße. „Wenn es regnet, dann fließt das ganze Wasser nach Grafertshofen rein“, sagte Fendt. Die erste Idee eines Planers, einen Wall entlang des Feldrands zu bauen, sei nicht praktikabel. Für sinnvoller hält Fendt ein neues Baugebiet, in dem die Hauseigentümer verpflichtet sind, Zisternen auf ihren Grundstücken zu errichten. „So könnten wir neue Bauplätze schaffen und gleichzeitig Hochwasserschutz bieten.“Fendt will darüber mit den derzeitigen Grundstückseigentümern reden. Der Bundestagsabgeordnete KarlHeinz Brunner kommt am Samstag, 24. Juni, nach Weißenhorn. Von 9 bis 10.30 Uhr können Bürger am Infostand des SPD-Ortsvereins auf dem Kirchplatz mit ihm über politische Themen diskutieren. Die SPD-Stadträte stehen bis 11.30 Uhr für Fragen zum aktuellen Geschehen in und um Weißenhorn zur Verfügung. (az) Die nächsten Bundestagswahlen und parteiinterne Neuwahlen stehen im Fokus der Kreisdelegiertenversammlung des CSU-Kreisverbandes Neu-Ulm am heutigen Freitag im Gasthof „Hirsch“. Die Delegierten treffen sich um 18.30 Uhr. Es sprechen der CSU-Bezirksvorsitzende Markus Ferber sowie die Bundestagsabgeordneten Katrin Albsteiger und Georg Nüßlein. (az) Der Musikverein Kadeltshofen veranstaltet am Samstag, 24. Juni, und Sonntag, 25. Juni, das traditionelle Dorffest. Bieranstich auf dem Dorffestplatz ist am Samstag um 19 Uhr. Am Sonntag beginnt das Fest um 8.45 Uhr mit einem Gottesdienst auf dem Festplatz, anschließend gibt es einen Frühschoppen und Mittagstisch. Zur Unterhaltung spielen verschiedene Kapellen. Das Fest findet bei jeder Witterung statt. Der Markt Pfaffenhofen weist darauf hin, dass wegen der Veranstaltung die Kadeltshofener Ortsstraße im Bereich Mühlbachstraße, Eschachweg und Verbindungsweg zur Landstraße vom heutigen Freitag, 15 Uhr, bis Montag, 26. Juni, 15 Uhr, gesperrt ist. (ckk)