Die Urlaubsziele werden nach Turnieren ausgewählt
los. Brigitte Wessig ist bei der Deutschen Rentenversicherung tätig.
Während im Tennis, Segeln oder Motorsport Eltern mitunter viel eigenes Geld in die Förderung ihrer Kinder stecken, ist im Profifußball das Geld da. Die Wessigs investieren vor allem Zeit. Diese verbringen sie oft im Auto, auf Sportplätzen und in Hotels. Zehn bis 15 Wochenenden seien das pro Jahr, schätzt Wessig. Statt ausgedehnter Urlaube reist Familie Wessig in Städte, verbringt Tage in Italien, der Türkei oder der Niederlande, wenn Fabian gegen den Nachwuchs von Juventus Turin, des FC Chelsea oder Ajax Amsterdams spielt. „Diese Erlebnisse kann ihm niemand mehr nehmen“, meint Andreas Wessig.
Auch dann nicht, sollte der Profifußballtraum einmal jäh platzen. Ein stillgelegter Bahnhof als Kulisse, ein unkonventioneller alter Mann mit reichlich Vergangenheit und ein aufgewecktes Mädchen mit einem eigenen Kopf stehen im Mittelpunkt von „Der Kaugummigraf“von Kirsten Reinhardt. Dazu kommt eine genauso originelle wie abgedrehte Idee: Eberhardt von Eberhardhausen hat all die Jahre die – wohlgemerkt: benutzten – Kaugummis von Menschen gesammelt, die in seinem Leben eine Rolle spielten. Voller Geschichten steckt die Dose mit den rosa, grauen und gelben Überresten menschlicher Kautätigkeit. Der alte Mann erzählt sie der Ausreißerin Eli, die vor ihrer herrischen Großmutter geflohen ist: von Schmidt, seinem Hund, den er in Istanbul gefunden hat, von Onkel Wetterquist, der furzen konnte, dass es donnerte. Auch zu Elis Großmutter gibt es eine Geschichte. Die temperamentvolle Eli holt den Grafen aus seiner Einsamkeit heraus und kann dabei selbst einiges lernen. Diese herzerwärmende Generationen-Geschichte gibt es nicht nur als Buch (Carlsen Verlag), sondern auch als atmosphärisches Hörspiel mit Horst Sachtleben als kauzigem Kaugummigrafen.(m-b)