Ein Plan für den Pfuhler Ortskern
Das Areal bei der Ulrichskirche soll neu gestaltet werden. Bald entsteht dort ein evangelisches Gemeindezentrum. Dessen Entwurf musste überarbeitet werden – denn es gab Einwände
Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt hat jüngst den Bebaungsplan „St. Ulrichskirche und Umgebung“beschlossen – und damit die Grundlage für den Bau des neuen Gemeindezentrums der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Pfuhl-Burlafingen geschaffen. Der Entwurf für das neue Gebäude hat die Kirchengemeinde jüngst aber überarbeiten müssen – denn es gab Einwände.
Das Gebiet, für den der Bebauungsplan gilt, liegt an der Kirchstraße und umfasst Teile des historischen Ortskerns von Pfuhl. Im Süden liegt der evangelische Kindergarten im Geltungsbereich, im Norden wird er durch die Hauptstraße begrenzt. Die Fläche misst – Bauland, Grünflächen und Straßen inbegriffen – fast 10 500 Quadratmeter. Zwischen Afraweg und Kirchstraße soll entlang der Kirchhofmauer ein Weg für Fußgänger entstehen, zudem die Kirchstraße ausgebaut werden. Der Stadt entstehen einer ersten groben Schätzung zufolge dafür Kosten in Höhe von rund 100000 Euro, die voraussichtlich in zwei Jahren im Haushalt bereit gestellt werden.
Dass ein Bebauungsplan für das Gebiet her soll, ist schon seit Juni 2006 beschlossene Sache. Dass er erst jetzt erlassen wurde, hat vor allem mit dem Bau des neuen Gemeindezentrums zu tun: Für das Gebäude, das nördlich der St. Ulrichskirche entstehen soll, wurde ein Architektenwettbewerb ins Leben gerufen, der bis April 2015 lief. So lange ruhte deshalb das Verfahren für den Bebauungsplan. Jetzt, wo er verabschiedet worden ist, ist der Bau des Gemeindezentrums möglich.
Bis die Bauarbeiten starten können, wird es aber ohnehin noch eine Weile dauern: Die evangelische Kirchengemeinde hat ihren Entwurf für das Gemeindehaus jüngst noch einmal überarbeitet – das Landesamt für Denkmalpflege in München hatte Einwände. Denn die Pläne, die die Kirche mit der Stadt Neu-Ulm als Baudenkmal in die Bayerische Denkmalliste eingetragenen Pfarrkirche beurteilen. Relevant hierfür waren nach Angaben der Behörde vor allem die bekannten Gräber im ehemaligen Friedhof rund um die Kirche. Das Landesdenkmalamt teilte auf Nachfrage unserer Zeitung mit: „Eine Öffnung der Kirchenmauer auf einer Breite von 8,80 Metern und die Errichtung einer Treppenund Rampenanlage im Bereich des ehemaligen Friedhofs, wie in der ersten Entwurfsplanung beabsichtigt, war aus Sicht der Denkmalpflege in dieser Form nicht zustimmungsfähig.“Es hatte daher angeregt, eine alternative Planung auszuarbeiten.
Die scheint jetzt gefunden: Der neue Entwurf ist „als Kompromissvorschlag aus denkmalfachlicher Sicht akzeptabel“, heißt es seitens des Amts. Demnach kann nun durch eine Anpassung der Höhen auf eine Rampen- und Treppenanlage verzichtet werden. Damit werden die Eingriffe in das Bodendenkmal – den ehemaligen Friedhof – reduziert. In dem Bereich, in dem das Gemeindehaus errichtet werden soll, werde eine archäologische Untersuchung verändert das Erscheinungsbild und den Charakter des Denkmals nicht in dem Maße.“Am Durchgang soll ein abschließbares Holztor angebracht werden.
Das Grundstück für das neue Gemeindehaus, das etwa 1,8 Millionen Euro kosten soll, hat die Kirchengemeinde von der Stadt Neu-Ulm erhalten – im Tausch mit dem kircheneigenen Grundstück in der Grießmayerstraße, auf dem das alte Gemeindezentrum steht. Dieses hätte eigentlich bis Ende 2015 geräumt werden müssen, inzwischen ist die Frist auf Ende 2018 verlängert worden. Ob das angesichts der Verzögerungen im Ablauf ausreicht, wird sich noch zeigen. Ein Bauantrag für das neue Gemeindehaus liegt der Stadt Neu-Ulm zumindest noch nicht vor, wie es auf Nachfrage unserer Zeitung hieß.
Ein falscher Handwerker hat mit einem Komplizen am Dienstagnachmittag in der Wohnung einer Seniorin im Neu-Ulmer Stadtteil Offenhausen Beute gemacht. Der angebliche Handwerker klingelte gegen 17.30 Uhr bei der 89-jährigen Frau in der Schillerstraße. Wie die Polizei mitteilt, wies sich der Mann mit einer Visitenkarte aus. Er gab vor, wegen einer nahe gelegenen Baustelle den Wasserzähler ablesen zu müssen. Um für das von den Baumaßnahmen verbrauchte Wasser eine Ausgleichszahlung erhalten zu können, sollte die Frau auf 500 Euro herausgeben, worauf diese ihr Erspartes holte und in einem Nebenzimmer ablegte.
Der „Handwerker“forderte daraufhin die Seniorin auf, ihm bei der Überprüfung der Wasserhähne und der Duschbrause zu helfen, wofür sie den Brauseschlauch halten sollte. Währenddessen dürfte der Täter nach Polizeiangaben seinem Companion die Wohnungstür geöffnet haben, der das zurechtgelegte Geld in Höhe von über 1000 Euro mitnahm. Kurz darauf piepste beim „Handwerker“ein Gerät, worauf dieser der Geschädigten vorgaukelte, in den Keller zu müssen, wo ihm sein Chef den für die Seniorin berechneten Ausgleichsbetrag nennen wollte.
Zurückgekommen ist der Täter nicht mehr. Die Seniorin wandte sich an eine Vertraute, die wiederum die Polizei einschaltete. Der „Handwerker“wird als stämmiger Mann beschrieben. Er war etwa 1,90 Meter groß, wog wohl knapp über 100 Kilogramm, war etwa 40 bis 45 Jahre alt und braun gebrannt. Er trug eine rote Baseballcap mit weißen Streifen an der Seite. Bekleidet war er mit einem hellblauen Polohemd mit ärmelloser Weste und einer dreiviertellangen Hose.
Die Polizei Neu-Ulm warnt in diesem Zusammenhang vor Trickdiebstählen mit der HandwerkerMasche. Seriöse Handwerker erscheinen entweder auf Anforderung des Kunden oder melden ihren Besuch vorher an. (az) O
Hinweise an die Polizei Neu Ulm unter Telefon 0731/8013 0. Unbekannte haben die Rückseite der Nersinger Kirche in der Dorfstraße mit Graffiti besprüht. Wie die Polizei mitteilt, erfolgten die Farbschmiererein an der Sakristei zwischen Anfang Februar und Mitte April. In roter Farbe wurden Herzchen und Kreise aufgesprüht. (az) O
Hinweise an die Polizei Neu Ulm unter Telefon 0731/8013 0.