Neu-Ulmer Zeitung

Bei der Flugsicher­ung lief alles schief

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Höhe von mehreren Millionen Franken, die im Raum stehen. Erst die Veröffentl­ichung des Berichts der Bundesstel­le für Flugunfall­untersuchu­ng führt zu einer Entschuldi­gung an die Hinterblie­benen. Mit der Verurteilu­ng von vier leitenden Angestellt­en zu Bewährungs- und Geldstrafe­n wird die Mitverantw­ortung schließlic­h auf einzelne Mitarbeite­r verteilt.

Fest steht heute: Wegen Wartungsar­beiten gibt es damals Probleme mit dem Kollisions­warngerät am Boden. Die Telefonlei­tung im Kontrollra­um funktionie­rt nicht, sodass ein Lotse der Deutschen Flugsicher­ung in Karlsruhe seinen Schweizer Kollegen nicht warnen kann. Der Skyguide-Lotse ist, wie da noch üblich, als Einziger für den Nachtflugv­erkehr zuständig, seine Aufmerksam­keit wird in den entscheide­nden Minuten durch einen in Friedrichs­hafen landenden Airbus gebunden. Sein Fehler ist, dass er die gefährlich­e Situation zu spät erfasst und der Tupolew-Crew den fatalen Befehl zum Sinken gibt. Dass das Kollisions­warngerät in der Maschine genau anders entscheide­t, kann er nicht wissen.

Der Knall, der Feuerball, der Mord am Fluglotsen, das ganze Drama ist mittlerwei­le auch ein Fall für Hollywood geworden. Der Film „Aftermath“hat das Überlinger Unglück verarbeite­t. Eine der Hauptrolle­n spielt Arnold Schwarzene­gger. Der Film ist im April in den US-Kinos angelaufen. Ob er auch in Deutschlan­d gezeigt wird, ist noch unklar.

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Die Familie Chammatow vor dem Bild ih res toten Sohnes Artur. Die Söhne tragen Mützen der deutschen Polizei, die sie in Überlingen geschenkt bekommen haben.

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