Er habe ihr in der Stunde 75 Euro Lohn versprochen
Reihe zu bringen. Nichts davon aber habe funktioniert. An jenem Abend des 3. Mai als sie schon eine ganze Weile wieder in vermeintlich geschäftlichen Dingen unterwegs waren, habe er sie im Auto schließlich überwältigt, gefesselt, geknebelt und auf die Rückbank gelegt.
Bevor die Fahrt Richtung Osten begann, habe man aber noch einen Stopp an einer Tankstelle in Abenberg gemacht. Dorthin kam dann seine frühere Geliebte. Die 64-Jährige ist wegen Beihilfe zur Freiheitsberaubung mitangeklagt. Er soll sie dorthin bestellt haben, damit sie beim Tanken auf die Gefesselte aufpasse. Seine Ex bestätigte, dass sie gesehen habe, dass der Mund der Frau mit „irgendetwas“verschlossen gewesen sei. Dass sie damals nicht die Polizei gerufen habe, belaste ihr Gewissen unerträglich. Sie war früher bei der Heilsarmee, hatte über Jahre eine Beziehung mit dem Angeklagten und auch sein Leben auf der Straße geteilt. Sie sei an der Tankstelle der Überzeugung gewesen, dass ihr früherer Partner und seine neue „Betreuerin“ein Paar seien. Und sie habe ihm noch gesagt: „Mach keinen Scheiß.“
Der Angeklagte sagte gestern lange und ausführlich aus. Er sieht sich als das Opfer von Lügen. Die 55-Jährige habe weg von ihrem Mann und der Familie und ein neues Leben mit ihm gewollt. Der Sex sei einvernehmlich gewesen.