Pfuhler blicken verwundert zum Himmel
Am Samstag hätte die Freiluftfeier stattfinden sollen. Doch es wurde abgesagt – zur Verwunderung vieler
Heute blickt ganz Pfuhl wohl gebannt zum Himmel und auf das, was da von oben herunter kommt – oder eben nicht. Denn eigentlich hätte heute das lang vorbereitete 41. Dorffest stattfinden sollen. Doch ganz überraschend wurde die Traditionsfeier abgesagt.
Das verwundert nun einige Pfuhler, die gestern beim Blick zum Himmel von der Sonne geblendet wurden. Wie ein irritierter NUZLeser aus Pfuhl mitteilte, habe er nicht nur einen Blick nach oben gewagt, sondern auch nach unten – in seine Wetter-App auf dem Handy. Die kündigte gestern für heute, Samstag, um die 20 Grad an bei null Prozent Regenwahrscheinlichkeit.
Beim Vereinsringsvorsitzenden Stefan Mayer stand daher das Telefon gestern nicht mehr still. Viele Bürger, aber auch Mitglieder von Vereinen im Ring, hätten sich bei ihm gemeldet, um ihre Verwirrung zum Ausdruck zu bringen. Warum also wurde das Fest abgesagt? Mayer spricht von unsicheren Wetterprognosen. Daher entschied sich die Mehrheit der zehn Vereine, die das Dorffest organisieren, für die Absage. Der Vorsitzende hat nach eigenen Angaben „letztes Jahr Prügel bekommen, weil ich das Dorffest eigenmächtig durchgezogen habe“. Denn 2016 war das Fest ein Flop: „Da war es auch so, dass der Freitag sehr schön war und am Samstag hat es dann geregnet.“Wegen des Wetters und wegen des EM-Spiels Deutschlands seien nahezu keine Gäste gekommen. Im April kam das Fest in der Jahresversammlung zur Sprache. Wie berichtet, ist der Vereinring finanziell angeschlagen und kann sich einen Dorffest-Flop nicht leisten. Damals hieß es, dass dieses den Etat sehr belaste, wenn es schief laufe. Ein Beispiel war die Showkapelle, der vergangenes Jahr 1800 Euro bezahlt werden mussten – bei null Einnahmen. Entsprechend weitreichend sei jährlich die Entscheidung: Dorffest – ja oder nein?
Mayer ließ in diesem Jahr alle Organisatoren abstimmen. Am Donnerstagabend kamen daher Vertreter der zehn Vereine ins Schützenheim. Was folgte, waren eine laut Mayer hitzige Debatte und ein knappes Abstimmungsergebnis: Fünf Vereine plädierten für die Absage, vier dagegen, ein nur teilweise beteiligter Verein enthielt sich. Die Abstimmung hätte auch durchaus anders ausgehen können: Denn wie zu erfahren war stimmten offenbar der Kleingartenverein und SPD, CSU und Grüne gegen die Ausrichtung des Fests. Die Feuerwehr und die Seejockel (die jährlich Bier ausschenken und Würste braten) sowie die Fußballer und Kegler waren dafür – wegen der Patt-Situation wurde händeringend nach einem Vertreter der Feuerwehrkapelle gesucht, der nicht bei der Sitzung anwesend war – sich später aber gegen das Dorffest entschied.
Mayer versteht, dass viele die Entscheidung nicht nachvollziehen können, und bedauert es sehr, dass