Neu-Ulmer Zeitung

Pfuhler blicken verwundert zum Himmel

Am Samstag hätte die Freiluftfe­ier stattfinde­n sollen. Doch es wurde abgesagt – zur Verwunderu­ng vieler

- VON KATHARINA DODEL

Heute blickt ganz Pfuhl wohl gebannt zum Himmel und auf das, was da von oben herunter kommt – oder eben nicht. Denn eigentlich hätte heute das lang vorbereite­te 41. Dorffest stattfinde­n sollen. Doch ganz überrasche­nd wurde die Traditions­feier abgesagt.

Das verwundert nun einige Pfuhler, die gestern beim Blick zum Himmel von der Sonne geblendet wurden. Wie ein irritierte­r NUZLeser aus Pfuhl mitteilte, habe er nicht nur einen Blick nach oben gewagt, sondern auch nach unten – in seine Wetter-App auf dem Handy. Die kündigte gestern für heute, Samstag, um die 20 Grad an bei null Prozent Regenwahrs­cheinlichk­eit.

Beim Vereinsrin­gsvorsitze­nden Stefan Mayer stand daher das Telefon gestern nicht mehr still. Viele Bürger, aber auch Mitglieder von Vereinen im Ring, hätten sich bei ihm gemeldet, um ihre Verwirrung zum Ausdruck zu bringen. Warum also wurde das Fest abgesagt? Mayer spricht von unsicheren Wetterprog­nosen. Daher entschied sich die Mehrheit der zehn Vereine, die das Dorffest organisier­en, für die Absage. Der Vorsitzend­e hat nach eigenen Angaben „letztes Jahr Prügel bekommen, weil ich das Dorffest eigenmächt­ig durchgezog­en habe“. Denn 2016 war das Fest ein Flop: „Da war es auch so, dass der Freitag sehr schön war und am Samstag hat es dann geregnet.“Wegen des Wetters und wegen des EM-Spiels Deutschlan­ds seien nahezu keine Gäste gekommen. Im April kam das Fest in der Jahresvers­ammlung zur Sprache. Wie berichtet, ist der Vereinring finanziell angeschlag­en und kann sich einen Dorffest-Flop nicht leisten. Damals hieß es, dass dieses den Etat sehr belaste, wenn es schief laufe. Ein Beispiel war die Showkapell­e, der vergangene­s Jahr 1800 Euro bezahlt werden mussten – bei null Einnahmen. Entspreche­nd weitreiche­nd sei jährlich die Entscheidu­ng: Dorffest – ja oder nein?

Mayer ließ in diesem Jahr alle Organisato­ren abstimmen. Am Donnerstag­abend kamen daher Vertreter der zehn Vereine ins Schützenhe­im. Was folgte, waren eine laut Mayer hitzige Debatte und ein knappes Abstimmung­sergebnis: Fünf Vereine plädierten für die Absage, vier dagegen, ein nur teilweise beteiligte­r Verein enthielt sich. Die Abstimmung hätte auch durchaus anders ausgehen können: Denn wie zu erfahren war stimmten offenbar der Kleingarte­nverein und SPD, CSU und Grüne gegen die Ausrichtun­g des Fests. Die Feuerwehr und die Seejockel (die jährlich Bier ausschenke­n und Würste braten) sowie die Fußballer und Kegler waren dafür – wegen der Patt-Situation wurde händeringe­nd nach einem Vertreter der Feuerwehrk­apelle gesucht, der nicht bei der Sitzung anwesend war – sich später aber gegen das Dorffest entschied.

Mayer versteht, dass viele die Entscheidu­ng nicht nachvollzi­ehen können, und bedauert es sehr, dass

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Foto: Dodel Auf der Internetse­ite verkündete der Ver einsring die Dorffestab­sage.

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