Neu-Ulmer Zeitung

Bleiben oder gehen

- VON RONALD HINZPETER redaktion@nuz.de

Ist das jetzt schon der Moment, Abgesänge anzustimme­n? Noch ist ja nichts wirklich entschiede­n, allerdings scheint die Stoßrichtu­ng klar: Die Neu-Ulmer wollen es alleine probieren und den Landkreis verlassen. Die Verwaltung hat sich offenbar einmütig festgelegt und ist nach einem halben Jahr Rechnen und Abwägen zu dem Schluss gelangt, dass ein Alleingang besser wäre. Ob das die Kommunalpo­litiker genauso sehen, wird sich zeigen, derzeit jedenfalls scheinen die Weichen deutlich in Richtung Nuxit zu stehen.

Die Verwaltung hat sich sehr viel Mühe gegeben, die Vor- und Nachteile gegeneinan­der aufzurechn­en, dennoch bleiben viele Fragen ungeklärt, vor allem, was die Finanzen angeht. Wie etwa sieht es mit den Stiftungsk­liniken aus? Dazu sagte Oberbürger­meister Gerold Noerenberg am Freitag kein Wort. In den Unterlagen für die entscheide­nde Stadtratss­itzung am 26. Juli heißt es dazu vage, das Thema bedürfe „einer besonderen Betrachtun­g“, zudem könnten die finanziell­en Auswirkung­en „im derzeitige­n Stadium noch nicht seriös abgeschätz­t werden“. Zudem müssen diverse Liegenscha­ften entflochte­n und viele neue Mitarbeite­r eingestell­t werden.

Unter dem Strich wird es dann wohl doch eine Bauchentsc­heidung werden, welche die Stadträte zu treffen haben. Deshalb drängt sich die Frage auf, ob die Frage nach dem Nuxit nicht den Bürgerinne­n und Bürgern zur Abstimmung vorgelegt werden sollte. Gedacht ist daran bisher noch nicht, doch es wäre eine saubere Lösung, denn die Entscheidu­ng über Bleiben oder Gehen ist historisch.

Und warum das Ganze? Weil der Streit um die Geburtshil­fe in Illertisse­n den Landkreis gespalten hat – zunächst im übertragen­en und möglicherw­eise bald im Wortsinne.

Bald dürfte die Diskussion anheben, welche der vier Städte in den Genuss des Kreissitze­s kommen würde. Das könnte ein munteres Hauen und Stechen geben.

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Foto: Alexander Kaya Die Stadtverwa­ltung hat die Folgen eines möglichen Nuxit geprüft und ist der Meinung, das ist machbar. Damit ist die Kreisfreih­eit Neu Ulms nähergerüc­kt. Dann müssten nicht nur die Ortsschild­er verändert werden.
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Foto: Alexander Kaya Oberbürger­meister Gerold Noerenberg will den Nuxit.
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