Neu-Ulmer Zeitung

„Eine Schule muss werben“

Jutta Gruber leitet das Bertha-von-Suttner-Gymnasium in Pfuhl, jetzt geht sie in Pension. Was sie über das Image von Schulen und die Eigenschaf­ten von guten Lehrern sagt

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stehen, desto einfach könnten sie ihren Weg in der Vielfalt der heutigen Angebote finden. „Man kennt dann schon das Gefühl ’Das ist nicht meins‘– oder ’Das ist genau meins’“.

Gruber hat eine genaue Vorstellun­g davon, was für sie einen guten Lehrer ausmacht: Leidenscha­ftlich muss er bei der Sache sein, die Schüler sich gut mit ihm identifizi­eren können – dann klappe das Lehren und Lernen am besten. Mit Examensnot­en habe das nichts zu tun. Gruber sehe es deshalb auch lieber, angehende Lehrer vor Studienbeg­inn zu testen, ob sie für den Beruf geeignet seien. Allein in den dreieinhal­b Jahren als Schulleite­rin hat sie zwei Referendar­e erlebt, die erst während ihrer Zeit an der Schule merkten, dass der Beruf nichts für sie ist. „Eine hat gesagt, sie macht das jetzt zwar noch fertig, wird das danach aber nie als Beruf machen.“

Gruber, die Theater, Kunst und Film lehrt, hat schon einige Stationen in ihrem Leben als Lehrerin durchlaufe­n: Vor ihrer Stelle am Suttner war sie unter anderem stellvertr­etende Schulleite­rin am Nikolaus-Kopernikus-Gymnasium in Weißenhorn, Dozentin an der Akdemie für Lehrerfort­bildung in Dillingen und Lehrerin am LessingGym­nasium Neu-Ulm.

Jetzt freut sich die 64-Jährige auf ihre Pension: „40 Jahre sind eine lange Zeit“, sagt sie und lacht. Langeweile, da ist sie sich sicher, wird nicht aufkommen: Gruber will sich Dingen widmen, für die ihr jüngst die Zeit gefehlt hat: Ihren zwei Leidenscha­ften Musik – Gruber spielt Klavier und singt – und Kunst. Doch um dort wieder richtig zu starten, brauche man eigentlich schon wieder ein Atelier, so Gruber. Das werde sie sich noch überlegen. „Ich mache das wie bei meiner berufliche­n Karriere: Ich plane nicht wirklich.“

Die CSU-Stadtratsf­raktion hat sich jetzt offiziell festgelegt: Sie befürworte­t die Kreisfreih­eit der Stadt Neu-Ulm. Diese Marschrich­tung wurde jetzt nach einer Zusammenku­nft am Montag festgelegt. Demnach soll die Stadtverwa­ltung bei der mutmaßlich entscheide­nden Sitzung am Mittwoch nächster Woche beauftragt werden, „in Abstimmung mit dem Freistaat einen Antrag auf Erklärung der Kreisfreih­eit der Stadt Neu-Ulm vorzuberei­ten.“

Wie es in einer Presseerkl­ärung heißt, basiere die CSU-Entscheidu­ng auf dem umfangreic­hen Verwaltung­spapier, das die Auswirkung­en der Kreisfreih­eit auf die Stadt bewertet hat. Das war am Freitag von Oberbürger­meister Gerold Noerenberg öffentlich gemacht worden. „Wir teilen die Einschätzu­ng der Verwaltung, dass die Chancen der Kreisfreih­eit deren Risiken übersteige­n und dass die organisato­rischen und finanziell­en Auswirkung­en der Kreisfreih­eit für Neu-Ulm beherrschb­ar sind und bleiben“, fasst der Fraktionsv­orsitzende Johannes Stingl das Meinungsbi­ld zusammen.

Insgesamt bringe der Nuxit der Stadt entscheide­nde Vorteile in der strategisc­hen Positionie­rung. Sie sichere sich damit Vorteile im Wettbewerb mit anderen Regionen. Durch die Aufgabenbü­ndelung bei der Stadt könne eine verbessert­e Dienstleis­tungsquali­tät bei vielen Verwaltung­sangelegen­heiten und Planungsau­fgaben für die Bürger und die Wirtschaft in Neu-Ulm erreicht werden. Wörtlich heißt es weiter: „Die Bürgerbete­iligung zur Informatio­n und Diskussion rund um das Thema Kreisfreih­eit sollte nach den Erkenntnis­sen aus den beiden Bürgervers­ammlungen dann gegebenenf­alls nochmals intensivie­rt werden.“(az)

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Foto: Alexander Kaya Dreieinhal­b Jahre hat Jutta Gruber das Bertha von Suttner Gymnasium in Pfuhl geleitet, jetzt geht sie in Pension – und freut sich darauf.
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Foto: Alexander Kaya Jetzt hat sich die CSU Fraktion offiziell festgelegt: Neu Ulm soll kreisfrei wer den.

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