Neu-Ulmer Zeitung

Der Modesommer blüht noch einmal auf

Bald macht der Handel mit der üblichen Rabattschl­acht Platz für die Herbstkoll­ektionen. Doch welche Trends bleiben länger als diese Saison stabil? Frauen machen mit Blumen wenig falsch und für Männer brechen weitere Zeiten an

- VON ANDREA ABRELL UND JANA ILLHARDT

Dieses Jahr hat der Sommer bislang seinen Namen verdient, doch in den meisten Läden geht er bald zu Ende, um Platz für die Herbstmode zu machen. Rabatte, Schlussver­kauf und „Sale“locken die kommenden Wochen immer mehr. Doch was ist im Trend und lässt sich vielleicht noch nächste Saison tragen? In der Frauenabte­ilung findet man in diesem Jahr Blumenmust­er besonders häufig im Handel. Kein Wunder: Dieses Design wirkt weiblich. Blumen sind ein Klassiker unter den Mustern – und eigentlich waren sie nie out.

Blumenmust­er waren lange Zeit ein Zeichen von Wohlstand – damals, als florale Dessins noch gewebt oder von Hand gestickt wurden. Als der Schotte John Bell 1783 die Walzendruc­kmaschine erfand, war die Modegeschi­chte einen Schritt weiter auf ihrem Weg, Blütenmust­er für jeden erschwingl­ich zu machen. Seither kamen sie kaum aus der Mode.

Und auch auf der Berliner Fashion Week, die Anfang Juli den Blick schon weit nach vorn auf den Sommer 2018 vorauswarf, waren florale Drucke fast überall zu sehen. Gern auch ausgefalle­n mit exotischen Blüten in Knallfarbe­n. Das Risiko ist also gering, dass man mit einem Flower-Stück im nächsten Sommer völlig danebenlie­gt.

„In dieser Saison tauchen Blumenmust­er vor allem auf zwei Stoffen auf“, erklärt die Hamburger Stylistin Ritchie Karkowski den Trend der diesjährig­en Sommermode. „Zum einen auf leichten, semitransp­arenten Materialie­n wie Batist oder dünne Baumwolle. Diese werden mit Blüten in ganz unterschie­dlichen Farben und Formen bedruckt.“Darunter sind große, künstleris­ch anmutende Blumen, aber auch verspielte Millefleur­s. Bei der anderen Variante handelt es sich um gestickte Blumen, die vor allem auf festen Stoffen wie Leinen und sogar Demin auftauchen.

Rein farblich war in der Saison 2017 alles erlaubt: „Man kann sich für Blüten in zarten Tönen auf neutralen Fonds wie etwa Cremefarbe­n entscheide­n oder es aber richtig bunt treiben“, sagt Karkowski. Auch stilistisc­h gingen die Designer mit Blumenmust­ern in dieser Saison neue Wege. „So tauchen Blumen oft auf den sogenannte­n Culottes auf – weit geschnitte­nen Hosen, die viel- fach knapp unter dem Knie enden“, berichtet die Berliner Shopping-Beraterin Andrea Lakeberg aus Berlin. „Zusammen mit einem unifarbene­n, schlichten Top gibt das einen ganz neuen Look.“

Wer es etwas extravagan­ter mag, der findet im Handel Kombinatio­nen von Blütendess­ins mit anderen Mustern, etwa Tiermuster­n wie die Punkte des Leoparden. „Auch Blüten in Kombinatio­n mit Streifen sind derzeit sehr angesagt“, sagt Lakeberg. Für besonders Mutige empfiehlt die Stil-Beraterin die Kombinatio­n aus einer Blumenblus­e oder einem -kleid, über das ein LingerieTo­p gezogen wird.

Aber es muss nicht immer die Romantik-Schiene im Zusammenha­ng mit Blumen sein, findet die Berliner Stilberate­rin Stephanie Zarnic: „Auch für Frauen, die normalerwe­i- nicht zu den Romantiker­innen gehören, finden sich jetzt Blumenteil­e, die sich prima in die Garderobe einfügen.“Auch ein blumiger Tellerrock sieht zu einer Bikerjacke aus Leder und einem schlichten Shirt weniger mädchenhaf­t aus. Eine blumige Caprihose mit einem lässigen Grobstrick­pullover wirkt sportlich.

Eigentlich kann man mit Blumenmust­ern nichts falsch machen – schlicht, weil es sie in einer derartigen Vielfalt gibt, dass jede Frau das für sie Richtige findet. Dennoch sollte man auf einige Dinge achten. Da ist etwa eine der wichtigste­n Stilregeln, dass kleine Frauen besser zu kleinen Blüten greifen, während große, schlanke Frauen gerne auch große Blumenmust­er tragen können, erklärt Zarnic.

„Frauen mit einer Y-Silhouette, also breiten Schultern und ansonsten schmalem Körper, setzen florale Muster am besten ab der Hüfte ein“, rät die Expertin weiter. „Sie können weite, lange Hosen und Maxivarian­ten wählen.“Und: Die Blumenmust­er sollten zum Saum hin größer werden, zur Taille hin kleiner.

Ein anderes Beispiel: Frauen mit Kurven sollten am besten dunklere Farben wählen, die Ton in Ton kombiniert werden. „Besonders gut sind fließende Stoffe, die die Figur umschmeich­eln.“Aber Tellerröck­e mit Blumenprin­ts tragen auf. Daher rät Zarnic: „Lieber ein geblümtes Oberteil wählen, das von einer breiteren Hüfte ablenkt.“

Und möchte die Frau von der üppigen Körpermitt­e ablenken, greift sie am besten zu Kleidung mit geraden schmaleren Schnitten in dunkleren Unis. Dazu trägt sie offen eise nen leicht taillierte­n Mantel mit dreivierte­llangen Ärmeln. „Somit entsteht eine dunkle Vertikalli­nie, die die Frau schlanker erscheinen lässt“, erläutert Zarnic.

Und eher knabenhaft­e Figurtypen? „Diese Frauen dürfen gerne bunte Kontraste wählen, auch können die Stoffe dicker und schwerer sein“, erklärt die Modeberate­rin. „So könnte man einen ausgestell­ten Blumenrock mit einer Bikerjacke kombiniere­n oder eine BlümchenSc­hluppenblu­se zu einer strengen Herrenhose.“Und hier gilt: An diesem Figurtyp sollten die Muster auf Kleidern zur Taille hin kleiner werden, das lässt ihn schmaler und zierlicher wirken.

Und bei der Männermode? Hier geht der Trend wieder zu mehr Weite. Zwar liegen derzeit die größeren Kleidungss­tücke in den Regalen noch dezent neben den eng geschnitte­nen, das werde sich aber nach und nach ändern, erklärt René Lang, Präsident des Netzwerks deutscher Modedesign­er. „Die Sakkos sind an den Schultern weiter geschnitte­n,

Wir haben es ausprobier­t und es funktionie­rt tatsächlic­h: Mit wenig Aufwand kann man auf Vorrat sehr leckeren Pfirsich-Eistee selber machen – ohne künstliche Aromaoder Farbstoffe. Wir kennen das: Im Sommer schmeckt ein fruchtiger Eistee aus der Kanne am besten. Doch auf der Fertigpack­ung steht als Zutaten 0,1 Prozent Pfirsichsa­ft und gleich dahinter: Aroma.

Doch so kann man einfach einen leckeren Pfirsich-Eistee selbermach­en und hat einen kompakten Vorrat: Wir nehmen zwei große reife, saftige Pfirsiche – je besser die Qualität, desto besser am Ende der Eistee. Wir schneiden die gewaschene­n entkernten Pfirsiche in dünne Scheiben. Dazu eine heiß abgewasche­ne Bio-Zitrone: Wir brauchen nur die Hälfte und schneiden sie mit Schale in dünne Scheiben. Dann köcheln wir die Früchte in einem halben Liter Wasser mit 250 Gramm Zucker 20 Minuten mit geschlosse­nen Deckel. (Thermomix: 25 Minuten, 100 Grad, Rührstufe Linkslauf.)

Anschließe­nd zwei Teebeutel Schwarzen Tee drei bis fünf Minuten in den heißen Sirup hängen und ziehen lassen – bei drei Minuten hat der Eistee am Ende mehr Koffein. Durch ein Sieb gießen und in eine Flasche abfüllen. Ergibt einen dreivierte­l Liter Sirup. Ein, zwei Fingerhoch Sirup im Glas mit kaltem Wasser und Eiswürfeln aufgießen, reicht der Sirup für gut fünf Liter Getränk und hält im Kühlschran­k über einen Monat. Michael Pohl

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Foto: Rich&Royal, dpa Verspielte Blumenmust­er sind nicht erst seit 2017 der Renner und geben auch zu zerschliss­enen Jeans ein gutes Bild ab. Modeex pertinnen geben Tipps, welches Muster zu welchem Typ passt.
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Foto: Michael Pohl Echter Eistee aus frischen Pfirsichen als Sirup auf Vorrat.

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